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Im Gespräch mit Ben Calvin Hary zu Perry Rhodan Mission SOL Band 4

Ben Calvin Hary
Perry Rhodan
Mission SOL, Band 4
Welt des ewigen Todes

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 26. Juli 2019, 68 Seiten, € 2,40, Titelbild: Dirk Schulz

Ben Calvin Hary, geboren 1980 in Saarbrücken, schreibt für Maddrax und Perry Rhodan. Sein Roman Koshkin und die Kommunisten aus dem Kosmos wurde 2019 für den Deutschen Science Fiction Preis (DSFP) nominiert. Welt des ewigen Todes ist sein vierzehntes kommerziell veröffentlichtes Werk.

Alexandra Trinley: Ben, du hast bereits in einer früheren Perry Rhodan Miniserie mitgeschrieben.

Ben Calvin Hary: Richtig. Band 3 von Perry Rhodan-Arkon, Die Kristallzwillinge, war mein erster professionell verlegter Roman und mein »Sprung ins Profilager«, wie man das nennt.

Alexandra Trinley: Worum ging es da?

Ben Calvin Hary: Kurz gesagt: In Arkon lernen wir die Geschichte des arkonidischen Extrasinns kennen, weil jemand lernt, die Extrasinnträger zu kontrollieren.

In meinem Roman erobern Rhodan und Gucky ein Raumschiff aus den Händen eines durchgeknallten Arkoniden.

Alexandra Trinley: Das war 2015. Jetzt ist die Mission SOL dran. Was ist das Thema der aktuellen Miniserie?

Ben Calvin Hary: Der Titel ist programmatisch, würde ich behaupten. Die SOL ist eines der legendärsten Raumschiffe des Perryversums. Seit Jahren fordern Fans ihre Rückkehr. Diesem Verlangen kommt unser Exposéautor Kai Hirdt mit der neuen Miniserie nach.

Alexandra Trinley: Der Titel deines Romans klingt düster und lässt eine Planetenhandlung vermuten. Trifft das zu?

Ben Calvin Hary: Nun, bislang musste sich Perry Rhodans neue Besatzung zusammenfinden und sich aus ihrem gewohnten Umfeld lösen. Sie haben nun ein Raumschiff und machen erste Erfahrungen im Kosmos. Nun geht es darum, sie bei ihrem ersten »richtigen« gemeinsamen Abenteuer zu zeichnen. Mahlia Meyun, Pravo Ylapp und Elpin Vonnedal verdienen sich quasi ihre ersten Sporen als Raumfahrer. Dabei betreten sie den ersten Planeten abseits ihrer Heimat. Das macht sie zu Pionieren unter ihresgleichen. Man könnte Band 4 also als klassisches Planetenabenteuer bezeichnen.

Alexandra Trinley: Was für Protagonisten sind beteiligt, wie sind die Fronten?

Ben Calvin Hary: Zu Perry Rhodans oben erwähnten Mitstreitern gesellt sich noch ein Jungspund namens Ianik Meygon, von dem Perry befürchtet, dass es mit ihm ein schlimmes Ende nehmen wird. Zu den Spielern auf der Gegenseite kann ich nicht all zu viel verraten, ohne kleinere Überraschungen zu verderben. Aber es wird ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben.

Alexandra Trinley: Und man trifft Sesselkraken. Ist der nette Typ auf dem Titelbild eine?

Ben Calvin Hary: Auch hier möchte ich nicht viel verraten. Die Figur auf dem Titelbild kommt im Roman vor, aber es ist nicht derjenige, den der langjährige Perry Rhodan-Leser in ihm vermutet. Mit diesem Cover zitiert Dirk Schulz sich übrigens ein Stück weit selbst. Wer das Motiv auf dem Umschlag von Band 2182 im Gedächtnis hat, wird sofort ein Aha-Erlebnis verspüren. Das trifft sogar noch mehr für die Innenillustration zu Band 2234 zu, wobei die weniger bekannt sein dürfte.

Alexandra Trinley: Die Entwicklung der Heilerin ist schon erstaunlich. Findest du glaubhaft, dass eine Angehörige einer primitiven Gesellschaft so schnell in eine Kommandofunktion überwechselt?

Ben Calvin Hary: Mahlia befindet sich in einer absoluten Ausnahmesituation und muss in eine Rolle hineinwachsen, die ihr zu Beginn nicht behagt. Sie trifft diese Entscheidung ja nicht aus Spaß an der Freude, die Umstände zwingen sie dazu. Und die Welt funktioniert ja auch in Wirklichkeit so.

Jeder kommt irgendwann in seinem Leben mal an einen Punkt, an dem ihm alles über den Kopf wächst und er aus der Komfortzone gezwungen wird. Mein Fokus beim Erzählen – und auch Kais beim Schreiben des Exposés – lag daher auch mehr darauf, was diese Umstände mit ihr anstellen. Wie geht sie mit der ungewollten Verantwortung um? Bewährt sie sich? Geht sie an der Herausforderung zugrunde? Die folgenden Bände werden diesen Aspekt von Mahlias »Heldenreise« weiter ergründen.

Alexandra Trinley: Außerdem werden unsere Helden in einen kosmischen Konflikt involviert, der auf der Kosmokratenwelt Evolux natürlich Programm ist. Kosmokraten, Chaotarchen, Zwiebelschalenmodell. Was ist das?

Ben Calvin Hary: Das ist der vielzitierte »kosmologische Überbau« der Perry Rhodan-Serie, der sich natürlich nicht in drei Sätzen zusammenfassen lässt. Aber die Handlung von Perry Rhodan spielt sich vor dem Hintergrund einer kosmischen Auseinandersetzung zwischen unfassbaren Mächten ab. In meinem Roman gibt Perry Rhodan seinen neuen Mitstreitern eine kleine Einführung. Neugierigen empfehle ich also das zweite Kapitel.

Alexandra Trinley: Das Signal zum Lesen. Eine ganz andere Frage: Du hast zwischen Arkon und Mission SOL eine Reihe von Romanen bei Maddrax geschrieben. Hat das deine Art, diesen Roman zu gestalten, beeinflusst?

Ben Calvin Hary: Vom Stil her sicher nicht. Aber natürlich lernt man handwerklich dazu, je mehr man schreibt. Andreas Eschbach sagte einmal, dass man »alle 100.000 geschriebenen Worte einen Quantensprung macht.« Da ist durchaus was dran.

Alexandra Trinley: Eine letzte Frage zu deinen YouTube-Videos. Bitte beschreibe deine Themenpalette.

Ben Calvin Hary: Die ist so bunt und breit gefächert wie das Perryversum. Von Einstiegshilfen (»Wo gibt’s das zu kaufen?«) über Publikationsgeschichte bis hin zu sogenannten »Lore«-Videos, also Hintergründen zu Handlung, Raumschiffen, Völkern und so weiter.

Alexandra Trinley: Kommt ein Video zur Mission SOL?

Ben Calvin Hary: Das gibt es längst!

Alexandra Trinley: Danke für die Auskünfte.

Ben Calvin Hary: Es war mir ein Fest.

Lese- und Hörprobe finden sich hier.