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Oberhessisches Sagenbuch Teil 64

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Zweiflungsgraben bei Blankenau

Nahe bei der alten Kirche zu Stockhausen, und zwar auf ihrer nördlichen Seite, hat nach einigen eine Burg, nach anderen ein Mönchskloster gestanden, welches mit dem Nonnenkloster zu Blankenau durch einen unterirdischen Gang in Verbindung stand. Da war denn die geistliche Freundschaft nicht selten zu weit gegangen und bei der verbotenen Zusammenkunft eines Stockhäuser Mönchs mit einer Blankenauer Nonne auf der Grenze zwischen beiden Orten einmal der Teufel dem Mönch zuvorgekommen und hatte seine Buhlerei mit der Betörten getrieben. Erst nach dem Betrug gingen ihr die Augen auf. Sie erkannte den unsauberen Gast an seinem Pferdefuß und gab vor jähem Schrecken ihren Geist auf. Als sie der zu spät gekommene Buhle tot erblickte, erstach er sich aus schmerzlichem Leidwesen an demselben Platz.

Dieser heißt noch bis zur Stunde der Zweiflungsgraben. Es steht dort ein steinernes Kreuz, worauf ein langes Messer abgebildet ist.