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Deutsche Märchen und Sagen 153

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

199. Von Mäusen gefressen

Kaiser Heinrich IV. hatte einen argen Feind. Nachdem er zu Lüttich gestorben war, saß dieser, ein stolzer und hochmütiger Mensch, eines Tages bei einem Gastmahl. Plötzlich drangen aus allen Mauern Mäuse und die umzingelten ihn dergestalt und in so großer Menge, dass er kaum einen Ausweg sah, ihnen zu entfliehen.

Man schlug auf die Tiere los, scheuchte sie auf alle Weise, aber vergebens.

Sie drangen immer wieder vor, taten jedoch anders keinem etwas; nur auf jenen schienen sie es abgesehen zu haben.

Da ließ er sich endlich auf einem Schiff einen Bogenschuss weit ins Meer führen, um so den Tieren zu entfliehen.

Aber auch das war vergebens, denn die Mäuse drangen ihm nach, nagten an dem Schiss und hätten es in den Grund gebohrt, wären die Schiffsleute nicht in aller Eile dem Land wieder zugesegelt. Da ließen sie den Übermütigen liegen und die Mäuse fraßen ihn auf bis zum letzten Stückchen Fleisch.