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Der Welt-Detektiv Band 6

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Angelwood – Kings & Queens

Glaubt Ihr wirklich, dass es keine Wunder mehr gibt? Dass alle Zuversicht verloren ist, nur weil die Welt immer trostloser, gemeiner und egoistischer wird? Denkt Ihr, all das fröhliche Lachen ist verstummt, weil unsere geheimen Wünsche von mürrischen Bösewichtern auf dem Friedhof der Träume vergraben wurden?

Schließt Eure Augen, holt ganz tief Luft und glaubt fest daran, dann seht Ihr selbst, wie majestätische Drachen mit heißem Atem und gewaltigen Schwingen machtvoll über Eure Köpfe brausen und sehnsuchtsvoll Euren Träumen königliche Flügel verleihen.

Verwegene Helden, deren tapferes Herz am rechten Fleck schlägt, deren glorreiches Schwert für die eine – oder manchmal auch andere – segensreiche Sache einen aufrechten Kampf gewinnt. Bezaubernde Prinzessinnen, die voller Sehnsucht und unsterblicher Liebe auf diesen einen Helden und Krieger warten, der sie aus den Fängen heimtückischer Halunken befreit.

Treue Gefährten, die ohne Furcht vereint bis ans Ende der Welt gehen, auf deren Freundschaft man in jeder Schlacht, in jedem noch so scheinbar verlorenen Scharmützel zählen kann. Die Liebe einer Königin, der Stolz eines Königs, die vereint das Wohl der Menschen und ihrer Kinder behüten. Heller, leuchtender, strahlender als Ihr es je in Euren kühnsten Fantasien erahnt.

Begebt Euch auf ein gefährliches Abenteuer und folgt mutig der wunderschönen Serenity, Prinzessin von Angelwood, die gemeinsam mit ihren Freunden auf einer riskanten Reise, in der tugendhafte Werte wie Liebe, Glaube, Kraft, Respekt, Mut, Stolz, Ehre, Treue und tiefe Freundschaft mehr denn je im Kampf gegen das Böse gebraucht werden. Rettet gemeinsam mit den kühnen Gefährten den göttlichen Kompass vor dem Untergang der Menschheit.

Angelwood erzählt von Glück, aber auch von Schmerz.

Angelwood schmiedet neue Bündnisse zwischen Gut und Böse, erringt Siege und erlebt Niederlagen.

Angelwood überwindet den tiefen Graben verfeindeter Seelen und verbündet ehemalige Rivalen zu loyalen, aufrichtigen Freunden, die gemeinsam aufregende Abenteuer bestehen.

Angelwood weist menschliche Vorurteile hinter dessen Schranken und steht für das lodernde Feuer der Gleichheit und Integrität.

Angelwood ist dieser eine Augenblick, dieser magische Moment, der für jeden von uns alles bedeutet. Für den einen ist es die große Liebe oder der Traum vom ewigen Leben, für den anderen der Glanz eines gehobenen Schatzes oder das tiefe Vertrauen einer innigen Freundschaft.

In Zeiten, in denen Menschen und unsere Gesellschaft wahre Werte und die Aussicht auf Glück, Glaube und Hoffnung verloren sehen, schuf Hendrik Birke gemeinsam mit seinem besten Freund, dem mehrfach ausgezeichneten chinesischen Illustrator Su Haitao, eine heiter-melancholische Geschichte voller Mut, Hoffnung, Freundschaft, Zuversicht und Liebe.

Atemberaubender Zauber, düstere Magie und der stete Kampf zwischen Gut und Böse – all das ist Angelwood.

Das Buch

Hendrik Birke
Angelwood – Kings & Queens

Fantasy-Märchen, E-Book, Kindle Edition, Brainfire media, Juni 2014, 161 Seiten, 4,11 Euro, Cover und Illustrationen von Su Haitao

Kurzinhalt:
In Zeiten, in denen Menschen und unsere Gesellschaft wahre Werte und die Aussicht auf Glück, Glaube und Hoffnung verloren sehen, schuf Hendrik Birke gemeinsam mit seinem besten Freund, dem mehrfach ausgezeichneten chinesischen Illustrator Su Haitao, eine heiter-melancholische Geschichte voller Mut, Hoffnung, Freundschaft, Zuversicht und Liebe.

Begebt Euch auf ein gefährliches Abenteuer und folgt mutig der wunderschönen Serenity, Prinzessin von Angelwood, die gemeinsam mit ihren Freunden auf einer riskanten Reise, in der tugendhafte Werte wie Liebe, Glaube, Kraft, Respekt, Mut, Stolz, Ehre, Treue und tiefe Freundschaft mehr denn je im Kampf gegen das Böse gebraucht werden. Rettet gemeinsam mit den kühnen Gefährten den göttlichen Kompass vor dem Untergang der Menschheit.

Atemberaubender Zauber, düstere Magie und der stete Kampf zwischen Gut und Böse – all das ist Angelwood. Kings & Queens.

Der Autor

Hendrik Birke (Spitzname: brainfire), freischaffender Grafik-Designer, Journalist und Autor, lebt mit seiner Familie und seiner amerikanischen Bulldogge in Den Haag, Niederlande, am Meer, wo er neben seiner ausgeprägten Liebe zum Schreiben als Verleger des deutschen Männer-Magazins bond men’s magazine erfolgreich tätig ist.

Er kämpft seit jeher für den Erhalt der deutschen Sprache, menschlicher Tugenden und Wertedenken innerhalb unserer Gesellschaft wie Respekt, Glaube, Gemeinschaftssinn, Toleranz, Höflichkeit und Liebe – jene Werte, denen er in seinen Geschichten aufgrund ausgeprägter Fantasie den nötigen Ausdruck verleiht.

Sein Motto lautet: »Glaube an Deine Träume.«

Leseprobe aus Kapitel 13 – Zum llallenden Llurch

Mehrere Pferde in prächtigem Geschirr standen vor dem einladenden Wirtshaus, welches inmitten des Dorfes Llanwe jeden Gast mit Speis und Trank herzlich begrüßte. Arnie konnte bereits vor den massiven Türen des Gasthauses den Klang von schallendem Gelächter und klirrenden Gläsern vernehmen. Vor der Schenke selbst war kein Fremder zu erkennen. Die Wappen, welche an den Pferden zu erkennen waren, beunruhigten den Schmied. Es handelte sich eindeutig um Zyrias Männer. Entschlossen betrat er die Gaststube.

»Arnie! Schön dich zu sehen! Was treibt dich in unsere Hütte? Hattest wohl Sehnsucht nach meinem Apfelkuchen?«, rief ihm eine weibliche Stimme hinter dem soliden Holztresen entgegen.

Die Stimme gehörte der eher kräftig gebauten Mary, die fleißig mit dem Einschenken von Bier beschäftigt war. Ihre geröteten Wangen deuteten darauf hin, dass sie es kaum schaffte, dem Verlangen der Männer nach dem goldenen Gerstensaft nachzukommen. Es war häufiger viel los, aber heute platzte der Gastraum aus allen Nähten. Ob sitzend oder stehend, überall konnte man im diffusen Licht der Öllampen Soldaten erkennen, die sich lautstark unterhielten. Die Luft war stickig und es roch nach vergossenem Bier. Im hinteren Bereich in einer Ecke hatten sich einige Dorfbewohner am Stammtisch versammelt. Es handelte sich dabei um die Dorfältesten, die sich fast jeden Tag dort zum munteren Plausch trafen. Heute wirkten die Männer jedoch etwas bedrückt, sogar fast ängstlich. Dieser Zustand konnte auch damit zu tun haben, dass an ihrem Tisch ein großer düster drein blickender Hüne in massiver Rüstung Platz genommen hatte. Er redete auf die alten Männer ein und gestikulierte dabei verheißungsvoll mit beiden Händen.

Der kräftige Schmied trat an den Tresen und nahm auf einen der vielen Holzhocker Platz. Er entdeckte am Ende des Tresens eine Gestalt, die sich in einen mächtigen Kapuzenumhang hüllte und Tabak in Form einer Pfeife schmauchte. Der dichte Qualm verhinderte, dass Arnie das Gesicht der Person erkennen konnte. Irgendwie meinte er, denjenigen zu kennen, verwarf aber den Gedanken und widmete seine Aufmerksamkeit der Wirtin.

»Natürlich, schöne Frau. Leckerer Apfelkuchen und ein Glas herrlich warmer Milch aus deiner entzückenden Hand. Was kann ein Mann mehr vom Leben erwarten?«

Die roten Wangen schienen noch einen Hauch mehr zu leuchten. »Du bist mir einer … falls ich eine Hand frei habe, eile ich sofort in die Küche und besorge dir ein extra großes Stück! Du weißt ja, für dich und deinen Freund lege ich immer zwei Stück zur Seite. Wo ist denn Shoo-Shoo?«
Arnie beobachtete aufmerksam während des Dialogs mit Mary den Gastraum. Es hatten sich vermutlich mehr als 30 Soldaten in leichter Panzerung versammelt, um einem Trinkgelage zu frönen.

»Shoo-Shoo? Der ist in der Schmiede und geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach.«

»Lass mich raten … Schlafen?«

»Du kennst ihn schon genauso gut wie ich. Richtig … schlafen. Falls er nicht schläft, gibt er sich wahrscheinlich seiner zweiten Passion hin: Fressen.«

»Was sonst!«, riefen die beiden zeitgleich laut lachend.

»Mary, was ist hier los?« Arnie beugte sich näher zur Gastwirtin über den Tresen. »Wer sind all diese Soldaten? Du weißt, dass mit dieser Sorte von Kerlen nicht zu spaßen ist. Gibt es Probleme, von denen ich nichts weiß?!«

»Ach, das sind doch nur einfache Soldaten, wie sie hier seit Jahren ein und aus gehen. Mal sind es Soldaten aus dem Osten, dann wieder welche aus dem Norden. Manchmal hauen sie sich besoffen auf die Nase und vertragen sich danach wieder. Du weißt doch … Hauptsache, ich schenke literweise Bier aus, dann gibt es auch keinen Ärger.«

»Einer der Dorfältesten kam vorhin sehr aufgeregt zu mir in die Werkstatt. Er erzählte mir, dass unserem Dorf von diesen Männern erhebliches Ungemach drohen würde. Sie suchen einen Drachen und allzu viele dieser Gattung schwirren nicht mehr herum. Ich mache mir Sorgen. Zumal diese Burschen hier seltsamerweise in Kriegsrüstung ausstaffiert herum stolzieren. Wobei … Zyrias Männer immer irgendwie bewaffnet sind.«

»Also dafür, dass sie zu Zyrias Leuten gehören, waren die Kameraden bis jetzt sehr friedliebend und treiben weder Unwesen noch suchen sie Ärger. Scheinbar wollen sie einfach nur ihren Durst löschen. Der alte Mann hat wohl mal wieder seine Ohren nicht richtig gewaschen. Er sollte sich mal ein Hörhorn zulegen, dann klappt das auch mit dem Zuhören.«

Mary wischte sich geschäftig den Schweiß von der Stirn. »Du machst dir viel zu viele Gedanken. Also ich komme sehr gut mit den Männern klar. Man muss eben nur wissen, wie ein Mann tickt und worauf er am meisten achtet!« Sie hob dabei ihr ausladendes Dekolleté, um mit sichtbarem Nachdruck darauf hinzuweisen, was ein Mann neben einen gefüllten Bierkrug sehen wollte.

Arnie traute dem Frieden nicht, zu viel Böses hatte er über diese Männer und deren Machenschaften gehört. Direkt auf sie gestoßen war jedoch nie. Er lächelte trotzdem. »Überzeugende Argumente. Da kann ich meine Schmiedehämmer ja getrost zur Seite stellen und mich einem warmen Glas Milch widmen.«

»Kommt sofort. Bin gleich wieder da!« Eilig verschwand Mary in der Küche, um dort, neben ihren erhitzten Gefühlen zum kräftigen Schmied, der Milch ebenso einzuheizen.

»Milch … warme Milch … das ist doch wohl ein Witz!«

Der Schmied wurde von mehreren Soldaten eingekreist. Sie prosteten sich lautstark zu und hänselten den Schmied. »Ganz schöne Muckis. Jungs, wir sollten es auch mal mit Milch probieren!« spottete einer der Soldaten. »Deine Arme erinnern mich irgendwie an die Oberschenkel meines Weibs, das zu Hause auf meine Rückkehr wartet.«

Arnie blickte stur geradeaus. »Ich hatte die Oberschenkel deiner Frau beim letzten Besuch definitiv anders in Erinnerung.«

Die Kameraden des Soldaten lachten aus vollem Hals. »Der war gut! Hey … die Milch macht’s tatsächlich! Vielleicht sollten wir uns eine Kuh zulegen!«

»Nun ich denke, eine Kuh für solche Ochsen wie euch, würde das Ganze als Herde sehr schön abrunden.«

Das hämische Grinsen des Soldaten wich nun einem sichtlich verärgerten Gesichtsausdruck. »Haltet gefälligst die Klappe!«, fuhr er seine Männer barsch an, die augenblicklich verstummten.

»Meine Ochsen … ähhh … meine Männer und ich werden dir gleich Manieren beibringen! Danach kümmern wir uns liebevoll um dein Milchmädchen und werfen einen tiefen Blick auf die Form ihrer Oberschenkel. Mal sehen, wie witzig du dann noch bist, du aufgeblasener Muskelprotz!«

Arnie erhob sich von seinem Hocker und drehte sich langsam zum Soldaten, der einen Kopf kleiner als der massive Schmied gewachsen war. Mit süffisantem Lächeln und einer hochgezogenen Augenbraue beugte er sich ganz nah vor das Gesicht des Soldaten.

»Jedenfalls witziger als der erbärmliche Gestank deines Rachens und die gebrochene Nase, die schief in diesem hässlichen Etwas, was wohl dein Gesicht darstellen soll, herum baumelt.«

»Welche schiefe …«

Mehr konnte der Soldat nicht erwidern. Arnie zog nur kurz den Kopf zurück und platzierte laut krachend seine Stirn auf der Nase des Mannes. Ein dezentes Knirschen verriet den Bruch der Nase, wobei der Soldat gleichzeitig nach hinten flog und zwei seiner Männer, die hinter ihm standen, zu Boden riss.

Noch bevor die anderen Soldaten um Arnie herum handeln konnten, trafen sie bereits die Fäuste des Schmieds wie ein gewaltiger Donnerschlag aus dem Nichts. Zwei flogen nach links, zwei nach rechts, einer direkt in die Mitte einer Gruppe verblüffter Soldaten. Einen anderen packte Arnie und schleuderte ihn hinter den Tresen. Er drehte sich zu den Männern im Gastraum und erwartete den ersten Gegenangriff. Seine Muskeln waren zum Zerreißen gespannt.

»Der Nächste bitte! Mal sehen, wer heute noch mit einem gebrochenen Zinken oder fehlendem Gliedmaß nach Hause kriecht.«

Im Gasthof wurde es schlagartig mucksmäuschenstill. So leise, dass man nur noch den fröhlichen Gesang der Wirtin und das Klappern von Geschirr aus der Küche vernahm. Die Männer in der Gaststube blickten zunächst ungläubig auf die am Boden liegenden jammernden Kameraden, um anschließend auf einen Befehl des Hünen, der scheinbar der Anführer war, zu warten.

»Weißt du eigentlich, mit wem du dich hier gerade angelegt hast? Ich bin ein ranghoher Offizier der schwarzen Garde!« Der hünenhafte Soldat erhob sich langsam vom Platz der Dorfältesten und trat breitbeinig mit verschränkten Armen vor Arnie. Wütend herrschte er seine Männer an. »Steht auf, ihr nutzloses Lumpenpack! Wofür werdet ihr eigentlich bezahlt, wenn ihr es nicht einmal schafft, mit einem stinkenden Schmied fertig zu werden!«

Neben Arnie versuchte der Soldat mit der gebrochenen Nase am Tresen Halt zu finden, um wieder aufrecht zum Stehen zu kommen. »Dafür wirst du …«. Mehr konnte der Mann nicht sagen, denn ohne mit der Wimper zu zucken, schlug Arnie gekonnt schwungvoll nach links, um den Soldaten krachend aus einem Fenster der Gaststube fliegen zu lassen, wo er mit dem Gesicht voran in einem riesigen Haufen Pferdemist landete. Der Soldat hinter dem Tresen rappelte sich empor, schnappte sich eine halbgefüllte Whisky-Flasche, um diese auf dem Schädel des großen Schmieds zu zertrümmern.

Knurrend drehte sich der Schmied unbeeindruckt zum überraschend wirkenden Soldaten, dessen ungläubiger Blick zwischen den Resten der zerborstenen Flasche in seiner Hand und dem zornigen Gesichtsausdruck des Schmieds wanderte. »‘tschuldigung …?!«, lächelte der Soldat Arnie verunsichert an.

»Ich gebe Dir gleich ein ‚›tschuldigung‹!« Arnie griff den Mann am Kragen seines Umhangs und warf ihn in hohem Bogen in Richtung Anführer. Der drehte sich elegant mit dem Oberkörper nach rechts, ohne sich von der Stelle rühren zu müssen. Sein Soldat flog an ihm vorbei und krachte auf einen Holztisch hinter ihm, um bei dieser Gelegenheit noch drei Kameraden mit zu Boden zu reißen.

»Drei Dinge braucht es, um zu erkennen, mit welchem Gesindel ich es hier zu tun habe.«

Arnie beobachtete aufmerksam die Bewegungen der restlichen Soldaten in der Stube, die sich ihm langsam mit gezogenen Schwertern in leicht geduckter Haltung näherten. Keiner saß nun mehr auf seinem Stuhl.

»Erstens erkennt man sofort, welcher Herrin ihr dient. Ein hässlich-roter Schädel dort auf eurem Panzer!« Er nickte dabei leicht mit dem Kopf nach vorne und deutete damit auf das dunkelrote Wappen auf der Brust des Hünen. Ein flammender Totenkopf mit Flügeln.

Arnie hob erneut mit ernstem Blick die Augenbraue und wirkte dabei wie ein Universitätsprofessor bei seiner ersten Lesung. Er nahm einen seiner mächtigen Schmiedehämmer und balancierte ihn geübt in seiner Hand.

»Zweitens …« Er trat näher an den Hünen heran. Die beiden Männer blickten sich nun von Angesicht zu Angesicht tief in die Augen. »Zweitens riecht man den Gestank Eurer Schandtaten bis ins nächste Dorf.«

Der schwarz gekleidete Offizier hob seine rechte Hand direkt vor das Gesicht des Schmieds und ballte sie fest zu einer Faust. »Ich werde dich wie eine Fliege zerquetschen! Vorher wirst du jedoch noch mit ansehen dürfen, wie wir dein Dorf abfackeln und all deine geliebten Nachbarn in Ketten legen. Diese alten Säcke dort drüben ebenso, wie jede noch so kleine Wanze, die sich verstecken möchte. Am Ende stirbt der Drache, der sich hier irgendwo im Dorf versteckt hält. Die Tattergreise werden mir sicherlich verraten, wo ich die Echse finde, wenn ich mit dir fertig bin.« Er deutete auf die Dorfältesten, die sich vor Angst schlotternd an ihren Bierkrügen fest klammerten.

»Arnie! Lass bitte gut sein. Du weißt nicht, was du tust!«, rief einer der alten Männer mit brüchiger Stimme.

Der Hüne lachte und deutete mit seiner Klinge, die er langsam gezogen hatte, erneut bedrohlich auf die Dorfältesten. »Sieh sie dir an. Sie stinken genauso erbärmlich wie Du. Eigentlich suchen wir nur einen Drachen, aber ich sehe das aufgrund deiner feindseligen Haltung inzwischen ganz anders. Stinkende Schmiede wie du sorgen bei mir für heftige Kopfschmerzen, gegen die es nur eine Medizin gibt.« Er spiegelte sein höhnisches Grinsen in der glatt polierten Oberfläche des Metalls.

Die Soldaten hatten sich mittlerweile um ihren Anführer gesammelt. Sie postierten sich am Eingang und an den Fenstern, um jegliche Flucht zu verhindern.

»Du bist allein und wirst diese Hütte nicht mehr lebend verlassen. Wir werden dich mit dem üblen Gestank, der jedem armseligen Handwerker anhaftet, unter der Asche dieses Dorfes begraben.«

Arnie streckte sich, um seinen ohnehin breiten Körper noch wuchtiger wirken zu lassen. Die Männer kamen nun langsam immer näher, um ihn endgültig einzukreisen.

»Du wirst doch hoffentlich mit diesen zwergwüchsigen Gnomen fertig.«

Alle Blicke der anwesenden Männer zielten nun auf eine Stimme am Ende des Tresens, die vom geheimnisvollen Mann im Kapuzenmantel zu vernehmen war. Er erhob sich langsam von seinem Hocker und trat an Arnies Seite. Er schwenkte lässig mit einem gläsernen Bierkrug, während er Tabakreste seiner Pfeife auf dem Holztresen ausklopfte.

»Da wirkt ja die Häkelgruppe meiner Großmutter gefährlicher als diese Bande von Halsabschneidern und Trunkenbolden.«

»Was soll das? Wer bist du? Noch so ein stinkender Schmied?«, knurrte der Hüne. Er deutete nun mit seiner Klinge direkt auf den Fremden. »Du kannst gerne als Erster Bekanntschaft mit dem harten Stahl meines Schwertes machen! Wir gehören zur schwarzen Garde, nimm dich in acht!«

»Hach …«, seufzte der Mann und schüttelte den Kopf im Schatten unter der Kapuze. »Was hat dieser schwarze Kobold eigentlich für Probleme? Ständig faselt er von ›stinkenden Schmieden‹ und fuchtelt mit seinem Brotmesser herum.« Er stellte den Bierkrug ab und warf die Kapuze nach hinten in den Nacken. Arnies verblüfftes Gesicht wich einem breiten Grinsen.

»Was zur Hölle machst Du denn hier? Und überhaupt … Du spazierst zuerst in die Dorfkneipe, ohne uns vorher in der Schmiede zu besuchen?« Arnie wandte sich von seinem Gegenspieler ab und drehte sich dem breiten Kapuzenmann zu, der lächelnd ein Streichholz zwischen den Zähnen, die hinter einem mächtigen Bart verborgen lagen, hin und her wandern ließ.

»Man muss eben Prioritäten setzen. Erst ein kühles Blondes … oder auch zwei … und dann ›Hallo‹ zu meinen Freunden sagen. Ich wäre ohnehin bei dir vorbei gekommen. Irgendwie scheint meine Klinge etwas abgestumpft zu sein. Sieh mich an … das mit der Rasur haut einfach nicht mehr richtig hin.« Er strich sich dabei elegant durch den Bart, um seinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen. »Übrigens … als Freund kann ich dir das ja sagen … vielleicht solltest du wirklich einmal baden. Dann hättest du auch mehr Chancen bei ihm.«

Er deutete dabei mit der Pfeife auf den Anführer der Soldaten, der irgendwie nicht kapierte, was hier eigentlich gerade los war.

»Sehr witzig! Der Bart steht dir doch prima. Überhaupt, um hier jeden Zweifel im Keim zu ersticken … ich wasche mich mindestens einmal im Monat! Hier … überzeuge dich selbst!« Dabei hob Arnie einen Arm, um die behaarte Achsel unter die Nase des bärtigen Mannes zu reiben.

»Baaahhhh … geh mir mit deinen Filzläusen aus dem Gesicht! Das Hinterteil meines Pferdes riecht besser als diese üblen Auswüchse menschlicher Ausdünstungen.«

»Sag ich doch!«, rief der Anführer der Soldaten.

Arnie und der Fremde blickten zeitgleich zum Hünen. »Wer redet denn mit dir?«

Veröffentlichung der Leseprobe mit freundlicher Genehmigung des Autors