Archiv

Al Capone – Band 12

Al Capone
Band 12
Razzia bei Colosimo

1. Kapitel
Shoemakers Handstreich

Das Bankett, das Al Capone seinem größten Gegner Dion O’Banion gegeben hatte, war noch nicht zu Ende. Capone begann unruhig zu werden, da seine Zeit sehr knapp bemessen war.

Erstens hatte er seinem Freund Colosimo versprochen, die Million Dollar, die die Mafia von ihm verlangte, um Mitternacht persönlich an den bezeichneten Ort unter der Eisenbahnüberführung in der Archer Avenue zu bringen, und zweitens hatte er sich auf eine Viertelstunde nach Mitternacht mit Dion O’Banion im Hydepark verabredet. Dort wollte er mit seinem unversöhnlichen Gegner das blutige Duell in dem Fesselballon auf blanke Messer auskämpfen.

Es war also Grund genug für ihn vorhanden, unruhig zu werden.

»Das dauert aber ziemlich lange, ehe der gute Ed Weller mit seinen spanischen Weinen nach oben kommt!«, rief er aus, sich Big Jim Colosimo zuwendend.

»Das wollte ich auch gerade sagen«, bemerkte dieser. »Weller wird wohl die vielen spanischen Weinmarken, die ich unten habe, ziemlich gewissenhaft durchgehen, um uns nachher die besten zu bringen.« Und Big Jim lachte wie über einen guten Witz.

»Aber du weißt doch, dass meine Zeit sehr knapp bemessen ist«, sagte Capone ärgerlich. »Ich habe doch noch allerhand vor diese Nacht.«

»Ach ja. Bitte vergiss das nicht, Al. Wenn du mir wirklich den großen Gefallen tun willst, mit dem Spitzbuben der Mafia zu verhandeln, die mich ohne Skrupel ermorden würden, wenn ich die Angelegenheit nicht zufriedenstellend für sie erledige, wäre ich dir außerordentlich dankbar.

Du weißt aber auch, lieber Scarface, dass ich tausendmal lieber auf die Million Dollar verzichten will, als dass du dabei in Gefahr gerätst. Diese Kanaillen von der ›Schwarzen Hand‹ geben kein Pardon. Wer ihnen sein Geld nicht aushändigt, den erledigen sie einfach. So geht das nun schon seit den Zeiten zu, da sie in Neapel die Camorra oder, wie wir sie heute nennen, die Mafia gegründet haben.«

»Na, du brauchst deine Million nicht gleich als verloren zu betrachten, lieber Big Jim. Du erhältst sie wahrscheinlich wieder zurück«, meinte vergnügt lächelnd Capone. »Ich glaube, ich kann sie nachher zu den Scheinen, die ich hier im Koffer habe, dazu packen.«

»Du glaubst also wirklich, dass sie von ihren unsinnigen Forderungen soviel ablassen werden, Al?«

»Das glaube ich bestimmt, Big Jim.«

Colosimo schüttelte ungläubig den Kopf.

»Ich kann leider deinen Optimismus nicht teilen, Alfonso. Diese Bande weiß, dass ich reich bin, und sie wollen mich nun vollkommen ausziehen, bis aufs Hemd.«

Al Capone schmunzelte vor sich hin.


Die vollständige Story steht als PDF, EPUB, MOBI und AZW3 zur Verfügung.

Bisherige Downloads: 60
Bisherige Downloads: 67
Bisherige Downloads: 46
Bisherige Downloads: 48

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert