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Slatermans Westernkurier 03/2024

Auf ein Wort, Stranger, heute geben wir uns die Sporen.

Wie (fast) jeder weiß, gehören Hut, Stiefel und Bandana, das große, meist diagonal gefaltete und im Nacken gebundene, taschentuchartige Halstuch, zur Standardausrüstung eines jeden echten Cowboys. Dass Sporen dazugehören, ist vielleicht auch bekannt, nicht aber, dass diese Berufsgruppe, die man einmal die wahren Aristokraten Amerikas nannte, sie als wichtiges, ja lebensnotwendiges Kleidungsstück betrachtete.

An alten Sprichwörtern ist immer etwas Wahres dran, und eines davon besagt, dass ein Cowboy lieber ohne Hosen als ohne Sporen reitet. Besser kann man die Bedeutung der Sporen für den Cowboy wohl nicht beschreiben.

Aber warum so viel Stolz und Freude für einen Gegenstand, der nicht mehr ist als ein Stück gusseisernes Metall? Um diese Frage zu beantworten, muss man tief in die Geschichte der Sporen, aber auch in die Welt der Cowboygesellschaft eintauchen.

Ursprünglich diente der Sporn den mittelalterlichen Rittern dazu, ein Pferd für Ungezogenheit oder Ungehorsam Weiterlesen

Slatermans Westernkurier 02/2024

Auf ein Wort, Stranger, kein Scherz, aber Old Shatterhand hat wirklich gelebt.

Shatterhand bedeutet Schmetterhand, und so wurde der Mann, um den es hier geht, oft genannt. Karl-May-Fans müssen wir allerdings enttäuschen, denn es handelt sich nicht um jene Fantasiegestalt des 1842 in Sachsen geborenen Schriftstellers, die zusammen mit seinem indianischen Blutsbruder in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in diversen Kinofilmen Kultstatus erlangte. Hier geht es um eine reale Person aus Fleisch und Blut, die in den wenigen Jahren von 1860 bis zu ihrem frühen Tod im November 1870 zu einer Legende des Wilden Westens wurde.

Thomas James Smith wurde am 12. Juni 1830 in einem New Yorker Slum als Sohn armer schottischer Einwanderer geboren, deren größte tägliche Sorge es war, mit ihren Kindern nicht zu verhungern. Das Leben in den Slums war hart und voller Gewalt. Thomas wurde nichts geschenkt, im Gegenteil. So lernte er schon in jungen Jahren, sich mit seinen Fäusten gegen die Straßenbanden der Randbezirke Weiterlesen

Slatermans Westernkurier 01/2024

Auf ein Wort, Stranger, hast du je von der Blechhut-Brigade aus Texas gehört?

Man nannte ihn nicht nur den Wilden Westen, er war auch wirklich wild. In manchen Städten jenseits des Mississippi wie Deadwood, Abilene, El Paso oder auch San Francisco waren Tod und Gewalt an der Tagesordnung. Fort Griffin am Brazos River in Texas war da keine Ausnahme. Seltsamerweise ist das heute kaum noch bekannt, obwohl dieser Ort zu den wildesten, wenn nicht gar zu den wildesten Towns des Wilden Westens zählte.

Fort Griffin war zunächst nur der Name eines Armeepostens, den die US-Kavallerie 1867 im Nordwesten des Jack County errichtete, um die Siedler vor Überfällen der Comanchen und Kiowa zu schützen.

Der auf den sanft geschwungenen Hügeln zwischen dem West Fork des Trinity Rivers und dem Clear Fork des Brazos Rivers Weiterlesen

Slatermans Westernkurier 12/2023

Auf ein Wort, Stranger, kennst du die Geschichte von John Mosbys Millionenschatz?

In den Wäldern vom Fairfax County in Virginia ist noch heute ein Schatz versteckt, der fast sieben Millionen Dollar wert ist. Er soll irgendwo zwischen Norman und Culpeper zwischen zwei Kiefern vergraben sein, in der Nähe der heutigen Route 522.

Auch heutzutage, fast 160 Jahre später, machen sich immer noch unzählige Glücksritter auf die Suche nach diesem Schatz, denn er ist kein Hirngespinst, sondern Realität. Es gibt genug Berichte damaliger Zeitzeugen und auch Aufzeichnungen der Armee, die bestätigen, dass es sich bei dem Schatz um Schmuck, Gold, Silber und kostbare Erbstücke handelt, welche die Unionstruppen gegen Ende des Bürgerkrieges aus den Häusern reicher Südstaatenfamilien raubten, als sie in Virginia einmarschierten.

Die Geschichte des Schatzes beginnt mit einem konföderierten Partisanen namens John S. Mosby, der wegen seiner blitzschnellen Überfälle und Sabotageaktionen und der Fähigkeit, Verfolgern der Unionsarmee immer wieder zu entkommen, entlang der Front als Weiterlesen

Slatermans Westernkurier 11/2023

Auf ein Wort, Stranger, erinnerst du dich noch an die Slicker-Kriege?

Die frühen Justizbeamten der 1840er Jahre hatten in den weltabgeschiedenen Grenzregionen im Westen mit ihren Kollegen in den großen Städten des Ostens eigentlich nur den Amtstitel gemeinsam. Während dort Sheriffs, Marshals oder sonstige gewählte oder angestellte Polizeibeamte Straftäter verhafteten und sie anschließend vor ein ordentliches Gericht mit Richter, Staatsanwalt, und einer Geschworenenjury brachten, war an der Grenze, der sogenannten Frontier, die Strafverfolgung und Verurteilung etwas subtiler.

Dort galt nicht das geschriebene Gesetz, sondern die sogenannte Salbeibuschjustiz. Diese war eine Mischung aus Selbstjustiz, Weiterlesen

Slatermans Westernkurier 10/2023

Auf ein Wort, Stranger, kennst du noch Whispering Smith?

Wahrscheinlich nicht, denn Whispering Smith, der mit bürgerlichem Namen James L. Smith hieß, ist außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika so gut wie unbekannt. Dass er dennoch ein Thema dieser Kolumne ist, liegt daran, dass er als Paradebeispiel dafür gilt, wie ein Groschenromanschreiber der damaligen Zeit mit wenigen Heftchen aus jedem x-beliebigen Mann, und sei er noch so verkommen, schlecht und abgrundtief böse, eine Legende machen konnte. Ned Buntline zum Beispiel hat es mit Buffalo Bill und Wild Bill Hickok fertiggebracht und John H. Flood mit Wyatt Earp, aber diese Männer waren wenigstens noch Persönlichkeiten.

Frank Spearman jedoch gelang es, der Leserschaft einen Killer, der nachweislich mehr als ein Dutzend Menschen ermordet hatte, als einen strahlenden Helden zu präsentieren. Das machte er so perfekt, dass sein 1906 erschienenes Buch Whispering Smith ein Bestseller wurde, der sogar den Weg bis nach Hollywood fand. Mehrere Filmstudios machten aus diesem Stoff bis in die Mitte des zwanzigsten Weiterlesen