Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Der Struwelpeter-Code

Markus K. Korb
Horror-Collection, Band 4
Der Struwelpeter-Code
und andere sonderbare Erzählungen

Horror, Taschenbuch, Blitz-Verlag, Windeck, April 2014, 224 Seiten, 12,95 €, ISBN 9783898403955, Umschlaggestaltung: Mark Freier, Illustrationen: Peter Davey

Welches Geheimnis versteckt sich im Kinderbuch-Klassiker Der Struwwelpeter? Was verbirgt sich in den Katakomben einer verlassenen Irrenanstalt? Was macht in den Tiefen des Meeres Jagd auf die Besatzung eines deutschen U-Bootes? Neue unheimliche Geschichten vom Meister des makabren Horrors.

Er verliert nicht an Popularität, der Struwwelpeter. Jeder kennt ihn, hat nunmehr fast 170 Jahre auf den Buckel, überlebte politische, pädagogische und ideologische Gewitterstürme im Verlaufe seines Daseins. Der Struwwelpeter ist eine vielseitig verwendbare Thematik, die sich der Autor Markus K. Korb in seinem vorliegenden Werk zu eigen macht und 15 Geschichten aus dem Hut zaubert.

Wer die Werke eines Edgar Allan Poe oder eines Howard Philipps Lovecraft mag, kommt an dem »Franconian Master of Horror« Markus K. Korb nicht vorbei. Sicherlich liegen zwischen den dreien literarische Welten, doch braucht sich der gebürtige Franke hinter seinen Vorbildern nicht zu verstecken. Warum auch, bringen doch seine Stärken und der Fokus seines schriftstellerischen Wirkens auf die klassische Kurzgeschichte so manchen Lesegenuss ans Tageslicht. In der Kürze liegt die Würze der höchst sonderlichen Erzählungen, und sein Struwwelpeter-Code kommt einer Novelle gleich.

So makaber es auch klingen mag, erinnert mich Mutter der Puppen an eine wahre Begebenheit, die sich so ähnlich in meinem Heimatort zugetragen hat. Gruselig und zutiefst pietätlos. Doch die Besuche bei meinen Tanten waren dagegen harmlos; die des kleinen Eric jedoch nicht. Auch wenn die Pointe der Geschichte vorausschaubar ist, bietet sie jedoch gruselige Kurzweil. Ich möchte keine der Geschichten in den Vordergrund rücken. Jede steht für sich, charakterisiert die ihr zugeteilte Rolle in der Vielfalt der jeweils ausgewählten Themen. Und diese sind breit gefächert. Das Faszinierende dabei ist die Tatsache, dass Markus K. Korb es gut versteht, seine Vorliebe für historische Szenarien mit Gruselelementen derart zu kombinieren und daraus seine Storys entstehen. Es ist sein Vermögen, überall das Grauen zu finden, das ihn auszeichnet.

Fazit:
Der Struwwelpeter-Code ist Markus K. Korbs Interpretation des Kinderbuch-Klassikers. Auch wenn die Geschichten Stärken und Schwächen aufweisen, bilden sie ein homogenes Ganzes und unterstreichen die Fähigkeit des Autors, den Leser an seinen gruseligen Fantasien teilhaben zu lassen. Es ist die Art, wie es Markus K. Korb versteht, bekannte Horrorelemente an seine gewählten Charaktere zu binden, die seine Werke so lesenswert machen.

(wb)