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Die teuflischen Schädel

Jason Dark, Dennis Ehrhardt
John Sinclair Classics, Folge 17
Die teuflischen Schädel

Horror, Audio-CD, Lübbe Audio, Köln, Oktober 2013, 60 Minuten, 7,95 Euro, ISBN: 9783785746172, Titelillustration von Timo Würz
www.luebbe-audio.de

Bill Conolly recherchiert in Glasgow den mysteriösen Tod einer jungen Frau namens Angie Dixon, deren Vater erst vor wenigen Wochen als vermisst gemeldet wurde. Dessen neue Lebensgefährtin, eine Kellnerin namens Marylin Ross, wird vor Bills Augen ermordet – von einem lebenden Schrumpfkopf. Dem Reporter gelingt es im letzten Augenblick den Schädel zu vernichten und sich auf die Ladefläche eines davonfahrenden Lastwagens zu werfen. Von dort gibt er seinem Freund John Sinclair telefonisch Bescheid, erreicht aber nur dessen Mailbox. Kurz darauf fehlt von Bill Conolly jede Spur. Was der Geisterjäger aber auf der Mailbox zu hören bekommt, ist Grund genug für ihn nach Schottland zu reisen. In der Wohnung von Angie Dixon kommt es zur Begegnung mit deren Freund Daniel Cochran, der John bei seinen Ermittlungen fortan begleitet. Die führen den Inspektor von Scotland Yard zu einem Mann namens Cyrus Quant, der offenbar einen Pakt mit einem mächtigen Dämon eingegangen ist, dessen hervorstechendste Eigenschaft das Erschaffen lebender und überaus blutdürstiger Schrumpfköpfe ist …

Mordende Schrumpfköpfe! Ja, in seinen ersten Fällen bekam es John Sinclair mit allerlei dämonischen Kreaturen zu tun, so bizarr sie auch gewesen sein mochten. Dabei gehören Die teuflischen Schädel trotz des originellen Plots gewiss nicht zu den besten Beiträgen von Jason Dark zur Serie. Dementsprechend ist der Roman auch nur in seinen Anfängen wiederzuerkennen. Zu den besten Szenen, die übernommen wurden, gehört sicherlich Bills Martyrium im Leichenschacht. Gänsehaut garantiert! Endlich scheint man sich an verantwortlicher Stelle auch darüber einig zu sein, die ersten Romane von nun an chronologisch zu vertonen. Und Dennis Ehrhardt hat es sich nicht nehmen lassen die Geschichte an den entscheidenden Stellen ein wenig komplexer und raffinierter zu gestalten, ohne die Dinge unnötig zu verkomplizieren. Vor allem das Finale kann mit einem gelungenen Überraschungseffekt aufwarten. Die Sprecher haben durch die Bank weg eine hervorragende Arbeit geleistet, insbesondere Torsten Michaelis, der hier endlich wieder mal eine größere Nebenrolle bekleiden darf. Auch Alexandra Langes Part als Erzählerin passt wie die Faust aufs Auge und unterstützt die Gruselatmosphäre auf großartige Art und Weise. Obwohl es manchmal nicht so recht deutlich wird, wie sich die Schrumpfköpfe nun bewegen, ob hüpfend oder schwebend, wirken ihre Attacken alles andere als lächerlich, sondern wurden gekonnt inszeniert. Auch der Soundtrack harmoniert perfekt mit der Story und den Effekten, sodass auch diese Classic-Episode als voller Erfolg verbucht werden kann. Nicht unbedingt ein Highlight der Serie, und es passiert auch nichts Relevantes in Hinsicht auf den roten Faden, der nach Johns Inbesitznahme des Kreuzes zu diesem Zeitpunkt der Serie auch nicht mehr wirklich vorhanden ist. Sollte alles nach Plan verlaufen, steht jedoch schon der erste Erzfeind des Geisterjägers in den Startlöchern. Bei der derzeitigen Qualität der Serie tatsächlich ein Höhepunkt, auf den man sich freuen kann. Episoden wie das vorliegende Hörspiel verkürzen die Wartezeit dabei auf das Angenehmste.

Timo Würz schuf wirklich ein stimmungsvolles und sehr gruseliges Covermotiv, obwohl darauf normale Schädel und keine Schrumpfköpfe zu sehen sind. Der Klappentext auf der Rückseite entspricht dieses Mal nicht ganz der Wahrheit, denn im Prinzip untersucht Bill zu dem Zeitpunkt noch gar keine richtige Mordserie und den Leichen wird genaugenommen erst nach ihrem Ableben der Kopf auf magische Art und Weise vom Körper getrennt. Aber wir wollen nicht kleinlich sein, und uns über das gelungene Hörspiel freuen.

Fazit:
Modern und atmosphärisch inszenierter Groschenheft-Grusel in erstklassiger Qualität. Unheimlich gute Unterhaltung für zu Hause und unterwegs.

(fh)