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Interessante Abenteuer unter den Indianern 87

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Mörderische Angriffe der Sioux

Die Sioux sind der Schrecken all der zahlreichen Stämme, die über Kanada und Mexico, von den Council Bluffs an bis an die Rocky Montains verbreitet sind. An Zahl, Gewandtheit und Wildheit sind sie von keinem anderen Stamm als den Camanchen erreicht. Die Verheerungen, welche wir eben zu beschreiben gedenken, wurden während des Kriegs der Vereinigten Staaten mit Mexico von ihnen begangen.

Am 16. Dezember 1846 traf eine Gruppee Sioux auf einige Omaha nahe bei Council Bluffs. Eine Schlacht erfolgte, in welcher die Omaha, deren Zahl gering war, unterlagen. Die Sioux drangen dann in das Dorf ein und schlachteten sechzig Frauen und Kinder ab. Vier Tage vorher hatte eine Kriegsabteilung der Sioux einen Einfall in das Gebiet der Omaha, welches sechzig Meilen von Bellevieu gelegen ist, gemacht. Sie fanden daselbst niemand als Frauen und Kinder, da die Krieger auf die Jagd gegangen waren. Sogleich begann das Werl des Todes. Alles wurde ohne Unterschied auf eine schreckliche Weise ermordet. Dreiundsiebzig wurden getötet und neunzehn tödlich verwundet. Einige weiße Familien, die mit den Omaha zusammenlebten und deren männliche Mitglieder im Dorf gefunden wurden, wurden gleichfalls niedergemetzelt. Bloß zwei derselben entkamen – einer derselben, Joseph Lafleche stand im Dienst des Herrn Peter A. Sarpy und beaufsichtigte damals ein Warenlager. Als er in Bellevieu ankam, waren seine beiden Füße erfroren, da er die ganze Strecke barfuß gelaufen war. Herr Sarpy und der Agent, Major Miller, sandten eine Abteilung von Leuten ab, um sich von der Sache zu überzeugen. Diese kehrten bald mit den traurigen Nachrichten zurück. Die Skalpierten und Gemordeten waren gefunden worden. Eigentum, Hausgerätschaften und Felderzeugnisse waren zerstört und weggeschleppt worden. Der Schnee war auf viele Meilen in der Runde mit zerbrochenen Gegenständen bestreut und zeigte Blutspuren. Das Dorf glich einem Schlachthaus. Fünf von den Sioux waren von den Omaha-Frauen erstochen worden. Ein paar Tage vor diesem traurigen Ereignis waren die Omaha von einer Kriegsabteilung der Ayoua unter einem berühmten Häuptling mit Namen White Cloud (weiße Wolke), angegriffen worden. Bei dieser Gelegenheit wurden vier ihrer Krieger verwundet und eine Frau getötet. Im nämlichen Monat hielten die Sioux und Osages einen Rat, um einen Plan zu besprechen, ihre beiderseitige Macht gegen die Vereinigten Staaten zu vereinigen – wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie Hilfe von Mexico erlangen würden.

Im Jahre 1847 begannen die Sioux einen Vertilgungskrieg gegen die Ottoes und Pawnees. Im September besuchten sie ein Gebäude, Farmer’s-Haus genannt, im Pawneedorf und zerstörten eine Schmiedewerkstätte mit einigen Werkzeugen und Möbeln. Am 17. des nämlichen Monats griffen sie ein Ottoedorf an, vernichteten alles Korn auf den Feldern, töteten zwanzig aus dem Stamm und verbrannten das Dorf. Zu gleicher Zeit drohten sie der amerikanischen Besatzung in Fort Kearney, plünderten und verwüsteten die umliegende Gegend und trieben die Stämme, welche feindlich gegen sie gesinnt waren, von ihren Jagdgründen.

Am 26. Mai drangen sieben ihrer Krieger in das Land der Ottoes und verbargen sich nahe beim Feld, welches die Ottoes zum Kornpflanzen hergerichtet hatten. Auf drei Squaws, welche sich dem Dorf näherten, wurde geschossen. Zwei fielen tot nieder, die andere machte Lärm. Die Krieger stürzten heraus und verfolgten die Sioux, welche in ein großes von Unkraut bewachsenes Feld flohen. Die Ottoes umzingelten dasselbe und steckten es in Brand. Als die Mörder zu entfliehen versuchten, wurden sie ohne Gnade niedergemetzelt. Der Krieg zwischen diesen Stämmen wütete noch im Jahre 1849.