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Tod vor Ort – Teil 5

A. Boyd Correll
Tod vor Ort
Eine Mystery-Story
Illustration von Joe Tillotson

Maw Tobers Hütte

Ich wachte langsam auf und hatte pochende Kopfschmerzen. Ich hörte ein leichtes Rascheln und öffnete die Augen.

»Fühlen Sie sich besser?« Eine leise Stimme erklang gedehnt zu mir herunter.

Ich sah auf. Über mich beugte sich das Sumpfmädchen Lissa. Der Raum war schwach beleuchtet und mit rustikalen, selbst gebauten Möbeln ausgestattet. Ich befand mich auf einem Bett und über mir lagen Stapel von Decken. Ich versuchte, mich aufzurichten.

Das Mädchen beugte sich vor und legte ihre Hand auf meine Schulter. »Seien Sie einfach still. Sie sind in Maws und meiner Hütte. Hier!« Sie gab mir ein dampfendes Glas mit einer Art Grog darin.

Ich trank folgsam und beobachtete das Mädchen. Sie hatte das Gingham-Kleid, das sie trug, als ich sie zum ersten Mal sah, gegen Jeans und ein Männerhemd getauscht.

Ich trank das Getränk aus und stellte das Glas auf den Boden. »Wie bin ich hierher gekommen, Lissa?«, fragte ich.

»Ich habe Sie hierher gebracht«, antwortete sie mit einem flüchtigen Lächeln. »Ich habe Sie auf dem Weg zu dieser Hütte gefunden, mit einer Beule auf dem Kopf und klatschnass.«

Der Drink brannte angenehm in meinem Magen und das Pochen meines Kopfes ließ nach. Mein Verstand sprang zurück zum See, dem Regen, der Goldmünze, dem Kauderwelsch und dem Geruch nach verwestem Fleisch. Ich schnupperte und fragte mich, ob der Geruch in der Hütte ein Hauch von Einbildung war. Nein, er war da – ein schwacher, schwer fassbarer Totengeruch.

Ich schob die Decken zur Seite und setzte meine Füße auf den Boden. Das Mädchen hatte gesagt, dass ich auf dem Weg vor der Hütte lag. Ich ging zu einem Fenster und schob die Vorhänge, aus Mehlsäcken gefertigt, zurück. Gestrüpp wuchs an dieser Seite der Behausung empor.

Ich wandte mich an Lissa. »Wie weit ist die Hütte vom See entfernt?«

»Etwa eine halbe Meile. Nach der Beule auf Ihrem Kopf zu urteilen, dachte ich, Sie wären herumgelaufen und zufällig hier gelandet. Der Weg verläuft ja vom See  hier herauf.« Sie wandte sich der Küche zu. »Ich habe Ihre Jacke am Herd trocken werden lassen.«

Als Lissa durch die Tür verschwand, fragte ich mich, woher sie wusste, dass ich vom See gekommen war. Komisch, dass sie nicht nach der Wunde an meinem Kopf gefragt hatte. Sie sollte eigentlich im Haus der Morgans sein. Offensichtlich war sie durch den Regensturm in ihre Hütte zurückgekehrt, weil sie sich umziehen wollte. Ich habe erneut geschnüffelt. Dieser verdammte Geruch von verfaultem Fleisch.

Ich blickte durch das Zimmer. Auf einer Kiste, auf der anderen Seite, tickte ein verbeulter Wecker. Ich ging darauf zu. Vier Uhr nachmittags. Es war am frühen Morgen, als das Monster mich angriff. Ich musste mehrere Stunden bewusstlos gewesen sein, falls diese Uhr richtig ging. Mir wurde wieder schwindelig. Ich rieb mit der Hand über mein Gesicht und massierte meine Augen. Als die Unschärfe verschwand, konzentrierten sich meine Augen auf die Kiste. Auf einer Seite stand MARINE EQUIP. BERGUNGSUNTERNEHMEN, KEY WEST. Ich fragte mich, ob sie Teile für ein Motorboot enthalten hatte, und erinnerte mich dann daran, dass am See nur ein paar Ruderboote und drei Kanus lagen.


Wie es mit der Story weitergeht, erfahrt ihr, wenn ihr morgen wieder auf unsere Webseite schaut. Viel Spaß beim Lesen!