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Der Wildschütz – Kapitel 8

Th. Neumeister
Der Wildschütz
oder: Die Verbrechen im Böhmerwald
Raub- und Wilddiebgeschichten
Dresden, ca. 1875

Achtes Kapitel

Die Flucht

Unser Gefangener befand sich bereits sechs Tage in seiner strengen Haft, als vom Grafen die Berichte über die Verhöre an das Kriminalgericht eingesandt wurden. Es stand zu erwarten, dass man Curt bald zu dem Ort, wo sich dasselbe befand, bringen werde.

Käthchen hatte die ganze Zeit in Angst und Sorgen verlebt. Sie erfuhr nur zuweilen etwas durch den gutmütigen Christian von dem Gefangenen, sonst war ihr keine Gelegenheit geboten, Nachrichten über den Geliebten einzuziehen, dessen Schicksal das arme Mädchen mit Angst und Kummer erfüllte.

Eines Abends kam Christian früher als gewöhnlich in die Schlossküche zurück. Käthchen war mit dem Essen noch nicht fertig und der alte Diener musste daher auf das Mahl des Gefangenen warten.

»Nun, ich bin froh, dass wir den Gast bald loswerden«, sagte er in verdrießlichem Ton, »man hat keinen Augenblick mehr Ruhe, seit der Vagabund im Schlosskeller sitzt.«

Käthchen erschrak über diese Bemerkung. Sie hätte gern gespro­chen, allein sie fühlte sich unvermögend, vor innerer Beklemmung ein Wort zu sagen.

»Gott sei Dank«, fuhr Christian fort, »morgen Abend habe ich zum letzten Mal die Ehre, den Taugenichts zu bewirten. Es ist schon alles vorbereitet und übermorgen wird er unter angemessener Bedeckung in das Gefängnis von M. abgeführt.« Käthchen vermochte es fast nicht, den Anschein von Gleichgül­tigkeit noch länger zu behaupten. Sie wusste nicht mehr, was sie tat, und fast hätte sie die Teekanne des Grafen mit der für den Ge­fangenen bestimmten Brotsuppe gefüllt. Es glühte und flimmerte ihr vor den Augen, und während sie hin und her lief, hatte sie oft schon wieder vergessen, was sie eigentlich zu tun im Begriff stand.

»Und loskommen wird er auch nicht so bald«, begann Christian aufs Neue. »Vielleicht kommt er gar so weit, dass sie ihm ein hanse­nes Halsband umlegen und ihn ein paar Ellen über der Erde baumeln lassen.«

»Mein Gott«, stöhnte Käthchen zitternd vor Entsetzen, »das kann ich nicht glauben. Weshalb sollte man ein so grässliches Urteil an dem armen Menschen vollziehen wollen?«

Wie, du kannst noch fragen, weshalb?«, entgegnete verwundert Christian. »Ist es nicht so gut als erwiesen, dass der wilde Bursche auf den Pächter Andreas angelegt und ihn vom Pferd geschossen hat? Diese beiden sind niemals gute Freunde gewesen und der Pächter behauptet, dass es niemand anders als Curt gewesen sei, der ihn aufgelauert und angefallen habe, und so wie dies zu erweisen sein wird«, fügte der Sprechende hinzu, »wird es sich auch noch finden, dass der Angeklagte von dem Einbruch, welcher in jener Nacht verübt wurde, ein Mitwissender ist.«

Käthchen konnte nicht länger in der Küche verweilen. Sie gab Christian das Essen für den Gefangenen und eilte hinaus, damit jener nicht Zeuge sei von dem Ausbruch des Kampfes, welcher bis­her in ihrer Brust getobt hatte und nun wie ein wilder Strom den Damm durchbrach. Sie floh auf ihr Zimmerchen und rang lange Zeit vergebens nach Fassung in ihrer Angst. Es schien, als habe das Schicksal keinen Ausweg aus ihrem schweren Missgeschick für sie gelassen.

Unterdessen saß Curt in düsteres Brüten versunken auf der steinernen Bank in seinem Kerker. Die gefesselten Hände lagen auf den Knien, und als er eine hastige Bewegung machte, schreckte ihn das Klirren der Ketten aus seinem Hinstarren.

Bald darauf trat Christian mit dem Abendessen herein. Er trug eine Laterne bei sich und das schwach aufflackernde Licht derselben verbreitete einen traurigen Schein durch die trüben Scheiben, sodass dieser Ort des Elends und der Verzweiflung nur spärlich erleuchtet wurde. Curt unterließ es, seinen Wärter auch nur mit einem Blick anzuschauen; er richtete das Auge unverwandt zur Erde und blieb unbeweglich sitzen.

»He, Freund!«, rief der Eingetretene nach einem kurzen Schweigen, währenddessen er die Speise auf den Tisch gesetzt hatte, »hängt den Kopf nicht so sehr deshalb, dass man Euch ein wenig hier zurück­hält. Es hat alles sein Gutes auf der Welt, und um wie viel straf­barer würdet Ihr schon geworden sein, hättet Ihr die Zeit der gegenwärtigen Trübsal in ungebundener Freiheit verlebt. Ich meine, die armen Dinger da draußen würden es am besten gefühlt haben.«

Curt erwiderte nichts auf die höhnische Bemerkung, deren Sinn er gut genug verstanden hatte. Als jener aber von Neuem zu begin­nen im Begriff stand, fuhr er rasch auf und rief, die gefesselte Hand ballend, in heftigem Ton: »Schweig, alter Narr! Du bist ein elender Mensch in meinen Augen, ein Sklave, der mit gekrümmtem Rücken das Brot seines tyrannischen Gebieters isst, und einst hinausgejagt werden wird, um sich mit den zugeworfenen Gnadenpfennigen, welche er sich erbettelte, das Leben zu fristen, wie ein Hund, der sich an einem dürren Knochen zu Tode nagt.« »Wahrlich, Curt, du bist ein frecher Bube«, versetzte Christian, »ich meinte es bisher nicht übel mit dir. Hänselte, doch von nun an sollst du weder im Guten noch im Bösen ferner ein Wort von mir hören. Deine Keckheit wird sich schon legen, was ich bald zu erleben hoffe.«

Mit diesen Worten hob der alte Diener die Laterne vom Boden auf, wohin er sie gestellt hatte, dann entfernte er sich, ohne den Gefangenen noch mit einem Blick anzusehen, den er früher niemals verlassen hatte, ohne ihm ein Wort zum Abschied zu sagen. Er warf die schwere Türe heftig hinter sich zu und murmelte etwas vor sich hin, was Curt jedoch nicht verstehen konnte, worauf er die steinerne Treppe hinaufstieg, um die Schlüssel des Gefängnisses in seine Wohnstube zu tragen, wo dieselben gewöhnlich aufbewahrt wurden.

Als der Gefangene allein war, überließ er sich seinem früheren Hinbrüten. Er dachte an seine alte Pflegemutter, die in einem sehr beunruhigenden Zustand in der Hütte zurückgeblieben war. Auch die Erinnerung an Käthchen war nicht minder drückend, und der Ge­danke an seine eigene trostlose Lage trieb seine verzweifelnde Unge­duld auf den höchsten Gipfel. Er vermochte es nicht, sein Gemüt zu beruhigen, sein angegriffenes Wesen unterlag fast den martern­den Qualen der Gefangenschaft.

In dieser Stimmung war die Mitternacht herangekommen. Curt vernahm die Glockenschläge auf dem alten Schlossturme und jeder Schlag erschütterte seine Nerven, welche durch die letzten Ereignisse ziemlich geschwächt worden waren. Er hatte sich auf das Lager niedergelassen. Als der letzte Ton verhallte, da senkte er den Kopf auf die harte Ruhestätte, um sich durch einen kurzen Schlaf einiger­maßen zu stärken. Sein Wunsch sollte erfüllt werden und er schlief bald ein, doch wurde sein Schlummer durch wirre Träume sehr be­unruhigt, die ihn fast noch mehr in Aufregung brachten, als es bei wachendem Zustand der Fall war.

Plötzlich fühlte sich der Gefangene leise von einer Hand berührt. Er fuhr erschrocken auf und öffnete die geschlossenen Augenlider.

Seine Überraschung wurde in diesem Moment durch den An­blick einer Gestalt, die vom Scheitel bis zu den Füßen in ein dunkles Gewand eingehüllt vor ihm stand, noch mehr gesteigert. In der rechten Hand trug sie eine Blendlaterne und mit der linken machte sie eine schnelle Bewegung, worauf sie einige Schritte zurücktrat und dem Gefangenen mit stummer Gebärde andeutete, sich von seinem Lager aufzurichten.

Curt wusste anfangs nicht, ob er träume oder wache und für was er die Erscheinung halten solle. In seinem Kopf hatten niemals Märchen von Geistern und Kobolden gespukt und er fühlte sich auch in diesem Augenblick am wenigsten geneigt, die Gestalt für ein über­natürliches Wesen zu halten. Was man aber unter solchen Umständen von ihm verlangen mochte, blieb ihm freilich noch rätselhaft. Allein er sollte auch darüber bald Aufschluss erhalten und zugleich die Überzeugung gewinnen, dass diesem Verfahren eine Absicht zu seiner Befreiung zum Grunde liege.

Nach wenig Minuten fielen die Ketten, welche seine Hände fessel­ten, auf den Fußboden herab. Der Gefangene stand frei und von jedem Zwang entledigt in seinem Kerker, allein er war deshalb noch keinen Schritt aus dem Bereich der drohenden Gefahr gekommen.

Wie sollte er aus dem festen Schloss gelangen, aus dem, wie er wusste, nur ein einziger Pfad ins Freie hinausführte. Und diesen bei nächtlicher Weile zu betreten, wäre ein zu großes Wagstück gewesen.

Doch warum soll ich mich deshalb beunruhigen, dachte er bei sich selbst, wenn es meinem Beschützer gelang, mich von den schmachvollen Ketten zu befreien. Dann wird er auch für einen glück­lichen Ausgang dieses Abenteuers Sorge tragen.«

Die Gestalt winkte nun dem Gefangenen, ihr zu folgen. Curt war sogleich dazu bereit, und nachdem er noch einen flüchtigen Blick auf den düsteren Raum geworfen hatte, verließ er mit leisen Schritten das Gefängnis.

Was ihn einige Zeit nach der begonnenen Wanderung durch die dunklen Gewölbe und Gänge befremdete, war, dass sie, anstatt auf­wärts zu führen, wie es schien, immer weiter in die Tiefe hinabstiegen, ein Umstand, welcher beinahe Zweifel an der Aufrichtigkeit seines Führers in ihm erweckt hätte.

Mit einem Mal hielt der Letztere an und das Ende der Wanderung schien erreicht zu sein. Er deutete auf den Fußboden, und bei genauerer Betrachtung bemerkte Curt eine dunkle Öffnung in demselben, neben welcher eine Steinplatte lag, die wahrscheinlich die Bestimmung haben mochte, die Schlucht zu verbergen. Davon gegenüber erblickte man ein an die Felsenwand befestigtes, starkes Seil, welches in die Tiefe hinabhing.

Der rätselhafte Führer wies bedeutungsvoll mit der Hand auf die bezeichneten Gegenstände und gab dem erstaunten Curt durch stumme Gebärden zu verstehen, sich an dem ersten Seil in die Öffnung hinabzulassen.

Der Aufgeforderte zögerte jedoch und betrachtete mit innerem Schauer den gähnenden Schlund, ohne sich dazu entschließen zu können.

»Was soll das?«, fragte er endlich in einem fast unwilligen Ton. »Hier hinunter werde ich nimmermehr gelangen, es sei denn, dass man mich tot hinabwirft. Ich bin überzeugt, dass ich mich in meinen Vermutungen getäuscht habe«, fuhr er bitter fort, »man will mich durch Hinterlist dem Verderben preisgeben. Ist es nicht so?« fragte er, mit der Hand in die Tiefe zeigend. »Vielleicht lauern schon einige gedungene Mörder da unten, um ihr wehrloses Opfer abzuschlachten und auf diese Weise die letzte Spur von seinem Dasein zu vernichten. Doch ich will nicht fallen, ohne wenigstens mein Leben verteidigt zu haben.«

Mit diesen Worten ballte er die Hände krampfhaft zusammen. »Komm heran!«, rief er mit Entschlossenheit, »Leben oder Tod; ich will auf ebenem Boden und in ehrlichem Kampf fallen!«

»Schweig, Unbesonnener«, flüsterte die Gestalt in warnendem Ton, »du bist verloren, wenn du es wagst, Hand an mich zu legen. Deine Rettung wird dadurch unmöglich gemacht.«

»Soll ich dir dies glauben, dann gib mir ein Zeichen, woran ich erkennen kann, dass ich in dir einen Beschützer habe«, versetzte Curt, »nur unter dieser Bedingung werde ich dir Folge leisten.«

»Es sei«, entgegnete der Vermummte, während er seinem Schütz­ling ein Päckchen in die Hand drückte. Der Letztere öffnete es beim Schimmer der Blendlaterne. Kaum hatte er den Inhalt erblickt, als er sich rasch emporrichtete, während ein Strahl wilden Entzückens über sein Gesicht leuchtete.

»Jetzt will ich nicht länger Bedenken tragen«, rief er freudig aus, »ich werde alles tun, was du befiehlt.« Mit diesen Worten trat der junge Mann dicht neben die dunkle Öffnung, fasste das Seil mit entschlossenem Mut. Nachdem er seinem Führer noch einen dankenden Blick zugeworfen hatte, schwang er sich mit kräftiger Hand in die schauerliche Tiefe hinab und verschwand.

Der Zurückbleibende stand lange unbeweglich neben der Schlucht und beobachtete mit gespannter Aufmerksamkeit die leiseste Bewegung des Seiles, und nachdem er überzeugt sein mochte, dass sein Schütz­ling unten glücklich angekommen sei, zog er das kürzere Seil herauf und trug nicht ohne Anstrengung den Stein herbei, um die Öffnung wieder zu verschließen. Dann floh er mit geräuschlosen Schritten hinweg. Unterdessen schwebte Curt, umgeben von undurchdringlichen Finsternis, an dem längeren Seil, welches er vorher an einem kleinen Absatz festgebunden hatte, über dem drohenden Abgrund. Während er sich langsam hinunterließ, begannen seine Hände zu zittern. Die Befürchtung, in ein todbringendes Grab hinabzustürzen, stählte von Neuem seine erschlaffenden Kräfte.

Endlich erreichten die Füße den Boden, und das Bewusstsein, auf festem Grund zu stehen, erweckte seinen Mut. »Wo bin ich?« Diese Frage drängte sich nun lebhaft ihm auf, »und wo werde ich einen Weg finden in Gottes freie Natur?« Er musste sich in einer ziemlichen Tiefe der Unterwelt befinden, wenn er über die bisherige Wanderung nachdachte.

Während er sinnend in dem von Finsternis erfüllten Raum verweilte, welcher nach seiner Meinung entweder ein hohes Gewölbe oder eine Felsenhöhle sein musste, konnte er anfänglich nicht das Geringste in der neuen Umgebung wahrnehmen. Plötzlich jedoch leuchteten in einiger Entfernung zwei schwache Flämmchen auf, deren rötlicher Schimmer den Raum auf einige Augenblicke erhellte; dann wurde es wieder dunkel, obwohl die feurigen Punkte nicht verschwan­den, sondern gleich den Augen irgendeines Untiers, das seine Beute zu fassen sucht, fortflammten.

Diese Erscheinung war für Curt ziemlich überraschend; sein Herz fühlte jedoch keine Furcht; er ging vielmehr mit festen Schritten darauf zu. Nachdem er näher gekommen war, stieß er mit dem Fuß danach, wobei er die Entdeckung machte, dass es ein Häufchen glühender Kohlen gewesen war, welches im Begriff zu verglimmen stand und während seines Hinsterbens zuweilen nochmals aufflammte, ehe es ganz verlosch.

Der Umstand, Licht zu haben, war für unseren Flüchtling sehr wichtig. Er beugte sich herab und fachte die Kohlen zu neuer Glut an, dann raffte er einige Hände voll Brennmaterial auf den felsigen Boden zusammen, um das Feuer anzuschüren. Es gelang und bald darauf flackerte die helle Flamme empor. Der Wildschütz war nun in den Stand gesetzt, seine Umgebung einer genauen Prüfung zu unterwerfen. Es war eine weite Felsenhöhle, in der er sich befand, und mehrere Gegenstände, welche umherlagen, ließen vermuten, dass noch vor Kurzem an diesem Ort eine Anzahl Menschen verweilt haben musste. Ob dieselben guter Art sein mochten, stand zu bezweifeln. Curt schloss, dass dieser Schlupfwinkel wahrscheinlich von einer Bande schlechten Gesindels zum Aufenthalt gewählt worden sei.

Die Klugheit riet ihm, unter solchen Umständen nicht unnötig länger in der Höhle zu verweilen. Wie leicht konnten die Bewohner zurückkehren und wie sollte er sich als Einzelner, dabei noch unbe­waffnet, gegen die Mehrzahl verteidigen? Er fühlte seine Freiheit, ja sogar sein Leben abermals gefährdet. »Fort, fort!«, flüsterte er leise zu sich selbst, »du darfst hier nicht länger zögern.«

Mit diesem Entschluss eilte er einem dunklen Gang zu. Schon hatte er das Innere desselben erreicht, als sein Fuß mit Heftigkeit in einen harten Gegenstand stieß. Curt bückte sich zur Erde und wie sehr fühlte er sich überrascht, als seine Hand einen blankgeschliffener Hirschfänger emporhob.

»Ha, du bist mir willkommen«, murmelte er, »nun fürchte ich mich so leicht nicht; ich würde meine Freiheit teuer verkaufen.«

Hierauf drang er immer weiter in dem Felsengang vorwärts, ohne irgendetwas Verdächtiges zu bemerken. In kurzer Zeit lag das Ziel seiner Wanderung vor ihm. Ein Haufen Zweige und Äste lagen vor dem Eingang, um denselben dem Auge der Vorüberkommenden zu verbergen. Diese Hindernisse waren indes bald be­seitigt. Es stand ihm nichts mehr im Wege und der junge Schütze hätte fast vor Freuden laut aufgejauchzt bei dem Anblick der hohen Waldbäume, deren Kronen sich in dem Schein des aufgehenden Mondes spiegelten.

Es war eine stille Nacht, kein Lüftchen regte sich und nur die Fußtritte des nächtlichen Wanderers störten die Ruhe umher, oder der Flug eines Nachtvogels, der dadurch gestört, sein Asyl verließ, um in dem Schatten des nächsten Baumes ein anderes zu suchen.

Mit prüfendem Auge spähte Curt zu der alten Burg, welche vor seinen Blicken lag. Seine Rechte ballte sich zornig bei der Erinnerung an die harte Behandlung, die er in dem düsteren Kerker hatte erdulden müssen. »Doch ich will nicht Gelegenheit geben, dass man mich nochmals dort hinaufbringe«, sagte er, »und ich muss die Umgebung des alten Raubnestes so viel wie möglich meiden. Wie leicht könnten mich die Spürhunde des alten Grafen zum zweiten Mal erwischen.«

Hierauf blieb er einen Augenblick stehen und schaute gedankenvoll zu dem Schloss hinauf, dann wandte er das Gesicht hinweg und eilte hastig in den dichteren Teil des Waldes hinein.