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Perry Rhodan Band 2976 – Hyperlicht

Michael Marcus Thurner
Perry Rhodan Band 2976
Hyperlicht

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 31. August 2018, 68 Seiten, € 2,20, Titelbild und Innenillustration: Dirk Schulz

Planet der Maulwurfsmenschen! Diese naiv formulierte Angabe im Untertitel reichte aus, um mich gründlich von der Lektüre abzuschrecken. Umso positiver hat mich der Roman überrascht, als ich ihn schließlich doch las.

Der Terraner Caltu Roy ist ein erfolgreicher Sportler. Seine Heimat, der Planet der Maulwurfsmenschen, heißt Jesper, und er ist seit dem Jahr 2110 nach Christus Siedlungsplanet der Terraner, also seit fast 3000 Jahren. Die beiden Völker, die den Planeten bewohnen, bilden eine Zweiklassengesellschaft. In diesem Feld laden sich die bestehenden Spannungen auf, als das Hyperlicht kommt. Zugleich entwickeln sich Sympathien über die Rasse- und Klassegrenzen hinaus.

Roy steht unter Strom, weil Halbfinale und Finale der Zylindrion-Meisterschaften bevorstehen und er der Star dieser Sportart ist. Sein Mannschaftskamerad und Freund Mabeschtur ist ebenfalls sehr erfolgreich und ein gewiefter Taktiker. Soweit die Gemeinschaft. Roy ahnt nicht, wie brüchig sie ist. Schließlich sind die beiden Männer daran gewöhnt, in unterschiedlichen Schichten zu leben, die, wie so oft in Thurners Romanen, durch extreme Höhenunterschiede in den Wohnorten gekennzeichnet sind. Denn Mabeschturs Volk lebt viele hundert Meter unter der Oberfläche.

Der terranischstämmige Roy ist also ein Oberflächenmensch. Er lebt an der Oberfläche des Planeten und sieht die unterschwelligen Konflikte nicht. Mabeschtur gehört den Jerreten an, die unter der Oberfläche leben. Seinerzeit erlaubten sie den Terranern, die Oberfläche zu besiedeln, doch das ist lange her. Inzwischen trennt die beiden Völker neben den Wohnorten auch die sozialer Ungleichheit, denn die meisten Jerreten leben unter ärmlichen bis prekären Bedingungen.

Mabeschtur ist politisch aktiv, er benutzt seine Bekanntheit als Sportler, um gegen die sozialen Probleme vorzugehen und seinem Volk zu helfen. Seinen Freund Roy beschuldigt er, die Augen vor den Missständen zu verschließen. Doch als Roy schließlich aufwacht und etwas gegen die Ungerechtigkeiten tut, reagiert sein Freund sehr unerwartet.

Der Auslöser des Umdenkens ist klein und ziemlich jung. Tariamsch ist die kleine und oft alleingelassene Tochter der Jerretin Kariabosch, die mit Mühe und Not genug verdient, um sich und die Kleine durchzubringen. Als ein Verrückter um sich schießt, bringt Roy die Kleine in Sicherheit – und steht einer Furie gegenüber, die denkt, er habe sie bedroht. So beginnt ihre Bekanntschaft. Kann sie sich vertiefen? Die Lebensverhältnisse sind zu verschieden, und die haarige Maulwurfsfrau entspricht nicht dem Schönheitsideal der Terraner. Auch sie findet ihn widerlich hässlich. Aber man kann sich befreunden usw.

Alle Vorgänge auf dem Planeten – Sieg im Sport, soziale Konflikte – werden zweitrangig, als die Projektion der Spiralgalaxis erscheint, das typische Zeichen, dass ein Zellaktivatorträger gestorben ist. Das ist erst der Anfang. Der Amokschütze scheint von einer mentalen Störwelle beeinflusst worden zu sein, die nach und nach alle betrifft. Jeder Einzelne wird unglaublich reizbar.

Ist dies der Weltenbrand? Die Menschen und Jerreten leiden unter einer unerträglichen Intensivierung der sensorischen Wahrnehmung. Licht wird unerträglich grell, Berührung schmerzhaft, Geschmack zu intensiv. Und zwar auf allen Welten der Milchstraße.

Wissenschaftler finden heraus, dass die Strahlung von Jespers Sonne verändert wurde. Der Hyperlicht-Effekt pervertiert die Quintronenstrahlung, die von Sternen emittiert wird. Die Gehirne aller intelligenten Wesen sind betroffen. Die Oberflächenmenschen suchen Schutz im Untergrund. Damit kocht der Konflikt zwischen den Völkern endgültig hoch.

Doch wie konnte der Weltenbrand ausbrechen? Der echte Perry Rhodan war doch gar nicht vor Ort. Es könnte eine abgeänderte Form des Weltenbrands sein, die man in den Griff bekommen kann. Dann müssten alle gemeinsam handeln, die Galaktiker überall und die Bewohner von Jesper vor Ort.

Ohne den Charakter des Unterhaltungsromans zu verlieren, ist die Geschichte vom Sportstar und der Sozialhilfeempfängerin auf dem Planeten Jesper ein Lehrstück der Annäherung verschiedener Kulturen und verschiedener sozialer Schichten, bereichert um amüsante Beobachtungen bei der zögerlichen Annäherung der beiden Hauptpersonen und dem Zerbrechen einer oberflächlichen Freundschaft.

Der Perry Rhodan Report Nr. 524 in der Heftmitte ist vor allem Perry Rhodan NEO auf Kurs gewidmet. Alte und neue Expokraten kommen zu Wort, Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm in Form eines Zwiegesprächs und Frank Borsch mit einem Rückblick auf sieben Jahre NEO. Außerdem interviewt Madlen Bihr den Zeichner Dirk Schulz.

Lese- und Hörprobe sind hier.

(at)