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The Frost Files – Letzte Hoffnung

Jackson Ford
The Frost Files – Letzte Hoffnung
Originaltitel:  The Girl Who Could Move Sh*t With Her Mind, Orbit

Urban-Fantasy, Paperback, Knaur TB, München, 480 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 9783426525258, Übersetzung: Christoph Hardebusch, Titelbild: Markus Weber
www.droemer-knaur.de

Was für ein erstaunlicher Original-Titel für ein Buch und dann … der deutsche Titel. Das Buch hat in jedem Fall meine Aufmerksamkeit erregt. Darin ist eine rasante Geschichte über geheime Regierungsagenten, Untergrundkriegsführung und eine lustige telekinetische Protagonistin, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt, enthalten. Völlig verrückt.

Teagan ist eine großartige Figur, die ich sehr sympathisch und zugänglich finde. Sie ist eine normale Frau mit Superkräften (sofern man Superkräfte als normal empfindet), die gezwungen ist, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, obwohl sie eigentlich nur ein Bier trinken und fernsehen möchte. Sie ist sarkastisch, geistreich, hat einen guten Moralkodex im Herzen und ist absolut glaubwürdig. Sie hat sich nie als unantastbar erwiesen, wie viele Superhelden der Marvel- und DC-Comics, manchmal mit einem Hauch von moralischer Zweideutigkeit. Ich mag es, dass sie nicht nur ein Abbild von Figuren mit Superkräften ist, über die ich schon früher las. Sie wertet den Roman für mich definitiv auf. Allerdings finde ich die romantischeren Elemente, die mit Teagan verbunden sind, eher konstruiert und unnötig. Sie ist eine starke und gut entwickelte Figur, die keine romantischen Elemente in der Geschichte braucht, um sie interessanter zu machen. Es fühlt sich ein wenig klischeehaft und unbeholfen an.

Die Geschichte ist schnelllebig und von Anfang bis Ende voller Action. Wo springt man bereits am Beginn aus dem Fenster im 82sten Stockwerk, sodass dem Leser wenig Zeit bleibt, sich zu langweilen oder das Interesse zu verlieren. Es scheint auch so zu beginnen, als sei es ein recht unkompliziertes Buch eines einzigen Genres, aber bald wird es viel interessanter als das und geht in eine unterhaltsame Geschichte voller Überraschungen über. Es ist völlig albern und lustig und brachte mich fast zum Lachen (mein Haus hat leider keinen Keller). Ich möchte sagen, dass ich die beiden Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, manchmal etwas gegensätzlich fand. Die Mischung aus der Erzählung in der ersten und dritten Person fiel ein wenig flach und unruhig aus und hat manchmal den Fluss der Geschichte gestört, was schade war. Eine einzige Perspektive hätte viel besser funktioniert.

Ich fand auch das Ende etwas übereilt, und einige Elemente sind nicht gut beschrieben oder abgeschlossen. Ich mag keine Cliffhanger in Büchern, die sich so eindeutig auf Fortsetzungen stützen, um die Erzählung abzuschließen, da ich mich persönlich um ein gutes Ende betrogen fühle. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte leicht zufriedenstellend hätte abgeschlossen werden können, wenn der Autor es auch gewollt hätte, entschied sich aber stattdessen für eine Fortsetzung, was ich enttäuschend finde. Ein eigenständiger weiterer Band wäre besser.

Abgesehen davon handelt es sich um einen fantasievollen, völlig abgehobenen Roman, der sich auf der richtigen Seite des Komischen mit einer leichtherzigen, lustigen und frechen Protagonisten befindet.

(es)