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Jim Buffalo – 20. Abenteuer – Kapitel 4

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922
Die Goldmacher von Winningstreet
Das 20. Abenteuer Jim Buffalos
4. Kapitel

Im Bergesinneren

Nat, der Portier, war ein aufmerksamer Beobachter, aber er kannte doch nicht die Kraft der Zeitmaschine und er wusste auch nicht, dass es für den Besitzer derselben kein Hindernis gab, das er nicht ohne Mühe zu überwinden vermochte.

So sah Nat denn auch nicht, wie der Besitzer der Zeitmaschine des Nachts erschien, wie er ohne Mühe über das Gitter sprang und dann mit der Zeitmaschine auf dem großen Hof stand. Er sah ferner nicht, dass Jim Buffalo auf geheimnisvolle Art plötzlich mit der Zeitmaschine auf der Straße stand und davonfuhr.

Von alldem wusste der Portier nichts und als daher am anderen Morgen sein Freund Patrick kam, um ihn zu fragen, ob Jim Buffalo noch immer nicht erschienen sei, da erwiderte Nat mit Zufriedenheit, dass er ihn schon benachrichtigen werde, wenn der Besitzer der Zeitmaschine das Gelände verlassen sollte.

Das ging noch einige Tage so, bis Nat selbst unruhig wurde.

»Sollte ich doch nicht recht aufgepasst haben?«, fragte er sich. Er ging in aller Frühe zum Gewölbe, aber die schwere eiserne Tür sagte ihm nichts. Sie bildete für ihn ein einziges, unergründliches Hindernis. Kein Mensch hatte gesehen und gehört, ob sich der Besitzer mit der Zeitmaschine entfernt hatte.

Es fand daraufhin eine Beratung zwischen den vier Kompagnons aus der Winningstreet statt.

Es wurde beschlossen, in der folgenden Nacht einen Einbruch zu verüben. Patrick leitete das Unternehmen. Nat stand Schmiere und als nach drei Stunden das Gewölbe frei lag, sahen sie den leeren Raum, der Teufelsapparat aber war verschwunden.

Es gab zwischen Nat und Patrick eine erregte Auseinandersetzung, dann zog Patrick ab, um seine drei Kompagnons zu benachrichtigen.

Sie hörten ihn finster an. Dann sagte Jinnings: »Es ist schließlich nicht viel verloren. Kameraden. Wir sollten sowieso warten, bis er in dem Berg gewesen ist. Also reisen wir nach Brasilien und legen wir uns dort auf die Lauer.«

Der Vorschlag wurde angenommen und die Reise auch noch am gleichen Tag angetreten.

Inzwischen hatte Jim Buffalo das Gebirge nach viertägiger rasender Fahrt erreicht. Er fand sich so einigermaßen anhand der Karte zurecht.

Ein riesiger Gebirgskegel tauchte vor ihm auf. Er verließ die Zeitmaschine und suchte nun einen Zugang zum Gebirge.

Aber seine Bemühungen waren aussichtslos. Er war drei Tage an der Arbeit, jedoch seine anfänglichen Erwartungen wurden enttäuscht. Er machte sich am vierten Tag daran, große Sprengungen vorzunehmen. Aber überall stieß er auf feste Massen. Es gab große Löcher in die Bergwand, jedoch eine Öffnung fand er nicht. Niedergeschlagen ließ er sich am fünften Tage in seinem Zelt in der Abendstunde nieder. Er wollte am anderen Morgen wieder aufbrechen.

In der Nacht hatte er einen seltsamen Traum. Er saß am Abhang und plötzlich teilte sich der Berg. Eine mächtige Hand winkte ihm geheimnisvoll zu. Ein Gesicht sah er nicht. Er erhob sich und folgte einem Schatten, der vor ihm her wankte. Er konnte nicht unterscheiden, was der Schatten darstellte. Er wusste nicht, war es ein Geist oder ein Mensch.

Da sah er dann schmale rissige Wände und zuletzt eine querstehende hohe Wand. Der Schatten zeigte auf eine bestimmte Stelle. Plötzlich gab es einen gewaltigen Krach und die Gestalt war verschwunden.

Jim Buffalo rieb sich die Augen.

Er lag lange wach und dachte über den Traum nach. Am anderen Morgen erhob er sich früher als sonst. Er betrachtete das Gebirge. Dann bestieg er die Zeitmaschine und steuerte an der Wand entlang.

Plötzlich stutzte er. Er fand ein Gebilde, welches genau den Formationen entsprach, die er in der Nacht gesehen hatte. Sollte dies ein Fingerzeig gewesen sein?

Jim Buffalo sann nicht lange nach. Er richtete die Zeitmaschine mit der Spitze auf die Stelle, die seiner Meinung nach in Betracht kam. Vorher verrichtete er ein stilles Gebet.

Dann rannte er an und siehe da, die Wand gab nach. Die Spitze der Zeitmaschine grub sich tief in die Wand und schuf eine große Öffnung.

Aber die Zeitmaschine blieb nicht stehen. Sie fuhr in einem finsteren Gang weiter und als sie vor einer querliegenden Wand anlangte, machte sie auch hier nicht Halt.

Es gab einen neuen Einsturz und nun befand sich Jim Buffalo in einer Höhle, in welcher es glitzerte und blitzte. Er sprang aus der Zeitmaschine und sah dreierlei Mineralien. Er hatte diese Arten noch nie gesehen.

Noch einmal nahm er den Plan und las das Rezept durch. Er wurde immer aufgeregter, als er feststellte, dass er tatsächlich die Gebirgskammer gefunden hatte, wo die Mineralien zu finden waren, mithilfe derer er durch Zusammensetzung Gold machen konnte.

Er nahm von den drei Sorten je einen Teil an sich, verstaute es in der Zeitmaschine und suchte das Freie wieder auf.

Und siehe da, kaum hatte er den Berg verlassen, als es einen gewaltigen Einsturz gab. Er blickte sich erschrocken um und stellte fest, dass der Berg hinter ihm zusammengefallen und die Höhle verschüttet worden war. Sollte dies ein Zeichen, eine Warnung an die Menschheit sein, von dem Geheimnis so wenig als möglich Gebrauch zu machen.

Jim Buffalo brach auf und er konnte nicht schnell genug vorwärtskommen. Er raste über die Landstraßen, um so schnell wie möglich wieder die Heimat zu erreichen.

Dort wollte er probieren, was es mit den Mineralien auf sich hatte. Eines Abends gelangte er in eine einsame Herberge. Er wusste nicht, da ihn vom Fenster aus vier Männer beobachtet hatten, die mit einem großen Kraftwagen vor einigen Stunden angekommen waren.

Es waren Männer, die Böses gegen ihn im Schilde führten. Er ließ sich einen Trunk und einen Imbiss geben. Dann brach er auf.

Der Abend war inzwischen gekommen. Jim Buffalo hatte wieder die wahnsinnigste Schnelligkeit eingestellt, als er plötzlich mit aller Gewalt bremste.

Was war das? Mitten auf dem Wege lagen mehrere Felsstücke.

Er erstarrte fast vor Schreck. Es gab einen furchtbaren Krach und dann flog die Zeitmaschine hoch in die Luft.