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Im Original Johann Wilhelm Wolf

Deutsche Märchen und Sagen 33

Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

33. Von den vier diebischen Studenten

Es waren einmal vier Studenten, die taten sich zusammen und gingen auf Reisen. Nachdem sie schon manch ehrlichen Mann einen Possen gespielt hatten, begegneten sie eines Tages einem Bauer, der brachte einen Esel zu Markte und zog ihn an einem langen Leitseil hinter sich her. Da beratschlagten sie untereinander, wie sie dem Bauern den Esel entwenden sollten. Endlich fanden sie es. Einer von ihnen zog sich nämlich splitterfasernackt aus, ging still zu dem Esel, schnitt das Leitseil durch und drehte sich das um den Hals, während die anderen mit dem Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 32

Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

32. Hühnchen mit einem Bein

Jesus ging einmal mit Sankt Peter auf Reisen und kam in die Nähe einer großen Stadt. Er wollte aber nicht hinein, auch nicht hindurchgehen, sandte darum Sankt Peter mit vier Stübern dahin, um etwas Essen zu kaufen. Peter schritt lustig auf den Markt los, fand aber wenig mehr, weil es schon Mittag war, und musste endlich mit einem gebratenen Hühnchen vorlieb nehmen. Das kaufte er und machte sich auf den Rückweg zu der Stelle, wo Jesus seiner wartete. Unterwegs aber roch ihm das Hühnchen so gut, dass er es ein paarmal unter die Nase hielt, am Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 31

Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

31. Vom Schellfisch

Es ist jedermann bekannt, dass Sankt Peter ein gewaltiger Meister im Fischen war. Eines Tages nun hatte er lang gefischt und nichts gefangen bis zum letzten Zug, da hatte er das Netz ganz hagelvoll. Er warf die Fische heraus, den einen vor, den anderen nach und schmiss sie in seinen Eimer. Einen und zwar den Letzten konnte er aber lange nicht bekommen, denn der sprang so schnell hin und wieder, dass es fast unmöglich war, ihn zu erwischen. Endlich aber gelang es Sankt Peter doch, ihn oben am Rückgrat mit Daumen und Zeigefinger zu packen.

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Deutsche Märchen und Sagen 30

Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

30. Die schlimme Herberge

Unser Herr Jesus reiste einmal mit Petrus. Als sie schon lange und weit gereist waren, kamen sie abends in einen großen Wald und fanden darin ein Haus. Da wollten sie einkehren und klopften an der Tür.

Eine alte Frau machte ihnen auf, hatte sie aber kaum gesehen, als sie jämmerlich zu weinen anfing und sprach: »Ach, was seid ihr nicht für unglückliche Leute. Ihr seid verloren, da ist keine Hilfe mehr, denn das Haus hier gehört einem Menschenfresser.«
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