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Das Buch vom Rübezahl – Teil 22

Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852

23. Wie Rübezahl die Geduld prüft

Zwei Drechslergesellen, welche nahe an der Koppe vorbeireisten, trafen nicht weit vom Weg einen Bauersmann. Der stand zwischen einer Menge Apfelbäume und schüttelte Obst.

Die Gesellen traten zu dem Bauer heran und kauften ihm ein Schock Äpfel ab, welche sie zu sich steckten. Nachdem sie ein Stück Weges gegangen waren, wollten sie ihren Durst mit ein paar Äpfeln besänftigen, aber siehe, da waren es keine Äpfel, welche sie in der Tasche hatten, sondern Kieselsteine. Hierauf gingen sie wieder zurück bis zu der Stelle, wo die Apfelbäume gestanden haben, tra­fen dort aber keine Bäume mehr, sondern nichts als gemeine unfruchtbare Waldstauden, in deren einer Rübezahl saß und die Betrogenen weidlich auslachte.

Diese gingen jedoch still ihres Weges, drehten schweigend ihre Taschen um und schütteten die Steine zur Erde.

Da fand jeder von ihnen unter den Steinen ein feines Stück gediegenen Goldes, welches der Berggeist ihnen ver­ehrt hatte, weil sie, ohne ihn zu schmähen, hinweggingen und ihren Schaden mit Geduld trugen.