Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Deutsche Märchen und Sagen 76

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

84. Nix zu Laibach

Im Laibach, und zwar in der Gegend der Stadt gleichen Namens, hielt sich vordem ein Nix auf. Ein Bürger der Stadt, namens Schmeidler, wollte in einer mondhellen Nacht von einer Hochzeit nach Hause gehen. An der sogenannten Brotkammer angekommen, sah er plötzlich einen Mann in langem schwarzen Rock aus dem Wasser des Laibachs kommen. Der näherte sich ihm, zog ihn mit sich ans Wasser und stieß ihn hinein. Sonder Zweifel wäre der redliche Bürger ertrunken, hätte er sich nicht an dem Schuppstuhl, worauf die Bäcker, die das Brot zu leicht backen, ins Wasser geschubst werden, festgehalten. Auf sein Geschrei eilte alsbald die Wache herbei und half ihm heraus. Zugleich sprang der schwarze Kerl ins Wasser und verschwand.

Ein anderes Mal spazierten vier junge Burschen am Ufer des Flusses. Einer von ihnen, der, obwohl erst achtzehn Jahre alt, doch stets ein mutwilliger Bösewicht gewesen, begann in dem Gespräch plötzlich bei Tonnen voll Teufeln zu fluchen. Kaum hatte er aber den Fluch aus dem Mund, als ein schwarzer Kerl aus dem Wasser auftauchte, mit unglaublicher Schnelligkeit auf den Burschen zueilte, ihn aus der Mitte der anderen wegriss und sich mit ihm ins Wasser warf. Nie hat man die geringste Spur mehr von ihm entdecken können.