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Perry Rhodan Band 2975 – Der Herr der Zukunft

Kai Hirdt
Perry Rhodan Band 2975
Der Herr der Zukunft

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 24. August 2018, 68 Seiten, € 2,20, Titelbild: Arndt Drechsler, Innenillustration: Swen Papenbrock

Es geht um Bostich, den Imperator des längst in Sternbaronien zerfallenen arkonidischen Kristallimperiums. Ein Machtverlust, über den sich manch einer schwarz ärgern würde. Nun, Bostich ist tatsächlich schwarz geworden, doch nicht aus Ärger – auch wenn sein Temperament dazu mehr als genug Gelegenheit böte. Die neue Hautfarbe stammt vom halutischen Erbgut aus Icho Tolots totem Kind, das ihm seinerzeit auf der Flucht vor jener 500-jährigen Haftstrafe des Atopischen Tribunals eingesetzt wurde, damit sein abgetrennter Arm heilt.

Nun, der Arm wuchs nach, wurde muskulös und schwarz. Davon ausgehend verwandelte sich der ganze Bostich in die Gestalt, die wir auf dem Titelblatt sehen: riesengroß, dreiäugig und schwarz wie alle Haluter, dazu mit blitzschnellen mentalen Prozessen begabt. Die Haluter haben ihn adoptiert, im Gegenzug beherbergte er eine Menge von ihnen an Bord seines Flaggschiffs, des Gwalon-Kelchs GOS’TUSSAN II. Das Schiff hatte sich in eine Spielwiese der von der Haluterpest gezeichneten Giganten verwandelt. Woher diese Krankheit stammt, ist eines der Rätsel des Zyklus.

Warum wurden Rhodan, Bostich und ein damals noch unbekannter Adaurest zu 500 Jahren Abschiebehaft verurteilt? Von den Jenzeitigen Landen aus hatten die Atopischen Richter den Eindruck gewonnen, diese drei würden den Weltenbrand auslösen, die Ekpyrosis, wenn sie sich im Solsystem treffen. Nun, aktuell befindet sich »unser« Perry Rhodan in sicherer Entfernung davon, nicht aber der andere Rhodan aus einem Paralleluniversum, den der inzwischen aufgetauchte Adaurest Adam von Aures in »unsere« Zeitlinie gebracht hat.

Nun ist der Adaurest da. Adam von Aures kam mit dem ehemaligen Boten von ES, Lotho Keraete, der dem Kollektivwesen seine Umwandlung zu einem Metallmann nie verziehen hat, an Bord der  GOS’TUSSAN II. Die beiden stifteten Bostich an, die in die Methanatmosphäre Neptuns abgetauchte Scheibenwelt Wanderer, den Anker von ES, zu beschießen.

Das hat üble Folgen … Im entstandenen Szenario beginnt der Roman. Atlan und Gucky kämpfen sich durch die aufgewühlte Atmosphäre. Weiter geht es auf Neo-Ganymed, dem wieder aufgebauten Jupitermond. Toio Zindher, dieVitaltelepathin, könnte den verschwundenen Bostich finden, wobei schon in der Eingangssitzung fünf Aktivatorträger versammelt sind und sie vor Helligkeit kaum etwas sehen dürfte. Aber Toio ist zäh und fähig. Allerdings sind die Folgen des Abschusses noch viel übler, als man anfangs denkt; denn mit dem zweiten Rhodan ist ein Perry Rhodan vor Ort. Die drei Verursacher des Weltenbrands befinden sich an einem Ort im Solsystem.

Der Roman verbindet eine übersichtliche, in lebensnahe Szenen heruntergebrochene Handlung auf mehreren Schauplätzen und mit einem enormen Aufgebot an Serienprominenz mit der kosmischen Ebene, die die Erstauflage (heißt: Hauptserie) von Perry Rhodan zu eigen ist. Protagonisten wie Adam von Aures und Lotho Keraete sind alles andere als normalmenschlich. Sie verfügen über aktuell unbesetzte Zellaktivatorchips – der von Ronald Tekener ist frei – und können mit Biophoren umgehen, auch wenn nicht immer klar ist, was sie wirklich beabsichtigen wollen und was ihnen außer Kontrolle gerät. 

Der Leser kann dank Kai Hirdts sauberer, luzider Erzählweise trotz der kosmischen Ebene der Handlung gut folgen. Dem nach wie vor viel für Perry Rhodan NEO schreibenden junge Autor merkt man bei seinem neunten Roman für die Hauptserie an, dass er sich eingeschwommen hat.

Doch die Resultate des Zusammentreffens bleiben trotz der klaren Erzählweise unabsehbar. Das Titelbild kündigt die Geschehnisse an: Es knallt ganz schön. Der Untertitel lautet »Der Imperator vollendet seine Transformation – er sieht das Schicksal ganzer Galaxien«. Das ist sozusagen sehr, sehr untertrieben. Beim Sehen bleibt es wirklich nicht.

Die von Jürgen Rudig angefertigte Risszeichnung in der Heftmitte zeigt einen Hooris-Prozessor der Thoogondu, landläufig HaLem-Statue genannt. Die Homepage der Perry Rhodan-Risszeichner ist www.rz-journal.de.

Die Lese- und Hörprobe ist hier.

(at)