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Perry Rhodan Band 2972 – Invasion der Geister

Verena Themsen
Perry Rhodan Band 2972
Invasion der Geister

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 3. August 2018, 68 Seiten, € 2,20, Titelbild: Arndt Drechsler, Innenillustration: Swen Papenbrock

Große Begegnungen, viele Begegnungen prägen den Roman. Schließlich hat Atlan 700 Jahre der Trennung hinter sich, als er am 13. April 1552 NGZ in die Milchstraße zurückkehrt. Mit sich bringt er den Menes Fitzgerald Klem und Tamareil, das Cappinbewusstsein im Roboterkörper. Und weil sie im Dolan JASON ankommen, jenem lebenden Raumschiff, mit dem sich die Reisegruppe um Opiter Quint bewegt, was mit der Aktivierung von Ernst Ellerts Tribar zusammmenhängt, welches die sogenannte Querung ermöglicht, wobei sich der Dolan an Bord der NEEFOR auf dem Weg ins Solsystem befindet.

Überrascht sind alle Beteiligten. Opiter Quint erkennt den mythenumwobenen Unsterblichen, den er über die Vorkommnisse der paar Dutzend Jahre informiert, die während seiner Abwesenheit in der Milchstraße passierten, während Atlan über die mehr als 700 Jahre nachdenkt, die für ihn vergangen sind. Wer bei Tamareils Anblick hochfährt, das ist der krötenähnliche Tryzom-Mann Zau aus der tiefen Vergangenheit des Cappin-Volkes, der sofort die Pedotransfererin spürt. Von diesem Moment an sind die beiden unzertrennlich.

Atlans fotografisches Gedächtnis hilft ihm, Ernst Ellert zu erkennen, auch wenn er dessen Anwesenheit kaum zu glauben vermag. Seine Jahrzehntausende umfassende Lebenserfahrung hilft ihm, die Tatsache seiner Anwesenheit einfach mal hinzunehmen. Kolonialterraner wie Opiter Quint mit seiner an höhere Gravitation und entsprechend erhöhten Nahrungsumsatz angepassten Statur sind ihm vertraut. Von Homunk, den er als robotischen Vertreter von ES von früheren Besuchen auf der Scheibenwelt Wanderer her kennt, ist er ziemlich viel gewöhnt. Auch, dass er keinerlei Erklärungen und Erläuterungen von sich gibt, wozu auch? Höhere Wesen sind den Normalos keine Rechenschaft schuldig, weil die sie eh nicht verstehen.

Das Solsystem ist in den undurchdringlichen TERRANOVA-Schirm gehüllt. In Begleitung von Zau und Tamareil begibt sich Atlan zur Kommandantin der Wachflotte, der inzwischen ebenfalls mythenumwobenen Admiralin Anna Patoman. Wie kann es anders sein – als sie ihm in der Viertelstunde Ruhe, die sie ihrem Kennenlernen durch eine ordnungsgemäße Untersuchung seiner Begleiter verschafft, Getränke anbietet, entscheidet er sich nicht für Wein, sondern für Pfefferminztee, und zwar in einer kostbaren Porzellantasse. So ist Homer G. Adams mit seinem Earl Grey nicht der einzige Teetrinker der aktuellen Serienhandlung.

Apropos Handlung: Sie beginnt hier. Denn die beiden Cappins haben mit der Sensibilität der Pedotransferer entdeckt, dass etwas versucht, den TERRANOVA-Schirm zu durchdringen. Zau und Tamareil gehen auf Pedospionage, was bedeutet, dass sie ihre Körper zurücklassen, als sie sich auf den Weg machen. Sie bemerken Bewusstseine, die versuchen, in das Solsystem zu gelangen, aber am Schutzschirm scheitern. Sie kommen vom Hooris-Stern …

Natürlich gibt das zu denken. Die Verbindung dieser Handlungsorte gibt Anlass zu vielfältigen Spekulationen, da das Goldene Reich die Hooris-Kristalle derart umfassend einsetzt, zur Gedächtnismanipulation wie auch zur Verbindung gezielt ausgewählter und dann verstorbener Bewusstseine mit den Hooris-Prozessoren, landläufig HaLem-Soldaten genannt. Von denen steht immer noch eine Armee auf dem Merkur. Anscheinend ein interessanter Ort, der Hooris-Stern …

Was steht an Begegnungen aus? Atlan hat Perry Rhodan noch nicht wiedergetroffen, und auch nicht Sichu Dorksteiger, die er zuletzt sah, als sie noch weit von einer Heirat mit seinem ältesten und besten Freund entfernt war. Und da ist Gucky. Was werden die beiden Unsterblichen über die aktuelle Lage in der Milchstraße, die Gemeni und die Thoogondu, sprechen, wie werden sie die Lage einschätzen?

Was gibt es noch? Hat das Koglomerat, durch das Atlan, Klem und Tamareil die 165 Millionen Lichtjahre zwischen der Welt der Menes und Terra zurücklegten, eine Funktion? Wo kommen die Bewusstseine her, was wollen sie und wie nehmen sie es auf, wenn man sie freundlich behandelt? Was kann Guckys angenommene Gabe der Schmerzensteleportation alles leisten?  Und was läuft im Solsytem? Tamareil findet einen neuen Wohnort, man spricht vom Techno-Mahdi und vom Projekt Genesis. Was geht auf Wanderer vor sich? Und stört den Arkoniden der geschlossene TERRANOVA-Schirm?

Der Roman ist insofern knallvoll mit der Rekapitulation von Informationen und mit kurzen Auftritten bekannter Protagonisten. Verena Themsen stellt diese so anschaulich und lebhaft dar, dass die Geschichte an keiner Stelle schwer oder gar überladen wird. Im Gegenteil: Übersichtlich und kurzweilig erfährt auch der Leser noch einmal alles, wodurch der Roman ausgezeichnet für den Überblick zwischendurch geeignet ist, der bei den vielfältigen Handlungsebenen ansonsten leicht verloren gehen könnte.

Perry Rhodan Report Nr. 523

Die von Madlen Bihr zusammengestellte Beilage in der Heftmitte enthält diesmal ein Interview mit Titelbild-Illustrator Arndt Drechsler und einen sehr ausführlichen Aufsatz von Michael Thiesen über die Innenillustrationen der Rhodan-Romane im Wandel der Zeiten. Fünf Fragen an den Perry Rhodan-Zeichner Alfred Kelsner runden den Report ab.

Die Lese- und Hörprobe finden wir hier.

(at)