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15 neue Fragen an …

… Frank-Michael Rost vom Ohrland Verlag


1. Welche Themen sind Schwerpunkt deines Labels?


Nimmt man die bisherigen Veröffentlichungen, dann hat Ohrland eine klare Tendenz zu SF, Phantastik und Grusel. Das war/ist aber keine bewusste Entscheidung, sondern hat sich so ergeben. Wenn mir jemand ein spannendes Aussteigerdrama o.ä. anbietet, dann würde ich das als Nächstes machen. Hauptsache, es ist unterhaltsam.


2. Was bedeutet dir dein Label?


Sehr viel.


3. Welche Tätigkeiten gehören zum Berufsbild des Labelbetreibers?


Man müsste wohl eher fragen, was nicht dazugehört.


4. Welche drei Hörspiele/Hörbücher, die du herausgebracht hast, haben dir bisher am besten gefallen?


Schwer zu sagen. Mir gefällt eigentlich immer das am besten, an dem ich gerade arbeite.


5. Welches war dein erstes professionell veröffentlichtes Hörspiel/Hörbuch?


Die Erstausgaben von Cungerlan Folge 0-4. Wir haben die 5 Hörspiele in einem Rutsch produziert und dann sowohl auf CD als auch als Download auf den Markt gebracht. Das war 2009.


6. Welches spezielle Hörspiel/Hörbuch aus deinem Label würdest du mir zum Einstieg in die Hörspielwelt empfehlen und warum?


Cungerlan – Folge 1 (Neuausgabe). Warum wirst du kapieren, sobald du es gehört hast.


7. Wie siehst du die Bedingungen für die Branche im Moment?


Ich höre von vielen kleinen Labels, dass die Umsätze im Bereich Hörspiel deutlich zurückgegangen sind. Das betrifft alle Genres und alle Serien. Was immer läuft, sind Die drei ???, TKKG, Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg und John Sinclair. Was noch nicht gelungen ist, ist das Hörspiel aus der »Kinderecke« rauszukriegen. Ob das je klappt, kann ich nicht beurteilen. Die klassischen Vertriebswege – Buch- und Musikfachhandel – sind für kleine Labels jedenfalls immer unattraktiver geworden, sofern sie dort überhaupt vertreten sind. Chancen und Möglichkeiten bieten sich Dank Internet verstärkt in der digitalen Distribution, also legaler Download, Streaming usw. Letztlich ist es ein hoch spezialisierter Nischenmarkt, der selbst auf kleinste Erschütterungen empfindlich reagiert.


8. Welche Person oder welches Unternehmen hat dich bei der Idee, ein Label zu gründen, am meisten beeinflusst?


Hauptsächlich das Traditionslabel EUROPA.


9. In welchem anderen Genre würdest du dich als Labelbetreiber gern ausprobieren?


Ich denke nicht so sehr in der Kategorie »Genre«, sondern achte bei der Stoffauswahl eher auf die Geschichte an sich. Wenn es da etwas gibt, das mich berührt oder interessiert, dann schaue ich genauer hin und frage mich, ob diese spezielle Geschichte es wert ist, mich 2-3 oder auch mehr Jahre meines Lebens damit zu beschäftigen.


10. Welches Hörspiel aus deinem Programm könntest du dir am besten als Film vorstellen und wer sollte die Hauptrolle darin spielen?


Filmisch sind eigentlich bisher alle Stoffe, die wir umgesetzt haben. Cungerlan wäre natürlich großartig, aber würde wahrscheinlich locker 100 Millionen Dollar oder mehr kosten, wenn man das einigermaßen ansprechend auf die Leinwand bringen würde. Über die Besetzung der Hauptrolle mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist. Wahrscheinlich wäre es ohnehin besser, das als Fernsehserie für HBO zu machen – so in der Art von Game of Thrones oder Sopranos. Der Schweif des Diabolus wäre ein düsterer, beklemmender SF-Film. Ich könnte mir dafür gut Werner Herzog als Dr. Meridian (der »Schurke«) und Tom Schilling als André Beyer (der Held) vorstellen. Wenn es internationaler bzw. kommerzieller werden soll, wäre Justin Timberlake eine gute Wahl für den Helden. Er hat ja mit In Time – Deine Zeit läuft ab gezeigt, dass er SF gut kann.


11. Nach welchen Kriterien erfolgt die Manuskriptauswahl?


Ganz einfach: Der Stoff muss mich umhauen.


12. Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus?


Arbeitsbeginn um 7:00 Uhr, telefonische Erreichbarkeit ab 10:00 Uhr. Jede Menge Bildschirmarbeit: Internetrecherche, Scripte schreiben/lesen, E-Mails schreiben/lesen usw. Arbeitsende i.d.R. gegen 18:00 Uhr. »Unnormal« sind die Tage im Studio, wenn wir endlich nach Monaten oder manchmal Jahren der Vorbereitung die Sprachaufnahmen machen. Am schönsten ist immer die Mischung, wenn man das erste Mal wirklich hört, was man da so fabriziert hat.


13. Welchen guten Rat hast du für jene, die ebenfalls in der Branche Fuß fassen wollen?


Guter Rat ist teuer. Darf ich hier meine Bankverbindung nennen? *ironie off* Keine Ahnung. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen.


14. Woran arbeitest du derzeit?


Es sind mehrere Produktionen »in der Pipeline«, z.B. Der Geisterkessel (der zweite Teil der Schauergeschichten), Der kleine rosa Mann, ein Hörbuch mit Musik für Kinder und Eltern und natürlich die nächsten beiden Folgen von Cungerlan.


15. Was wünschst du dir für dein Label?


Viele begeisterte Hörer, die unsere Produktionen kaufen und weiterempfehlen.