Böser Zauber – Schwarze Magie auf der Navaho Reservation

Publiziert 21. Mai 2013 | Von Andrea Hoch

Ulrich Wißmann
Böser Zauber – Schwarze Magie auf der Navaho Reservation

Thriller, Hardcover, Traumfänger Verlag 2013, 173 Seiten, 16,50 Euro, ISBN: 9783941485181
www.traumfaenger-verlag.de

Officer Frank Begay von der Navaho-Stammespolizei wird zum Schauplatz eines Verbrechens gerufen. In einer entlegenen Gegend des Reservates wurde eine ganze Familie ermordet. Das Big Mountain-Gebiet, in dem die Familie Tsosie lebte, ist seit Jahrzehnten Gegenstand der Auseinandersetzung verschiedener Firmen, die in dem Gebiet reichhaltige Rohstoffe ausbeuten, der US-Regierung und der Stammesräte der Hopi und Navaho. Ein Großteil der Bevölkerung wurde bereits zwangsweise umgesiedelt. Nur wenige Familien, wie die Tsosies waren der Umsiedlung bis heute entgangen. Liegt hier das Motiv?
Begay findet Spuren die belegen, dass es Zeugen für die Tat gab. Offenbar war Edward Tsosie, der im Internat lebt, mit seinem Freund Adam Nicks zu Besuch. Begays FBI-Kollege Caldwalder findet heraus, dass Nicks ein furchtbares Geheimnis umgibt. Die Jungs sind in die Wildnis geflüchtet, doch die Killer sind ihnen auf den Fersen. Die Spur führt in ein Gebiet, in dem nach dem Volksglauben der Navaho ein gefährlicher Hexer sein Unwesen treibt.

Mit dem Protagonisten Officer Frank Begay hat der Autor einen stillen Helden geschaffen, den gerade seine Ecken und Kanten liebenswert machen. Mit jedem Roman erfahren wir mehr über Begay.

Die Krimis von Ulrich Wißmann gehören zu den wenigen, die neben einer spannenden Handlung auch das heutige Leben der Natives in den Reservationen ohne Klischee schildern. In Böser Zauber geht der Autor auf die politischen Ereignisse der Zwangsumsiedlung der Navaho ein, auf deren Gebiet Bodenschätze gefunden wurden. Er legt großen Wert auf die genaue Darstellung der Ausbeutung der Rohstoffe und die damit verbundenen Probleme in der Reservation. Als besondere Würze in den Begay Romanen bringt uns der Autor die Kultur und die Spiritualität der Navaho näher.

Fazit:
Durch seine intensiven Kontakte mit Natives und umfassenden Recherchen, ist es dem Autor möglich, dem Leser umfangreiche Informationen über die politische Lage und die indianische Lebenseinstellung zu übermitteln.
Wer einen spannenden Krimi lesen möchte und zugleich sein Wissen über Natives erweitern will, der ist mit Ulrich Wißmanns Romanen bestens beraten.

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