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Das Buch vom Rübezahl – Teil 6

Das Buch vom Rübezahl
Neu erzählt von H. Kletke
Breslau, 1852

7. Wie Rübezahl die Enthaltsamkeit belohnt

Von Hirschberg und andern schlesischen Orten gebet an bestimmten Tagen ein Bote nach den böhmischen Städten, welche jenseits des Riesengebirges liegen.

Ein solcher Bote fand einst auf der Höhe des Gebirges dicht am Wege einen schwarzen Mann schlafend liegen, dessen Nase so lang war, wie der andere Zeit seines Lebens noch keine gesehen hatte.

Neben dem Schlafenden lag eine Menge blanker Goldstücke am Boden verstreut, die blinkten und glitzerten dem Boten recht ins Herz, dass er mächtiges Verlangen danach empfand. Dennoch hätte er sich um nichts in der Welt unterstanden, eines davon aufzunehmen, weil ihm das Ding nicht geheuer vorkam. Also ging er still seines Weges, ohne sich umzusehen.

Als er nun abends in die Herberge kam und sich zum Schlafengehen anschickte, fand er unter seinen Schuhen zwei Dukaten, die ihm Rübezahl für seine Enthaltsamkeit beschert hatte.