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Jim Buffalo – 9. Abenteuer – Kapitel 3

Jim Buffalo,
der Mann mit der Teufelsmaschine
Veröffentlichungen aus den Geheimakten des größten Abenteurers aller Zeiten
Moderner Volksbücher-Verlag, Leipzig, 1922

Die Fabrik unter Wasser
Das 9. Abenteuer Jim Buffalos

3. Kapitel

Um ein Haar …

Jim Buffalo fuhr bei Anbruch der Dunkelheit wieder zum See hinaus.

Infolge der enormen Geschwindigkeit, die die Teufelsmaschine entfaltete, legte er den Weg in einer Stunde zurück.

Wieder verbarg er die Maschine.

Bald lag er wie am vorigen Tag dem Baum gegenüber auf der Lauer.

Als es stundenlang ruhig blieb, drang Buffalo weiter vor.

Ganz dicht lag er nun vor dem Baumstamm, von dem er wusste, dass er hohl war. Lauschend presste er sein Ohr gegen die Rinde.

Nichts war zu hören, was auf irgendwelche menschliche Anwesenheit oder ganz und gar maschinelle Einrichtung schließen ließ.

Freilich – wenn sich die Beobachtung des Kunstmalers bezüglich einer unterirdischen Fabrik bestätigen sollte, dann war es ja hier auch völlig ausgeschlossen, irgendwelche Geräusche zu vernehmen.

Jim Buffalo begann, die Rinde abzutasten. Deutlich fühlte er die feinen Fugen der geheimnisvollen Baumklappe.

Plötzlich zuckte er zusammen.

Waren da nicht hastige Schritte erklungen?

Hurtig warf er sich zu Boden … da sah er dicht vor sich ein paar grüne, phosphoreszierende Augen … im fahlen Mondlicht gewahrte er noch mehr … einen kleinen aalglatten Leib … eine gespaltene kleine Zunge … Eine Kreuzotter. Ein einziger Biss konnte den Tod zur Folge haben.

Jim Buffalo sprang auf – was blieb ihm anderes übrig?

Der Schritt, der erklungen war, war verhallt – nichts regte sich in den weiten Wäldern …

Und doch – Buffalo biss die Zähne zusammen – irgendein Mensch lauerte, durch sein Aufspringen gewarnt, in seiner Nähe.

Freund? Feind?

Die nächste Sekunde schon brachte die Antwort.

Eine Kugel pfiff an seinem linken Ohr vorbei. Rollend hallte der Schuss durch die Nacht.

Jim Buffalo zog seinerseits die Waffe und sprang hinter einen Baum, der dem hohlen Stamm gegenüberstand.

Er sah keinen Menschen.

In dem Baum wurde es plötzlich lebendig …

Keuchen aus menschlichen Kehlen erscholl …

Jim Buffalo überlegte blitzschnell. Wenn man ihn hier fand, stand alles auf dem Spiel.

Er kannte die Zahl seiner Feinde nicht. Eine Niederlage war nicht ausgeschlossen, wenn ihn die Übermacht erdrückte.

Es blieb für dieses Mal nur die Flucht, wenn er nicht sein Leben nutzlos preisgeben wollte.

Buffalo war ein Mann schneller Entschlüsse. In Riesensätzen jagte er davon, just in dem Augenblick, in dem die Klappe im hohlen Baum fiel.

Ein paar Schüsse blitzten ihm nach.

Doch Buffalo war auf der Hut. Er lief im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch, sodass es trotz des Mondlichtes nicht möglich war, ihn zu treffen.

Um ein Haar – und er wäre ein Opfer seines Berufes geworden.

Hatte er auch sein Leben gerettet, so war er doch nicht zufrieden. Zumal darüber nicht, dass man seine Person wahrscheinlich erkannt hatte.

In dem Augenblick nämlich, in welchem er sich in seinen geheimnisvollen Kraftwagen geschwungen hatte und in ihm davongerast war, hatten die Verfolger seine Spur gefunden und ihn gesehen.

Die Teufelsmaschine existierte auf der Welt nur einmal.

Jedes Kind in New York kannte die seltsame Bauart …

Und die Verbrecher hatten die Maschine unbedingt gesehen – das hieß, dass sie wussten, wer der nächtliche Besucher gewesen war …

Jim Buffalo musste sich damit abfinden, weil es doch nicht mehr zu ändern war.

Kein Auge schloss er in dieser Nacht – bis um fünf des nächsten Morgens etwas Unheimliches geschah!