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Der Welt-Detektiv Band 6

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Sagen der mittleren Werra 33

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Woher der Name Todenwarth kommt

a)

Wernshausen gegenüber auf einem von der Werra umrauschten, hier steil abfallenden Hügel liegt die Todenwarth, seit Jahrhunderten der Sitz der Freiherren gleichen Namens, den die Sage auf folgende Weise entstanden sein lässt.

Der deutsche Kaiser lag hart darnieder. Da erschien der Tod, um ihn abzurufen. Das aber gewahrte der Leibarzt des erlauchten Kranken, trat zwischen den Tod und den Kaiser und rief dräuend und mit fester Stimme dem unheimlichen Gast zu: »Tod, wart!«

Der Tod wich von dem Lager und ging. Und als der Kaiser genesen war, da schlug er den tapferen Arzt zum Ritter, verlieh ihm den Namen von Todenwarth und setzte ihn zum Schutz der Reisenden auf die erwähnte Veste.

b)

Ein schwer verwundeter Ritter kam von einem Kreuzzug gegen die Ungläubigen aus dem Gelobten Land und zog der Heimat zu. Als er nun auf der Straße, die aus Franken nach Thüringen führt, die Schmalkalde passiert und den jenseitigen Hügel erstiegen hatte, fühlte er sein Ende nahen. Da hoben ihn seine Diener aus dem Sattel und legten ihn sanft auf der Höhe nieder, auf der sich später eine Ritterburg erhob.

Er aber sprach: »Hier will ich den Tod erwarten«, der dort auch erfolgte. Von diesem Ereignis erhielt jener Hügel den Namen Todenwarth.

c)

Eine andere Sage über die Entstehung des Namens lautet so:

In grauer Vorzeit führte die Landstraße von Franken nach Thüringen durch den Hof der Burg, der abends durch feste Tore geschlossen wurde. Nun ereignete es sich, dass einstmals nachts bei ungewöhnlich strenger Kälte ein Fuhrmann mit Schiff und Geschirr so lange vor dem verschlossenen Tor warten musste, dass er von der Kälte arg litt und ihm im Zorn die Worte entfuhren: »Hier muss man sich zu Tod warten!«