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Sagen der mittleren Werra 34

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Von dem fröhlichen Fräulein auf der Todenwarth

Auf der Todenwarth hat einmal ein gar leutseliges und sittsames Fräulein gewohnt, das wegen seines heiteren Gemütes nur das fröhliche Fräulein genannt wurde. Auch wusste es mehr als andere Leute.

Einmal schlachtete droben ein schöner, junger Metzger aus Fambach und pries errötend und gesenkten Blickes das Fräulein ob seines fröhlichen Sinnes und seiner großen Holdseligkeit. Da wurde dieses plötzlich ernst und fragte den Metzger, ob er, wenn es stürbe, mit ihm zur Leiche gehen wolle.

Er gab ihm scherzend das Versprechen und wurde darauf von dem Fräulein beschieden, sich am achten Tag in seinem Staatskleid auf der Todenwarth wieder einzufinden.

Lachend sagte der Metzger auch das zu.

Und richtig stand er acht Tage später wieder droben auf der Todenwarth in einem der Zimmer am Sarg des Fräuleins, den plötzlich zu aller Erstaunen eine weiße Taube dreimal umschwebte, die dann wieder durch das offene Fenster, durch welches sie gekommen war, verschwand.