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Jackson

Jackson – Teil 34

Der Nebel lichtet sich

Bildlich gesprochen betrug die Entfernung zwischen Leben und Tod in diesem Moment exakt fünf Schritte. Ich bekomme noch heute Schweißausbrüche, wenn ich nur daran denke, was passiert wäre, wenn dieser Vogel in seiner blauen Faschingsuniform damals tatsächlich auf den gelben Knopf gedrückt hätte.

Eine Metallwand wäre wie ein Fallbeil von der Decke gefallen und hätte sich binnen eines Herzschlags luftdicht mit dem Boden verbunden und unserer Flucht damit ein jähes Ende gesetzt. Man hätte den Gang mit Giftgas gefüllt und dann …

Game over! Linda und ich wären Geschichte gewesen.

Im Nachhinein betrachtet hatten wir es nur unserer rücksichtslosen Vorgehensweise zu verdanken, dass wir allem hätte und wäre zum Trotz überlebten.
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Jackson – Teil 33

Neue Gefahren

»Nun mal langsam, großer Mann, wer wird sich denn gleich ins Höschen machen? Nur noch einen Moment, dann bin ich ja soweit.« Mit einer Behäbigkeit, die mich fast in den Wahnsinn trieb, öffnete Linda die Tür eines Schaltkastens, der neben einem mannshohen Metallschrank im Labor in die Wand eingelassen war. Langsam, ganz langsam, so als hätte sie alle Zeit der Welt, starrte Linda auf die hinter dem Türchen liegende Tastatur und tippte wie ein Anfänger auf einer Schreibmaschine mit dem Ein-Finger-Suchsystem eine Zahlenfolge ein. Jetzt hätte nur noch gefehlt, dass sie ihren Schminkspiegel hervorkramte oder sie sich irgendeine Gebrauchsanweisung durchlesen musste.

Himmel noch mal, dieses Weib legte plötzlich eine Art an den Tag, die mich langsam aber sicher verrückt machte.
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Jackson – Teil 32

Monster gegen Menschen

Einmal mehr hatte ich das Gefühl, dass diese Albtraumwelt, in der ich mich befand, nichts anderes war als ein einziges, großes Irrenhaus.

Ein Irrenhaus, das nicht von Menschen, sondern Geschöpfen bevölkert wurde, die den schlimmsten Albträumen eines drogensüchtigen Bildhauers entsprungen sein mussten.

Ein normaler Mensch konnte sich das hier gar nicht ausdenken.

Neben mir hinkte Arne auf den Ausgang des Zellentrakts zu. Der ehemalige Maschinenbauschlosser der Stanford Company, ein ganz normaler Arbeiter also, schien plötzlich das Wesen eines wilden Tieres zu besitzen, dessen Körpersprache und dessen Instinkte. Während er an mir vorbeilief, gruben sich seine raubtierhaften Zähne ständig in die Reste der zerrissenen Ratte, die Arne Weiterlesen

Jackson – Teil 31

In den Katakomben des Grauens

Linda schaltete die Taschenlampe ein. Das blaue Licht durchdrang die Finsternis und leuchtete den abschüssigen Gang hinter der Stahltür beinahe taghell aus. Ich zögerte, warum, wusste ich nicht. Vielleicht lag es daran, dass der faule Geruch in der Luft umso stärker wurde, je länger wir vor der Tür standen.

»Was ist jetzt?«, fragte Linda ungeduldig. »Gehen wir nun weiter oder willst du hier Wurzeln schlagen?«

»Immer langsam mit den jungen Pferden«, entgegnete ich bedächtig und deutete mit der Hand auf den Boden.

Der Weg vor uns war ziemlich schmal und führte steil nach unten. Außerdem war es in dem Gang ungewöhnlich feucht. Der felsige Boden glänzte im Licht der Taschenlampe, als ob er eingeölt wäre.
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