Perry Rhodan Band 3010 – Willkommen auf Gongolis
Susan Schwartz
Perry Rhodan Band 3010
Willkommen auf Gongolis
Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 26. April 2019, 64 Seiten, € 2,20, Titelbild und Innenillustration: Dirk Schulz
Das mobile Weltraumhabitat Gongolis soll zum geheimen Treffpunkt mit dem jetzt im Ephelegon-System residierenden Reginald Bull werden. Die riesige Station steht derzeit an der Peripherie des Milchstraßenzentrums. Sie hat die Form zweier über Kreuz liegender Hanteln aus drei miteinander verbundenen Kugelraumern der JUPITER-Klasse und einem modifizierten GWALON-Raumer. Es gibt eine Risszeichnung von Andreas Weiß.
Auf der Station lebt ein buntes Vielvölkergemisch aus Händlern, Hehlern, Geschäftsleuten, Glücksrittern und Spielern, in dem unsere Helden unauffällig zu bleiben hoffen. Hilfreich ist die Begleitung der als Händler getarnten NDE-Agenten Kondayk-A1 und Cyprian Okri.
Lokalkolorit und zugleich Anbindung an Rhodans Biographie ist eine Eigenheit des terranischstämmigen Bevölkerungskerns: Titel und Ränge auf Gongolis sind in Französisch gehalten. Entsprechend passt der Klang, wenn Rhodan unter dem Namen seiner Mutter auftritt. Der soll ihn erkennbar machen, da Reginald Bull diesen Namen kennt und sonst wohl keiner.
Die Vorsicht ist nötig, denn die Cairaner können Zellaktivatoren anmessen und suchen nach den alten Freunden. Sie haben Raumschiffe, die an Augen erinnern, überwachen alles. Die Allgegenwart der Friedensfreunde macht es nötig, sich sehr vorsichtig an ein Treffen mit dem bereits verständigten Bull heranzutasten.
In Gongolis gibt es einen spielsüchtigen Angestellten der Einreisekontrolle, der durch Spionage für die Cairaner seine Pokerschulden abarbeitet, um seiner wunderschönen Frau etwas bieten zu können. Er will seine Frau behalten und zugleich sein Laster. Für Geld tut er alles und lügt, dass sich die Balken biegen. Doch als es dann hart auf hart kommt, beweist er Zivilcourage. So schreibt er mit Perry Rhodan galaktische Geschichte und bringt zugleich Klarheit in sein Privatleben. Diese Beziehungsgeschichte ist anrührend, ohne ins Sentimentale abzurutschen.
Das erste Zehntel des neuen Zyklus ist mit diesem Roman vollendet. Die bisherige Handlung nach dem Zeitsprung von fast 500 Jahren war vom Entdecken der neu geordneten Milchstraße gekennzeichnet: die Zurückgekehrten tasten sich vor, begegnen bisher unbekannten Völkern und bekannten Völkern, die sich verändert haben.
Schnell wurde klar, dass ein Treffen mit Reginald Bull von entscheidender Wichtigkeit ist, und als nächster Schritt die Suche nach der Erde, an deren Stelle jetzt ein anderer Planet die heimische Sonne umkreist. Die Begegnung auf Gongolis soll all dies möglich machen.
Roman Schleifer hat Susan Schwartz aka Uschi Zietsch zum Roman interviewt. Hier der Beginn des Gesprächs:
RS: Uschi, in Band 3008 hattest du Atlan als Haupthelden, in Band 3010 Rhodan. Wenn du die Wahl hättest – bei wem würdest du eher dahinschmelzen (unter der Annahme, dass du solo wärst)?
UZ: Atlan natürlich. Der ist viel lockerer als Perry und kann besser einen draufmachen. (Ich nehme an, du redest nur von einer Affäre – denn als Lebenspartner will ich beide nicht.) Und er hat natürlich die viel interessanteren Anekdoten und Geschichten auf Lager und kann sich tolle romantische Abenteuer ausdenken. Eine Stippvisite in die Jenzeitigen Lande zum Beispiel, um einem alten Kumpel hallo zu sagen und dich ihm vorzustellen.
RS: Perry denkt in deinem Band (wie in den Vorbänden) über Bully chaotarchische Prägung des ZACs nach, befürchtet eine Beeinflussung und verwirft den Gedanken wieder. Wird Perry langsam paranoid?
UZ: Nein, das ist schließlich ein nicht zu unterschätzender Faktor. Bully kann sich in den vergangenen 500 Jahren komplett zum bösen Diktator gewandelt haben. Perry weiß überhaupt nicht, wem er begegnet – und diese Unsicherheit ist schlimmer, als wenn er zum ersten Mal mit einem Fremden zusammentreffen würde. Immerhin ist Bully sein ältester und am meisten nahestehender Freund. Ich hätte auch gehörig Manschetten vor dieser Wiederbegegnung.
Man könnte Perry vielleicht vorwerfen, dass er Bull gegenüber misstrauischer ist als gegenüber Zemina Paath – aber in diesem Fall hat er auch mehr Anlass dazu. Bei Paath greift die Unschuldsvermutung, bei Bull hingegen weiß er, über welche herausragenden Fähigkeiten sein Freund verfügt, die zum Guten wie zum Bösen enorme Wirkung haben können.
Weiterlesen kann man hier.
Das Perry Rhodan Journal Nr. 175 ist eine anspruchsvolle wissenschaftliche Beilage, die wie immer Rüdiger Vaas bestreitet. Ein Artikel handelt von Naturkonstanten, die neu vermessen und definiert werden, wie die Gravitation und die Sekunde. Der zweite Artikel hat das größte und empfindlichste Gammastrahlen-Observatorium der Welt zum Thema.
Lese- und Hörprobe des Romans finden sich hier.
(at)