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Des Teufels Abenteuer in München im Sommer 1876 – IV

Der Teufel und ein Preuße

Der Teufel stand vor einem Laden mit Gipsfiguren. Ein Herr gesellte sich zu ihm.

»Na nu, wie jefällt Ihnen die Büste von Bismarcken? Det is ein janzer Mann, in Preußen jewachsen, in dem dummen Bayern findet man nie so was nich, da …«

Dem Teufel machte es Spaß, den blau­weißen Patrioten zu spielen. Er zog darum ganz bavarisch über Preußen und Bismarcken los. Da kam er aber schön an.

»Was«, schrie der Preuße, »Sie beleidigen man Bismarcken. Wo ist Polizei,  Schutzmann hierher, det is ‘n Reichsfeind, ins Loch mit dem Kerl.« Der Teufel hatte aber nicht Lust, sich wegen Bismarck-Beleidigung verklagen und einsperren zu lassen. Er war plötzlich unsichtbar verschwun­den. Der verblüffte Preuße aber schimpfte nun dermaßen über die Münchener Gendarmerie, dass ihn endlich ein Gendarm beim Kragen packte und zur Prozedur brachte. Mein Jutester wurde nun ins Loch gesteckt. Die Berufung auf Bismarcken half ihn nichts. Das war des Teufels Rache an dem Denunzianten.