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Auf den Spuren der Indianer im Westen der USA

Christian Heeb, der für die fantastischen Bildaufnahmen im vorliegenden Buch verantwortlich ist, sowie Thomas Jeier, der in einfühlsamen und prägnanten Texten die Bilder dokumentiert, haben nicht nur einen Bildband erschaffen, sondern geben den Lesern anhand dieses wirklich gelungenen Zusammenspiels die Möglichkeit, ihre Reise zu den Indianern nachzuerleben. Dabei zeichnen sie nicht nur die Reiseorte nach, sondern geben uns Einblick in das Leben der Indianer damals und heute, geben Begegnungen und Gespräche mit den Indianern wieder, zeigen uns die einmaligen Landschaften und heiligen Plätze, in denen die Indianer leben, und nehmen uns mit in eine Vergangenheit, die heutzutage oftmals verklärt, einseitig und gar nicht in Reiseführern oder Geschichtsbüchern erwähnt wird.
Das Buch beginnt mit einer allgemeinen Einführung in das Leben der Indianer. Die Überschrift »Welcome to Native America!« lädt den Leser förmlich ein, sich auf die Reise zu begeben. Nach nur wenigen Seiten finden wir uns dann gleich im ersten geschichtlichen Kapitel wieder, welche als »Special Abenteuer« gekennzeichnet sind. Dort erfährt der Leser wichtige historische Fakten über Personen oder Ereignisse, die Thomas Jeier auf einfühlsame aber dennoch schonungslose Art zu vermitteln vermag. Ohne etwas zu beschönigen oder zu dramatisieren zeigt er einfach auf, was sich wirklich zugetragen hat, und hinterlässt beim aufmerksamen Leser ein Gefühl von Nachdenklichkeit und Trauer. Blättert man allerdings ein paar Seiten weiter und sieht die farbenfroh gekleideten Menschen mit den lächelnden Gesichtern, dann fragt man sich bald, wie dieses Volk sich seinen Lebensmut und seinen Optimismus erhalten hat.
Neben den Kapiteln über das Leben der Indianer heute werden in den Specials Themen wie die Schlacht am Little Bighorn, der letzte Kampf der Apachen oder die Geschichte der Totempfähle von Ninstints abgehandelt und die Schicksale von Cynthia Ann Parker, die als 9-jähriges Mädchen von Comanchen entführt wurde, von General Custer oder Geronimo werden nachgezeichnet. Anhand dieser Schicksale wird dem Leser auf einfühlsame Weise ein Stück Geschichte vermittelt, die, wie ich finde, neugierig macht. Man will einfach mehr erfahren, einfach nur um zu verstehen, wie ein Volk so viel Unterdrückung, Krieg und Grausamkeit überleben und sich dennoch seine Werte und seinen Glauben bewahren konnte.
Aber auch hierzu gibt es Kapitel in dem Buch, die erklären, warum das so ist. Anhand von Charly Juchler, der als freiwilliger Helfer der Hilfsorganisation »Service Civil International« im Reservat Pine Ridge Autos reparierte, Häuser strich oder Salbei für traditionelle Riten sammelte, später unter dem Motto Chante Eta’n – Von Herzen Kultur-, Landschafts- und Themenreisen organisierte und vor zehn Jahren sogar von einer Lakota-Familie adoptiert wurde, zeigen die Herausgeber des Buches auf, dass nur ein respektvoller Umgang mit den Ureinwohnern Amerikas zu einem friedlichen Zusammenleben führen kann.
Es gibt aber auch heute noch viele Schattenseiten im Leben der Indianer Nordamerikas, über die alle farbenfrohen Bilder nicht hinwegtäuschen können. In den Reservaten ist die Arbeitslosenzahl so hoch wie wohl sonst nirgendwo, Alkohol und Drogen sind ein großes Problem und es gibt immer noch Orte, an denen die Menschen keine Zukunft sehen. Auch das ist Native America und wird ebenso schonungslos aufgezeigt wie die Schicksale derer, die es zu Wohlstand gebracht haben.
Insgesamt ist Auf den Spuren der Indianer im Westen der USA ein Buch, welches Leben, Geschichte, Hoffnung, Trauer, Optimismus und unglaubliche Schönheit in sich vereint. Natürlich kann man auf den relativ wenigen Seiten eines Buches nicht die gesamte Geschichte und das Leben eines Volkes wiedergeben, aber einen grundlegenden Überblick zu verschaffen ist möglich, wie Christian Heeb und Thomas Jeier uns hier zeigen.
Sogar ein paar nützliche Informationen, was man vor einer Reise beachten sollte, und Adressen von Hotels und Restaurants sind enthalten.

Christian Heeb, der Fotograf:
Christian Heeb, geboren 1962, wurde berühmt durch seine Bilder von Indianern und amerikanischen Landschaften. Er ist der Bildautor von über 130 Büchern und unzähligen Kalendern und Magazin-Artikeln. Er ist der Gründer des »Cascade Center of Photography«, einem Studio und Workshop Center mit Galerie in Bend, Oregon. Er lebt seit Jahren in den USA und bei El Sargento, Mexiko. Christian Heebs Bilder zeichnen sich aus durch satte Farben und dramatische Blickwinkel. Gemeinsam mit seiner Partnerin Regula veranstaltet er Fotoreisen und Workshops in den USA und auf der ganzen Welt. Mehr von und über Christian Heeb findet man hier: www.heebphoto.com

Thomas Jeier, der Autor:
Thomas Jeier ist einer der erfolgreichsten Autoren von Reisebüchern, historischen Romanen und Jugendbüchern im deutschsprachigen Raum. Er lebt bei München und »on the road« in den USA und Kanada. Weitere Informationen über den Autor und sein Schaffen gibt es unter: www.jeier.de

Das Buch:

Auf den Spuren der Indianer im Westen der USA ist erschienen im Verlagshaus Würzburg GmbH & Co. KG mit der ISBN: 9783800346103. Es hat 128 Seiten, enthält 218 Abbildungen und kostet 19,95 Euro.

Quellenangabe für Autorenvitas und Bild:

www.verlagshaus.com

Copyright © 2013 by Anke Brandt