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Der Welt-Detektiv Band 6

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Sagen der mittleren Werra 18

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Von der Moosburg bei Steinbach-Hallenberg

Vom Weg von Steinbach-Hallenberg nach Rotterode geht rechts in nördlicher Richtung ein anderer in das Moosbachtal.

Gewaltig hohe Felsen schmücken den Grund, über den einst die alte Nürnberger Straße zu dem thüringischen Tambach und weiter hinführte. Hier stand vor Zeiten auf einer steilen, felsigen Kuppe die Moosburg1. Ihre Insassen, die in früherer Zeit den Reisenden Schutz und sicheres Geleit gaben, waren späterhin Räuber und Wegelagerer geworden, die keinen der reichen Handelsherrn ungerupft vorüberziehen ließen.

Da taten sich die Grafen von Hallenberg und der von Ruppberg zusammen, um das Raubnest zu zerstören. Allein, das war nicht so leicht geschehen. Sie belagerten und stürmten lange und immer vergeblich die Veste, und so zogen sie eines Tages unverrichteter Sache wieder ab. Kurze Zeit drauf fuhr nun wieder ein Wagen, mit mächtigen Weinfässern beladen, die Straße entlang. Als er in die Nähe der Burg kam,

stürzten die Räuber darauf los. Die Fußknechte flohen in den Wald, und die Moosburger brachten jubelnd den Raub in die Burg. Als es aber Nacht war, verwandelte sich der Wein plötzlich in Kriegsknechte des Hallenbergers und Ruppbergers.

Diese krochen in aller Stille aus ihrem Versteck, gaben den wieder nahe an die Burg gerückten Belagerern ein Zeichen, öffneten das Tor, und ehe die Räuber recht zu sich kamen, waren die Grafen Herren der Burg, die sie dann in Brand steckten und schleiften. Ein Teil der Rotte, dem Gnade gewährt wurde, baute darauf das an der Straße nach Asbach liegende Dörfchen Rotterode.

Show 1 footnote

  1. Die Burg soll im 14. Jahrhundert zerstört und zuletzt von denen von Stein bewohnt worden sein.