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Julie Dubois – Lorbeerglanz

Julie Dubois – Lorbeerglanz

Kommissarin Marie Mercier ist eine junge Mordermittlerin im Périgord, einem Feinschmeckerparadies in der Nähe von Bordeaux. Sie arbeitet mit ihrem Untergebenen zusammen, Inspektor Richard Martin, mit dem sie sich hervorragend ergänzt und auch ausgezeichnet versteht.

Mitten im Sommer, genauer gesagt in den Hundstagen im Juli, sitzt sie im Garten des Familienbauernhofs in Saint-André-du-Périgord, in welchem auch ihre Großtante Léonie und der alte Mann Georges leben, der mit ihrer Großtante locker liiert ist, wie man heute sagen würde.

Georges und Marie erwarten an diesem Tag, der sehr heiß werden soll, Léonie und die Nachbarin Rose, die von einer dreiwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt zurückkehren sollen. Georges ist sehr aufgeregt und fragt mehrmals, wann die beiden wieder da sein werden, und auch Marie, die sich extra frei genommen hat, wartet gespannt darauf, was die beiden so alles zu erzählen haben. Sie kann gut kochen und hat ein köstliches Essen zubereitet.

Aber Marie freut sich nicht nur auf die beiden älteren Damen, sondern auch auf ihrem Freund Michel, den sie vor bald einem Jahr kennengelernt hat, als sie beide in einem Fall ermittelten, bei dem sie eigentlich nicht hätten ermitteln dürfen. Heute ist er ihr Freund, mit dem sie eine Wochenendbeziehung führt, da er – beruflich bedingt – in Bordeaux und sie in Saint-André wohnt.

Michel hat spontan angeboten, die beiden Damen am Hafen in Empfang zu nehmen und nach Saint- André zu bringen. Er hat sich dafür, genau wie sie, einen Tag frei genommen, was in seiner Position als Chef des Drogendezernats in Bordeaux nicht einfach war, weil er bis zum Hals im Arbeit steckt.

Während Marie zu Hause in Erinnerungen schwelgt und sich auf die drei Menschen freut, die ihr viel bedeuten, wird sie von Commisaire Lauzin aus Bergerac angerufen. Lauzin berichtet, dass seiner Abteilung gerade ein mutmaßlicher Mordfall aus Limeuil gemeldet wurde. Da die Abteilung völlig unterbesetzt ist, zwei Kollegen sind im Urlaub, zwei weitere krank, wendet er sich über den inoffiziellen Weg an Marie und bittet sie, auszuhelfen.

Er wünscht sich, dass Marie zum Tatort fährt. Sie sagt spontan zu, obwohl sie heute eigentlich frei hat und ihr Freund und ihre Großtante kommen werden. Sie möchte nicht unkollegial sein, und bis zur Ankunft ihrer Lieben ist auch noch genug Zeit. Sie wird ihren Mitarbeiter, Inspektor Richard Martin, anrufen und mit ihm besprechen, wie sie dies zusammen hinbekommen.

Marie fährt schließlich nach Limeuil, wo der Fluss Vézère in die breitere Dordogne mündet. An den sanft abfallenden Ufern entlang der Gewässer gibt es ideale Picknick- und Liegeplätze. Etwas flussabwärts am Ufer der Dordogne findet sie die von der Polizei abgesperrte Stelle.

Die Spurensicherung ist schon da, nicht aber der Gerichtsmediziner Blanquet. Er wird allerdings in wenigen Minuten erwartet, wie auch ihr Inspektor, Richard Martin.

Marie sieht ein kleines Holzboot, das sich im Gestrüpp am Ufer verfangen hat. Sie geht hin und sieht hinein. Darin liegt der tote Sternerestaurant-Besitzer Pierre Boisset. Der etwa fünfzig Jahre alte Mann liegt auf dem Rücken, hat einen blutüberströmten Oberkörper und eine deutlich sichtbare Einstichstelle in der Brust. Rechts neben ihm liegt ein blattförmiger Stein, lang, schmal und an der Spitze blutverschmiert, wohl die Tatwaffe, die tatsächlich wie ein prähistorisches Exponat aus einem Museum aussieht. Wie ist es dazu gekommen, dass ein solches Objekt an diesem Ort als Waffe benutzt wurde?

Dies ist nur eines der Rätsel, die Marie Mercier in der folgenden Zeit lösen muss.

Die Autorin beschreibt einen verwickelten Kriminalfall in der Heimat des Cro-Magnon-Menschen, des Périgord, in welchem an einigen Stellen prähistorische Waffen, Geräte, Malereien etc. entdeckt wurden.

Interessant ist, dass die Mordwaffen in diesem Fall Nachbildungen von solchen Waffen sind, und dieser Fakt legt nahe, dass wir es im Umfeld dieser Taten mit Sammlern solcher Funde zu tun bekommen.

Aber nicht nur solche Objekte, auch die Schönheit der Landschaft und das phantastische Essen locken im Sommer unzählige Touristen an, und so spielt dieser Fall quasi in einer Region, in welcher Menschen aus aller Welt gerne Urlaub machen.

Außerdem beschreibt die Verfasserin des Romans die Menschen, die diese französische Region bewohnen, als äußerst liebenswert, manchmal etwas kauzig und in ihre Region verliebt. Zudem lässt sie ihre Protagonistin als junge Frau mit deutschen und französischen Wurzeln auftreten, eine Eigenschaft, die sie selbst teilt, und die bei allen schweren Differenzen zwischen Deutschen und Franzosen in der Vergangenheit Hoffnung macht.

Fazit:

Julie Dubois erzählt eine interessante Kriminalgeschichte über Morde in den Kreisen von Sammlern und Fälschern prähistorischer Funde und lässt diese Geschichte im Périgord, der Heimat des Cro-Magnon-Menschen, spielen, einer Urlaubsregion in Frankreich in der Urlaubssaison.

Ich kann diesen Krimi jedem Leser empfehlen, der etwas über diese Region erfahren und dazu eine spannende Kriminalgeschichte lesen will.

Die Autorin:

Julie Dubois hat deutsche und französische Wurzeln. Sie lebte viele Jahre in Berlin und pendelt heute zwischen Deutschland und dem Périgord. Lorbeerglanz ist der dritte Band der Krimiserie um die deutsch-französische Kommissarin Marie Mercier, ihre Familie und Saint-André im Périgord. Ein vierter Band soll noch 2024 erscheinen.

Quellen:

Bilder:

  • Cover des Romans. Mit freundlicher Genehmigung der Bastei Lübbe AG.
  • Foto der Autorin. Copyright: Julie Dubois. Ebenfalls mit freundlicher Genehmigung der Bastei Lübbe AG.

(ww)