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Jackson

Jackson – Teil 38

Amok

Der Albino hatte sich inzwischen zu seiner vollen Größe aufgerichtet, grunzte, knurrte wild und schlug mit seinen schaufelartigen Händen wie ein Berserker um sich.

Die Bestie lief Amok.

Die Gewalt, die der Riese dabei entwickelte, war geradezu monströs.

Der erste Schlag seiner Pranken traf einen der Bildschirme, der nächste einen der Wissenschaftler. Bob Sheridan hatte das Pech, viel zu nahe in der Reichweite seiner Arme zu stehen.

Die Wucht des Aufpralls schleuderte den Doktor wie eine willenlose Gliederpuppe durch die Luft. Noch bevor beide, der Bildschirm und Sheridan wieder zu Boden fielen, packte das Monster einen der Wachsoldaten.
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Jackson – Teil 37

Es lebt

Vor mir lag ein Monster. Keines im herkömmlichen Sinn, also weder eines mit zwei Köpfen, acht Fingern an der Hand oder Ähnlichem, dennoch ein Monster, jedenfalls in meinen Augen.

Es war sehr groß und hager, beinahe dürr, dabei aber fast doppelt so groß wie ich. Es besaß wie jeder andere Mensch zwei Arme und Beine, einen dazugehörenden, wenn auch schmalen Rumpf und einen Kopf. Bis auf einen weißen Stofffetzen, der seine Geschlechtsteile bedeckte, war es vollkommen nackt.

Dieses Ding, oder was immer es auch war, lag in einer Art überdimensionaler Badewanne, die in der Mitte des Labors in den Boden eingelassen war. Umspielt von einer milchig weißen Flüssigkeit wirkte es wie ein Albino, wobei dieser Eindruck durch die ungewöhnlich blasse Haut und das schlohweiße Haupthaar noch verstärkt wurde. Sein feminin geschnittenes Gesicht stand in krassem Gegensatz Weiterlesen

Jackson – Teil 36

Adam

Ich kam mir vor wie ein kleiner Junge vor dem Weihnachtsbaum, kurz vor der Bescherung.

Ich hatte die Augen aufgerissen, den Mund aufgesperrt und mein Herz klopfte bis zum Hals. Das von unzähligen Scheinwerfern in ein geradezu unirdisches Licht getauchte Laboratorium wäre für mich alleine kein Grund gewesen, in Ehrfurcht zu erstarren, auch nicht die Wahrnehmung, dass sich hier schätzungsweise vier bis fünfhundert Menschen tummelten, wenn nicht sogar noch mehr. Was mich wirklich fast aus den Stiefeln hob, war die Tatsache, dass dieser unterirdische Raum fast so hoch war wie das Längsschiff von Westminster Abbey und in ungefähr die Größe von einem Dutzend Fußballfelder besaß.

Und das mitten im Outback von Australien!
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Jackson – Teil 35

Das Ziel rückt näher

»Dafür ist jetzt keine Zeit«, herrschte mich Emma Wayne an. »Lassen Sie diesen Versager liegen. Wir müssen sofort unsere Kollegen informieren.« Ohne noch ein weiteres Wort über die Angelegenheit zu verlieren, drehte sich die Professorin auf dem Absatz um und ging einfach weiter. Ich zuckte mit den Achseln und trottete dem Drachen hinterher.

Allerdings nicht, weil ich besonders folgsam war oder sie mich mit ihrer schroffen Art eingeschüchtert hatte, sondern, weil ich nicht die geringste Ahnung hatte, wohin ich mich wenden musste, um zur nächsten Ebene beziehungsweise endlich zum Ausgang zu kommen.

Ich stiefelte also hinter Linda und den beiden Wissenschaftlern her, beseelt von dem Gedanken, sofort den Absprung zu machen, sobald ich wusste, welcher Weg mich in die Freiheit führte.
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Jackson – Teil 34

Der Nebel lichtet sich

Bildlich gesprochen betrug die Entfernung zwischen Leben und Tod in diesem Moment exakt fünf Schritte. Ich bekomme noch heute Schweißausbrüche, wenn ich nur daran denke, was passiert wäre, wenn dieser Vogel in seiner blauen Faschingsuniform damals tatsächlich auf den gelben Knopf gedrückt hätte.

Eine Metallwand wäre wie ein Fallbeil von der Decke gefallen und hätte sich binnen eines Herzschlags luftdicht mit dem Boden verbunden und unserer Flucht damit ein jähes Ende gesetzt. Man hätte den Gang mit Giftgas gefüllt und dann …

Game over! Linda und ich wären Geschichte gewesen.

Im Nachhinein betrachtet hatten wir es nur unserer rücksichtslosen Vorgehensweise zu verdanken, dass wir allem hätte und wäre zum Trotz überlebten.
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Jackson – Teil 33

Neue Gefahren

»Nun mal langsam, großer Mann, wer wird sich denn gleich ins Höschen machen? Nur noch einen Moment, dann bin ich ja soweit.« Mit einer Behäbigkeit, die mich fast in den Wahnsinn trieb, öffnete Linda die Tür eines Schaltkastens, der neben einem mannshohen Metallschrank im Labor in die Wand eingelassen war. Langsam, ganz langsam, so als hätte sie alle Zeit der Welt, starrte Linda auf die hinter dem Türchen liegende Tastatur und tippte wie ein Anfänger auf einer Schreibmaschine mit dem Ein-Finger-Suchsystem eine Zahlenfolge ein. Jetzt hätte nur noch gefehlt, dass sie ihren Schminkspiegel hervorkramte oder sie sich irgendeine Gebrauchsanweisung durchlesen musste.

Himmel noch mal, dieses Weib legte plötzlich eine Art an den Tag, die mich langsam aber sicher verrückt machte.
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