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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 50. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kauft ein Pferd und bezahlt es nur halb.

ulenspiegel reiste von Wien durch Tirol in sein Vaterland zurück und kam endlich nach Hildesheim. Hier traf er einen Pferdehändler, welcher ihm ein Pferd anbot. Eulenspiegel ließ sich gleich mit ihm in Unterhandlung ein und fragte, wie viel er für das Pferd haben wollte. Der Pferdehändler forderte fünfundzwanzig Gulden, und Eulenspiegel bot ihm vierundzwanzig Gulden, mit der Bedingung, dass er ihm jetzt zwölf Gulden bezahlen und die andern zwölf schuldig bleiben wolle.

Und der Pferdehändler sprach: »Nimm das Pferd hin.«

Eulenspiegel bezahlte ihm also zwölf Gulden, setzte sich auf das Pferd und ritt fort.

Nach drei Monaten sah der Pferdehändler Eulenspiegel wieder und mahnte ihn um die zwölf Gulden, die er ihm noch schuldig war.

Eulenspiegel antwortete: »Ich habe dir ja gesagt, dass ich sie dir schuldig bleiben will.«

Aber der Pferdehändler forderte ihn vor das Gericht.

Eulenspiegel ging hin und erklärte: »Ich habe das Pferd mit dem Akkord gekauft, dass ich dem Pferdehändler zwölf Gulden schuldig bleiben wollte. Soll ich nun diese zwölf Gulden bezahlen, so kann ich mein Wort nicht halten, und mein Wort habe ich noch immer gehalten. Ich hoffe also, dass es auch jetzt dabei bleibt.«

Das Gericht verurteilte ihn aber, dass er binnen vierundzwanzig Stunden dem Pferdehändler die schuldigen zwölf Gulden bezahlen solle. Eulenspiegel ritt aber heimlich fort und soll es noch schuldig sein.