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Comic-Legenden – Teil 3

Lasso

Mit einer Laufzeit von beinahe 2 Jahrzehnten und fast 700 Heften gehört diese Serie ebenfalls zu den inzwischen beinahe schon legendären drei Musketieren des Westerncomics aus dem Bastei-Verlag. Aber im Gegensatz zu Bessy oder Silberpfeil, wo noch die Protagonisten den Namen der Serie bestimmten, gab es bei Lasso eine Vielzahl an Titelhelden. Vielleicht machte gerade das den Reiz der Serie aus.

Dazu kam, dass sich bei Lasso sozusagen das »Who is Who « an Zeichnern der damaligen Comicszene tummelte: Hansrudi Wäscher, A. Pedrazza oder Arturo de Castillos sind nur drei Namen von Superstars aus dieser Zunft.

Das kam auch der Qualität der Hefte zugute.

Während, von K. Dills Titelbildern einmal abgesehen, viele Hefte der oben genannten Serien nur eine ziemlich dürftige Handlung boten, mit Zeichnungen insbesondere bei der Darstellung von Tieren, deren Aussehen heutzutage nur noch Kopfschütteln auslösen würde, war bei Lasso genau das Gegenteil der Fall.

Da war ein Pferdekopf eben nicht genauso groß wie der Rest des Tieres und Dialoge wie »Stirb du Schuft, nein jetzt noch nicht« eher selten.

Aber lassen wir das, zurück zu Lasso.

Den Anfang machte im Frühjahr 1965 der erste Lassoheld namens Jim Bridger mit Band 1 Das Fort der Verlorenen.

Dieses 80 Pfennig teure Heftchen wird heute übrigens je nach Zustand für schlappe 250 Euro gehandelt.

Ihm folgten Joe Mustang, Buffalo Bill, Old Joke, Falkenauge und John Kendall.

Bis Band 47 erschien die Reihe 14-tägig, danach wöchentlich.

Ein weiteres Unikum dieser Reihe ist die Tatsache, dass mit Band 63 Das Dschungelgold lockt in einer Westernserie die Abenteuer eines jungen Mannes im Dschungel Südostasiens mit eingebracht wurden.

Roy Tiger hieß das Ganze und wurde später als eigenständige Serie auf den Markt gebracht.

Ab Band 82 erschienen bei Lasso nur noch Geschichten mit Reno Kid und Häuptling Arpaho, die sich ab Heft 116 mit den Abenteuern von Buffalo Bill abwechselten. Dieser Buffalo Bill hatte jedoch nichts mit jenem aus den Anfangsheften zu tun, sondern war eine exklusiv von Hans Rudi Wäscher gezeichnete Serie, die ab Lasso Nr. 376 wie auch Roy Tiger in eine eigenständige Reihe überging.

1985 war dann mit Band 647 auch für Lasso Schluss.

Westerncomics dieser Art wurden von anspruchsvolleren Produkten der belgisch-französischen Zeichenschule immer mehr verdrängt.

Es kam die Zeit von Comanche, Lieutenant Blueberry, McCoy …

Aber das wird an anderer Stelle ein Thema sein, denn die Berichte über die Comiclegenden sind noch lange nicht zu Ende.

Übrigens erschien im Sommer 2005 im Norbert Hethke Verlag ein Reprint dieser Reihe.

Bildquelle:

Copyright © 2010 by Slaterman