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Barry Trotter

Wie unschwer am Namen Barry Trotter zu erkennen ist, handelt es sich bei diesen Büchern um die unvermeidliche Parodie auf Harry Potter. Nach Dschey Ar Tollkühn, A. R.R.R. Roberts, Boris B.B.B. Koch erscheint hier allerdings ein ganz gewöhnlicher Name als Autor auf dem Buch. Die Informationen, die man über ihn findet, sind dürftig, aber gehen wir mal davon aus, dass wenigstens der Name Michael Gerber echt ist.

In den Geschichten geht es um den Zauberer Barry Trotter, der als Zauberschüler Berühmtheit erlangte. Weitere Charaktere sind Hermeline Cringer (die Ehefrau von Barry), Lonald Measly und der Schuldirektor von Hogwash Alpo Bumblemore. Natürlich darf auch der Bösewicht oder Erzfeind nicht fehlen, Barrys Gegenspieler heißt Lord Valumart.

Die Zauberwelt stellt in der Parodie-Welt für Nicht-Zauberer oder sogenannte Muddel kein Geheimnis mehr dar, woran Trotter nicht ganz unschuldig ist!

Doch das Wesentliche an dieser Parodie ist wohl die Tatsache, dass sie sich weder für Kinder noch für Harry Potter Fans eignet. Die Figuren sind in einem Großteil des Handlungsstranges bereits erwachsen. Der ansatzweise schwarze Humor und die sexistischen Anwandlungen eignen sich für beide Leserschaften nicht. Allerdings setzt das Verstehen des Humors die Kenntnis der Originalhandlung voraus. Wer bleibt übrig? Harry-Potter-Leser, denen die Originalgeschichten nicht gefallen haben, die sich spätestens ab dem Hype um Band 4 nur noch genervt fühlten von dem kleinen Zauberlehrling mit der zackenförmigen Narbe auf der Stirn. Und davon dürfte es nicht allzu viele geben, die dann Trost suchen in diesen Parodien, denn besonders gut sind die Bewertungen zu den Büchern insgesamt nicht ausgefallen.


Die Bücher

Barry Trotterund die schamlose Parodie
Taschenbuch, 320 Seiten
Preisangabe: € 7,95
Verlag:Goldmann
Als die Hogwash-Schule für Zauberer durch dunkle Machenschaften der Filmindustrie von der totalen Vernichtung bedroht wird, sieht sich ihr prominentester Schüler Barry Trotter seiner größten Herausforderung gegenüber. Zusammen mit Hermeline und Lon muss er Horden von rabiaten Fans entkommen, seinen ewig schnorrenden Patenonkel Serious Blech abschütteln und den mächtigen Lord Valumart vernichten. Doch das erweist sich als Kinderspiel gegenüber dem wahren Feind: den dunklen Mächten Hollywoods.

Barry Trotter und die überflüssige Fortsetzung
Taschenbuch: 320 Seiten
Preisangabe: € 7,95
Verlag: Goldmann
Barry Trotter feiert seinen achtunddreißigsten Geburtstag, aber er hat größere Probleme: Sein Sohn Nigel (11) soll nach Hogwash gehen; der verspürt aber keinerlei Ehrgeiz, ein großer mächtiger Magier zu werden. Was Hermeline und Barry, seine Eltern, nicht ahnen: Nigel besitzt auch nicht die geringsten magischen Fähigkeiten, er hasst Zauberei, hält Hexer durch die Bank für Spinner und wünscht sich nichts mehr, als ein ganz normaler Schüler zu sein und weiter auf eine ganz normale Schule zu gehen. Aber Hermeline und Barry liefern ihn persönlich zur Einschulung ab. Und wie zu erwarten, ruft die bloße Anwesenheit von Barry die Mächte der Finsternis auf den Plan.

Barry Trotter und der unmögliche Anfang
Taschenbuch: 320 Seiten
Preisangabe: € 12.95
Verlag: Goldmann
Endlich erfährt der Leser, wie alles begann: Wie Barry Trotter sich als pickliger Teenager seinen notorischen Ruf in Hogwash erarbeitete, wie es zu dem für beide Seiten äußerst rentablen Kontakt mit der Schriftstellerin J.G. Rollins kam, warum den Kopf von Barrys Freund Lon ein Loch ziert, durch das nun so schön der Wind pfeift -, und selbstverständlich, ob Barry und Hermeline es getan haben … (Nachsitzen, natürlich! Was denken Sie denn schon wieder?)


Der Autor

Michael Gerber, geboren 1970, ist Amerikaner, sieht sich als Autor aber eher in der Tradition großer englischer Komiker wie Monty Python. Er wurde bekannt durch seine Raymond-Carver-Parodie »What We Talk About When We Talk About Doughnuts« (»Wovon wir reden, wenn wir von Doughnuts reden«) und schreibt unter anderem für den »New Yorker« und das »Wall Street Journal«.

Fazit:
Wer den englischen Humor liebt und über derbe Witze lachen kann, wird an den Büchern seine Freude haben. Allen anderen sei gesagt, es gibt Bücher, die man nicht gelesen haben muss!
Müsste ich die Bücher bewerten, käme ich nur zur Note »Ausreichend«, was nicht zuletzt auch damit zusammenhängt, dass neben der flachen Story der Lesefluss durch eine ziemlich derbe und platte Sprache gestört ist.

Quelle: www.randomhouse.de

Copyright © 2009 by Achim Reutlinger