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Im Original Marie Kutschmann

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 47

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die gute Frau von Asseburg

Als auf der Burg Falkenstein das Geschlecht der Asseburg hauste, lebte dort einst ein Ritter dieses Stammes, der eine so fromme und gute Frau besaß, dass dieselbe weit und breit ihres Wohltuns halber geliebt wurde.

Einst, da ihr Gemahl fern im Kampf weilte, wurde die Burgfrau in der Nacht durch die Berührung ihrer Hand aus dem Schlummer geweckt. Als sie verwundert ob der Störung umherblickte, gewahrte sie ein kleines graues Männchen, das bittend die Hände zu ihr erhob. Erschreckt sah Helene von Asseburg auf die wunderliche Gestalt und war keines Wortes mächtig. Da begann der Zwerg in klagendem Ton zu bitten, die Burgfrau möge ihm das Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 46

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Burg Arnstein

Vor vielen Jahren thronte auf hohem Felsenberg die Burg Arnstein. Alle Wanderer, die des Weges kamen, blickten mit Angst und Furcht auf die Feste, denn ihr Herr, der Graf von Arnstein, stand weit und breit in dem übelsten Ruf. Er war ein grausamer, wilder Mann, der nur danach trachtete, seine Reichtümer zu vermehren und deshalb besonders den Kaufleuten höchst gefährlich war.

Seine Gesellen schauten Tag und Nacht ins Tal. Sowie sie Reisende erblickten, wurde ein Zeichen gegeben, und wie die Windsbraut stürzten sie den Berg hinunter, nahmen den Kaufleuten ihre Waren, und wenn ein Lösegeld zu Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 45

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Burg Quästenberg

Dort, wo die goldene Aue, ein Landstrich, der sich schon vor vielen hundert Jahren durch seine Fruchtbarkeit und durch den Wohlstand seiner Städte auszeichnete, den Harz streift und der Kyffhäuser die Grenze derselben bildet, erheben sich einige Berge, zwischen denen hindurch eine enge Schlucht weiter ins Gebirge führt. Folgt man diese, so erblickt man bald eine einsam gelegene Anhöhe, die von den übrigen Bergen fast verdeckt ist.

Auf dieser Anhöhe erhob sich vor langen Jahren eine Burg, deren Äußeres schon das Räubernest verriet und deren Benennung Finsterberg dem Zweck, dem sie diente, entsprach. Hohe Mauern umschlossen das finstere Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 44

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die Rosenkirche Elende

Hoch auf steilem Berg, nicht weit von Bleicherode, auf der Grenze zwischen Thüringen und dem Harz, liegt die alte Burg Lohra. Zu ihren Füßen dehnen sich zwischen Feldern und Gehölzen die Dörfer Friedrichslohra, Mönchslohra und Elende.

In grauer Vorzeit war diese Gegend mit einem dichten, schaurigen Wald bedeckt, welcher Lohra, der von den alten Sachsen hochverehrten Göttin der Liebe, geheiligt war. Wo nun die Reste der Bergfeste Lohra sich erheben, soll unter tempelartiger Bedachung ein Bild der Göttin gestanden haben, und dort, wo das Dörfchen Elende liegt, ein Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 43

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Die vier Hufeisen zu Ellrich

Es war an einem Sonntagmorgen. Lieblicher Friede lag auf Tal und Höhen, heller Glockenton rief die Andächtigen ins Gotteshaus des Städtchens Ellrich. Bald aber wurde die feierliche Stille unterbrochen. Von mehreren Seiten sprengten ungestüm auf ihren Rossen wilde Ritter daher und ihr lautes Rufen und Lachen schallte durch die Straßen. Vor einem Haus wurde Halt gemacht. Da immer mehr Reiter hinzukamen, so war des lauten Willkommens kein Ende, bis endlich die Versammelten lärmend und tobend ins Innere des Hauses traten.

Dort lagen schon in einem Saal zwei mächtige Weinfässer bereit. Es hatten nämlich die Ritter für den Tag ein Weiterlesen