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Deutsche Märchen und Sagen 125

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

164. Feuer verrät die Hexe

Es ist noch nicht lange her, dass in Cerneghem eine Hexe auf die folgende Weise verraten wurde.

Die Kinder eines Bauern lagen krank und schienen nicht mehr genesen zu können. Was der Mann auch für Mittel anwenden mochte, die Krankheit nahm täglich mehr zu, sodass endlich kein Zweifel mehr blieb an einer Bezauberung der Kinder. Um sich inzwischen hiervon zu überzeugen und die Hexe zugleich kennen zu lernen, gab jemand den Rat, ein groß Feuer von Buchen-, Ulmen- und Eichenholz zu machen und wohl Sorge zu tragen, dass kein anderer Brennstoff dazu komme. Auf das Feuer solle man wohl achten, besonders, ob und wann die Flammen der verschiedenen Holzarten zusammenschlügen und sich vereinigten, denn die Frau, die dann zuerst ins Haus treten werde, das sei die Hexe.

So hat man es getan und die Hexe entdeckt.