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Jim Buffalo – 15. Abenteuer – Kapitel 2

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922
Der grinsende Tod
Das 15. Abenteuer Jim Buffalos
2. Kapitel

Unheimliche Vorgänge

Sie ahnten nicht, was sie noch in dieser Stunde erleben sollten.

Inspektor Dufferin sollte mit seinen Befürchtungen nur zu recht gehabt haben.

Kaum hielt die Teufelsmaschine, als sich unsere Freunde wie auf Kommando aufrichteten und lauschten.

»Teufel Sakrament noch mal!«, murmelte Dufferin.

»Das waren Schüsse!«, stieß Jim Buffalo hervor.

»Nichts anderes!«

»Was geht in der Villa vor?«

»Damned – wenn wir schon zu spät kämen«.

Mit einem Satz sprang Jim Buffalo aus der Teufelsmaschine heraus, welchem Beispiel der Polizeichef von New York ohne Zögern folgte.

Einige Sprünge brachten sie an das eiserne Tor.

Es war verschlossen.

Jetzt erklang ein furchtbarer Schrei!

Entsetzt starrten sich die Männer an.

Den Schrei hatte eine Frau ausgestoßen.

»Ellen ist es!«, schrie Dufferin erregt zurück. »Wer ist das – Ellen?«

»Ellen Gardie, die Gehilfin des Gummimenschen!«

Jetzt gab es für den Mann mit der Teufelsmaschine kein Halten mehr.

Eins, zwei, drei – schon enterte er an dem spiegelglatten Tor empor.

Sekunden später hockte er schon auf dem eisernen Rand.

Vor ihm lag der weite, große Park, in dessen Mitte sich das einfache Landhaus erhob.

Kein Laut wurde mehr hörbar.

Totenstille ruhte mit einemmale über dem Park.

Und doch mussten hier in dieser Stunde grausige Mächte am Werk sein!

Die Schüsse und ein weiblicher Schrei …

Sollten Hopkins und Pol schon …?

Jim Buffalo wagte den grässlichen Gedanken nicht zu Ende zu spinnen.

Eins nur wurde ihm in dieser Stunde klar!

Er musste handeln!

»Stellen Sie die Saugvorrichtung an«, rief er dem Freund zu.

Die Saugvorrichtung machte es, wenn man von ihr Gebrauch machte, unmöglich, die Teufelsmaschine auch nur einen Millimeter weit fortzubringen.

»Bleiben Sie hier, bis ich zurückkomme«, rief er noch hinab. Dann war er den Blicken entschwunden.

Buffalo zog den Browning, während er über den Kiesweg dem Landhaus zueilte.

Je näher er dem Haus kam, desto stärker wurde in ihm das unheimliche Gefühl.

Wie kam es, dass nun alles so still war?

Hatten tückische Hände ihr Ziel schon erreicht?

Sollte Bill Cnox das Opfer schurkischer Verbrecher geworden sein?

Furchtlos betrat er das Haus.

Die Diele, die er betrat, wies keine sonderlichen Merkmale auf.

Dagegen stand Jim Buffalo starr vor Entsetzen, als er das erste Zimmer betrat.

Ein regungsloser Körper lag lang ausgestreckt auf dem Teppich.

Die Blutlache, in der er schwamm, sagte alles.

Mord!

Der Mann trug Dienerkleidung.

Im Nu kniete Jim Buffalo bei ihm nieder.

Als er den Körper herumdrehte, starrte er in ein weißes, verzerrtes Totenantlitz.

Der Körper war noch nicht erkaltet.

Das Verbrechen konnte vor einer Viertelstunde noch nicht begangen worden sein!

Herzschuss war die Todesursache!

Dem Mann hier war nicht zu helfen.

Wahrscheinlich war es ein Bediensteter des Hauses, den sein grässliches Schicksal hier, von Menschenhand bereitet, erreicht hatte.

Jim Buffalo stürmte weiter.

Die Zimmer, die er durcheilte, wiesen grausamste Verwüstungen auf.

Von Lebewesen keine Spur …

Plötzlich starrte Jim Buffalo auf eine gähnende Öffnung, die sich vor seinen Augen auftat.

Im Augenblick trat er hinzu.

Eine Falltür war es, die in die Tiefe führte.

»Hilfe … Hilfe …«, erklang es von weit her; und dann noch einmal, kaum noch hörbar. »Hilfe … Hilfe …!«

»Damned! Die Schurken schleppen ihre Opfer hier fort!«

Ohne Besinnen warf sich Jim Buffalo zu Boden.

Eine zehnsprossige Leiter führte hinab. Von hier aus ging ein Gang ab, der wahrscheinlich von dem Landhaus fort unter Park und Mauer hindurch ins Freie führte.

Jim Buffalo stürmte vorwärts.

Vielleicht gelang es ihm noch, die unbekannten Täter einzuholen.

Und wenn sie sich in schier erdrückender Übermacht befanden, er fürchtete sich nicht!

Dafür war er Jim Buffalo, der Mann, der den Tod nicht fürchtete und der sein Leben für andere gern aufs Spiel setzte.

Noch in der gleichen Stunde, in der er das furchtbare Verbrechen entdeckte, sollte er auch das Geheimnis des unterirdischen Ganges kennen lernen.