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Robert Lynn Asprin

Robert Lynn Asprin wurde am 28. Juni 1946 in St. Johns, Michigan, Vereinigte Staaten von Amerika, geboren. Seine Eltern waren Einwanderer aus Irland und den Philippinen. Er war das erste Kind, das in Amerika als Amerikaner geboren wurde. Seine Kindheit verbrachte er in Ann Arbor. Nach der Schule besuchte er die Michigan-Universität am gleichen Ort.

Im Jahr 1965, die Vietnam-Ära ist auf ihrem Höhepunkt, tritt er in die US-Army ein, in der er die dortige Moral und Ehre zu schätzen wusste. Ende der 1970er Jahre übernahm er einen Arbeitsplatz, an dem er sich in Handels- und Wirtschaftsrecht einarbeitete. Zwölf Jahre lang war er in der Buchhaltung einer Xerox-Filiale tätig.

Robert Lynn Asprin war ein aufmerksamer Beobachter seiner Umgebung und vor allem der Menschen, Mitarbeiter wie Kunden, was sich auch in seinen Romanen niederschlug. Keine der von ihm beschriebenen Verhaltensweisen der Romanhelden war ihm fremd. Das schlägt sich bei ihm in seinen ersten beiden Romanen nieder.

Als 1975 sein Roman Cold Cash War, zu deutsch Der Weltkriegkonzern, erschien, hatte er nicht nur einen glaubwürdigen Helden in Thomas Mausier, sondern auch eine Szenerie erschaffen, die die heutige Zeit widerspiegelt.

Dabei geht es um einen zuversichtlichen, aber auch vorsichtigen Mann, dessen Geschäft die Welt der Spionage ist. Er wäre sehr gern Held mit ruhmreichen Taten und einer geretteten Welt, doch das sind nur Tagträume. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Er ist freiberuflicher Geheimagent mit einer eigenen Agentengruppe und muss mit seiner Arbeit Risiken eingehen. Tom Mausier ist nicht nur vorsichtig, sondern auch ein grundehrlicher Mensch. Das führt manchmal zu Problemen. Der Beginn des Romans ist der Tod von Mitarbeitern in Brasilien. Hier ist seine Anwesenheit gefragt. Alle seine Agenten haben Laptops des Zaibatsu-Konzerns, die alle auf seine Leute zugeschnitten sind. In den falschen Händen könnten sie sein ganzes Spionagenetz zerstören. Mausier gerät zwischen die Fronten und erkennt bald, dass Großkonzerne an die Macht streben und die Nationalstaaten aushebeln. Dabei ist er jedoch etwas naiv. Denn er lässt sich weiter von Zaibatsu beliefern und gerät so in eine gewisse Abhängigkeit. Tom Mausier wird zwischen den Fronten der Konzerne zerrieben und bleibt als Einziger auf der Strecke. Die Konzerne führen nicht nur einen Krieg gegen die Nationalstaaten, sondern auch untereinander. Und das mit eigenen Truppen.

Sein Roman The Bug Wars (Die Käfer-Kriege) wurde als Nächstes veröffentlicht und erinnert an Robert A. Heinleins Star Ship Troopers (Sternenkrieger) von 1959. Dabei hatte er bereits den Roman The Daemon and i geschrieben und hoffte, diesen verkaufen zu können. Aufgrund des Erfolges von Der Weltkriegkonzern wollte sein Verlag jedoch lieber noch einen zweiten Science-Fiction Roman von ihm veröffentlichen.

Erst nach dem Wechsel des Verlages konnte Asprin seinen humorvollen Fantasy-Roman verkaufen. Doch kurz vor Druck im Jahr 1978 wurde der Titel in Another Fine Myth, dem bei uns bekannten Ein Dämon zuviel, geändert. In Deutschland erschien Ein Dämon zuviel 1979 und wurde hier ein ebenso großer Erfolg wie in den Vereinigten Staaten. Dieser Erfolg veranlasste Robert Asprin, seinen Bürojob an den Nagel zu hängen und sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. In den folgenden Jahren erschienen weitere Dämonen-Romane um seine Helden Skeeve und Aahz, in denen er sich auf ironisch-satirische Art mit den üblichen Heldengeschichten auseinandersetzte.

Eine weitere Fantasy-Reihe war die Diebeswelt. In der Regel spielten die Abenteuer in ein und derselben Stadt, während die Handlungsträger wechselten. Hier war Robert Asprin vor allem als Herausgeber tätig, während sich viele, zum Teil namhafte Autoren, die Klinke in die Hand drückten, um bei ihm zu veröffentlichen.

Auch ein erneuter Ausflug in die Science-Fiction blieb dem Humor treu. Seine Chaos-Kompanie brachte genau das ins All, was der Name aussagt: Chaos. Bei Bastei Lübbe erschienen die beiden Romane Die Chaos-Kompanie und Das Chaos-Casino, während in den Vereinigten Staaten weitere Romane der Reihe erschienen.

Persönlich hatte Robert Asprin wohl einige Probleme. Der Verlag, mit dem er weitreichende Verträge über mehrere Manuskripte gemacht hatte, ging pleite. Die Steuerbehörde machte ihm zu schaffen.

Er war zweimal verheiratet und ließ sich 1978 von Anne Brett und 1993 von Lynn Abbey scheiden. Aus der ersten Ehe mit Anne Brett hat er die beiden Kinder Annette Maria und Daniel Marther. Er hatte einige Schreibblockaden, befand sich sogar eine Zeitlang in Behandlung wegen psychischer Probleme in einem Sanatorium, bis er 2001 schließlich mit neuen Ideen und einer Co-Autorin an seinen Romanen weiter schrieb. Mit Hilfe von Jody Lynn Nye schloss er alte Handlungsstränge um Skeeve und Aahz ab und begann neue Geschichten zu erfinden. Dabei half ihm wahrscheinlich auch der Verlagswechsel.

Robert Asprin lebte bis zu seinem Tod am 22.05.2008 im französischen Viertel in New Orleans.

Veröffentlichungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Bastei Verlag

  • Ein Dämon zuviel
  • Drachenfutter
  • Ein Dämon auf Abwegen
  • Ein Dämon kommt selten allein
  • Ein Dämon macht noch keinen Sommer
  • Dämonen-Futter
  • Ein Dämon zuviel
  • Drachenfutter
  • Ein Dämon mit beschränkter Haftung
  • Ein Dämon für alle Fälle
  • Ein Dämon dreht durch
  • Ein Dämon auf Abwegen
  • Ein Dämon auf Achse
  • Ein Dämon wollte Hochzeit machen
  • Ein Dämon lässt die Kühe fliegen
  • Den Letzten beißen die Dämonen
  • Ein Dämon schafft noch keine Ordnung
  • Ein Dämon macht Geschichten
  • Eine dämonische Kongenialität
  • Eine dämonische Fehlkalkulation
  • Eine dämonisch gute Partie (zusammen mit Jody Lynn Nye)
  • Als Dämon brauchst Du nie Kredit (zusammen mit Jody Lynn Nye)
  • Ein Dämon muss die Schulbank drücken (zusammen mit Jody Lynn Nye)
  • Dämonenhatz (1. bis 3. Band)
  • Dämonentanz (4. bis 6. Band)
  • Dämonenwirbel (7. bis 9. Band)

Geschichten aus der Diebeswelt

  • Die Diebe von Freistatt
  • Der blaue Stern
  • Zum wilden Einhorn
  • Die Rache der Wache
  • Die Götter von Freistatt
  • Verrat in Freistatt
  • Der Krieg der Diebe
  • Hexennacht
  • Sturm über Freistatt
  • Armeen der Nacht
  • Die Farbe des Zaubers
  • Die Säulen des Feuers
  • Die Herrin der Flammen
  • Der Bann der Magie
  • Im Herzen des Lichts
  • Die Macht der Könige
  • Das Versprechen des Himmels
  • Abschied von Freistatt
  • Am Ende aller Märchen

Die Chaos-Kompanie

  • Die Chaos-Kompanie
  • Das Chaos-Casino
  • Der Weltkriegkonzern
  • Die Käferkriege

Dieser Beitrag basiert auf den Phantastischen Bücherbrief Nr. 485 von Erik Schreiber und wurde bearbeitet von Anke Brandt.

Copyright © 2009 by Anke Brandt