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Jim Buffalo – 13. Abenteuer – Kapitel 5

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922

Ein verbrecherischer Filmfabrikant
Das 13. Abenteuer Jim Buffalos

5. Kapitel

In letzter Sekunde

Fred Caterpink hatte seinen Plan in die Villa Simpson Bringthon einzusteigen, um eine Nacht verschieben müssen, da er im Zentrum der Stadt eine unerwartete Begegnung hatte, die ihn die folgenden Stunden voll in Anspruch nahm.

Aufgeschoben galt aber nicht als aufgehoben.

So war es die Nacht vom Montag zum Dienstag, in der er sein Vorhaben ausführte. Jenem Dienstag, an welchem die bewusste Filmaufnahme mit der Teufelsmaschine stattfinden sollte.

Wie ein Phantom drang er durch ein Kellerfenster in die Villa ein.

Auf leisen Sohlen huschte er durch die niederen Gänge.

Plötzlich jedoch war es ihm, als erklänge in seiner allernächsten Nähe ein Geräusch.

Caterpink befestigte die seidene Halbmaske vor seinem Antlitz.

Lauschend horchte er ringsum.

Plötzlich entdeckte er einen schwachen Lichtschimmer, der durch eine Türfuge schimmerte.

Damned!

Wer hatte früh um zwei Uhr etwas im Keller zu suchen?

Caterpink schlich sich furchtlos an die Tür heran.

Waren heute Nacht bereits andere ungebetene Gäste in die Villa eingedrungen, um sie heimzusuchen?

Oder waren es Bedienstete des Filmfabrikanten, die sich hier im Keller zu so ungewöhnlicher Zeit zu schaffen machten?

Oder sollte – Teufel – oder sollte es Simpson Bringthon selbst sein?

In einiger Erregung beugte sich Fred Caterpink zum Schlüsselloch hinab.

Was er da erblickte, rief seine grenzenlose Verwunderung hervor.«

Faktisch! Simpson Bringthon war es selbst, der im Keller hantierte.

Der Raum, der durch eine vielkerzige elektrische Birne in strahlende Helligkeit getaucht wurde, glich einem regelrechten, chemischen Laboratorium.

Simpson Bringthon hantierte an geheimnisvollen Gebläsen und mit kleinen, runden, bombenähnlichen Kugeln, die innen hohl zu sein schienen.

Gerade sah Caterpink, wie sich Bringthon eine gasmaskenartige Vorrichtung vor dem Gesicht befestigte und dann dazu schritt, in die leeren Kugeln irgendetwas Geheimnisvolles zu füllen, was sich in dem seltsamen Gebläse befand.

Dann schraubte er schnell die Kugeln zu und niemand hätte bei flüchtiger Beobachtung irgendetwas Besonderes an ihnen feststellen können.

Fred Caterpinks Züge verfinsterten sich.

Was hatte Bringthons geheimnisvolles nächtliches Treiben hier im Keller zu bedeuten?

Drinnen nahm Bringthon gerade wieder die Maske ab.

Sein Antlitz glich einer höhnischen verzerrten, scheußlichen Teufelsfratze.

Jetzt murmelte er etwas vor sich hin.

Caterpink konnte nicht verstehen, was er sagte.

Nur ein Wort drang an sein Ohr …

Ein Name: Jim Buffalo! Teufel – hatte der Schurke irgendeine gemeine Tat gegen den Mann mit der Teufelsmaschine vor?

Caterpink überlegt blitzschnell.

Richtig – heute sollte ja in wenigen Stunden sobald es Tag geworden, die Filmaufnahme stattfinden!

Caterpink nickte. Vielleicht war es gut, wenn er seinen Einbruch bei Bringthon noch einmal verschob und sich lieber um Bringthon und die Filmaufnahme kümmerte!

Leise, wie er gekommen, schlich er wieder davon.

Herrlich war der neue Tag heraufgezogen.

Im Filmatelier in der Vorstadt herrschte heute nicht das lebhafte Treiben, wie es sonst bei Aufnahmen der Fall war.

Pünktlich war Jim Buffalo mit der Teufelsmaschine erschienen. Bringthon begrüßte ihn liebenswürdig.

Jim Buffalo verhielt sich aufgrund der Auskunft sehr zurückhaltend. Er sprach nur wenig und beobachtete nur.

Bringthon erklärte ihm die Szene, in der die Teufelsmaschine mitwirken sollte.

Im Film sollte gezeigt werden, wie ein Verbrecher eine Bombe unter die Maschine legte und dann wieder davonschlich.

Weiter nichts …

»Nun gut«, sprach Jim Buffalo.

Bringthon selbst bediente den Aufnahmeapparat.

Der Apparat begann zu schnurren –

Ein als Verbrecher verkleideter Schauspieler schlich zur Teufelsmaschine und legte eine Kugel, die die Bombe vorstellen sollte, unter die Maschine. Jim Buffalo ahnte nicht, welche Teufelei hinter der Filmaufnahme steckte.

Die nächsten Sekunden sollten ihn jedoch darüber belehren.

Urplötzlich tauchte nämlich eine maskierte Gestalt hinter der Teufelsmaschine auf, stieß den Schauspieler zurück, ergriff die Bombe und schleuderte sie weit davon – weit entfernt explodierte sie mit dumpfem Krach.

»Schurke!«, rief der Maskierte, der niemand anderes als Caterpink war. »Dein Streich ist misslungen! In der Bombe befand sich giftiges Gas! Dadurch wolltest du Jim Buffalo ohnmächtig machen und dich in dieser Zeit in den Besitz der Teufelsmaschine setzen! Da, nimm das für deinen Schurkenplan!« Eine furchtbare Backpfeife klatschte auf das feiste Gesicht Bringthons nieder – dann verschwand der Maskierte wie ein Schatten.

Finster maß Buffalo den Schurken, dann bestieg er wortlos die Teufelsmaschine und fuhr davon.

Caterpink hatte ihm heute die Teufelsmaschine gerettet. Nie würde er ihm diese Tat vergessen.

 

Jim Buffalos 14. Abenteuer:

Die Blutnacht von Syrus