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Große Schurken – Dr. Mabuse IV

Die Geschichte des Bösewichts Dr. Mabuse – Teil 4

Es kam, wie es kommen musste. Dr. Mabuse wurde im nächsten Film der Serie, Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse, von Wolfgang Preiss gespielt. Regie führte erneut Harald Reinl. Lex Barker konnte für die Rolle des Joe Como gewonnen werden. Der schroffe Inspektor wurde von Siegfried Lowitz gespielt, und Karin Dor, den meisten bekannt als Schurkin Helga Brandt in Man lebt nur zweimal (1967), war in der Rolle der Liane Martin zu sehen.

Dieses Mal versucht Mabuse die Kontrolle über ein Gerät zu gewinnen, welches Menschen unsichtbar machen kann. Als ein McGuffin ist diese Maschine weniger glaubwürdiger als die verschiedenen Hypnosedrogen und medizinischen Überwachungsapparate in anderen Filmen. Jedoch gibt es eine sehr spannende Szene, in welcher die Polizei versucht, ein Flugzeug vor Mabuses unsichtbaren Attentätern zu schützen.

Der nächste Film in der Reihe war Das Testament des Dr. Mabuse, ein virtuelles Remake des Films von 1933, aus welchem die politischen Aspekte herausgeschnitten wurden. Obwohl hier Langs Genie wirklich gut herausgearbeitet wurde, ist diese Version nicht mehr als ein unterhaltsamer Thriller und kann dem Original nicht das Wasser reichen, obwohl Gerd Fröbe als Inspektor Lohmann zu sehen ist. Wolfgang Preiss kehrt als Mabuse zurück, bevor dieser den Körper von Dr. Pohland in Besitz nimmt. Entgegen der früheren Version endet Das Testament des Dr. Mabuse aus dem Jahr 1962 damit, dass Dr. Pohland mit seinem Auto im Moor versinkt und die Seiten des Testaments auf dem Wasser schwimmen. Offenbar überlebte Mabuse diesen Unfall, da ein Jahr später der nächste Film Scotland Yard jagt Dr. Mabuse auf der Leinwand erschien. Wie der Titel es schon verrät, ist es Mabuse, der sich nach wie vor im Körper des Dr. Pohland befindet, offenbar leid, dass die deutsche Polizei immer wieder seine Pläne durchkreuzt und er sein Betätigungsfeld nach Großbritannien verlagert, um das Land mithilfe seiner Hypnosemaschine in seine Gewalt zu bringen. Am Ende geht Mabuses Geist auf die Suche nach einem neuen Wirt und hinterlässt einen völlig verstörten Dr. Pohland, welcher immer und immer wieder murmelt: »Ich war es nicht. Es war Mabuse!«

Mit Scotland Yard jagt Dr. Mabuse wurde letztendlich die Ehe zwischen den Mabuse- und Wallace-Filmen vollendet. Das Drehbuch basierte auf der Edgar-Wallace-Story Die Welt steht auf dem Spiel. Unter den Schauspielern befanden sich solche Wallace-Film-Stammgäste wie zum Beispiel Klaus Kinski, Agnes Windeck und Ady Berber.

Der letzte Film der Serie Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse wandte sich einem ganz anderen Gebiet zu. Anstatt mit der Wallace-Reihe wettzueifern, versuchte der Film aus dem Jahr 1964 von der wachsenden Popularität eines James Bond zu profitieren. Doch im Vergleich zu diesen scheinen sie eine schlechte Kopie von Thunderball mit exotischen Orten wie Malta, mit schönen Mädchen und Unterwasserstunts. Peter Van Eyk ist wieder als Major Adams des britischen Secret Service zu sehen. Am Anfang ist Mabuse noch im Körper von Dr. Pohland, aber befindet sich später im Körper des Wissenschaftlers Dr. Botani.

Quelle:

  • Günter Scholdt: Der Fall Norbert Jacques: Über den Rang und Niedergang eines Erzählers (1880-1954). Akademischer Verlag Heinz. Stuttgart. 1976

(wb)