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Im Original Johann Heinrich Ramberg

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 49. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel reist nach Wien auf die hohe Schule.

on Braunschweig reiste Eulenspiegel nach Frankfurt am Main und machte hier solche Streiche, dass er von den Häschern überall verfolgt wurde. Alsdann reiste er nach Wien, da er hier sicher zu sein glaubte. Eulenspiegel kam gerade an dem Tag in Wien an, als man auf der Hohen Schule öffentlich examinierte. Er ging hinein, trat vor den Magister hin, der auf dem Lehrstuhl saß und sah ihn starr an.

Der Magister sprach: »Freund, warum siehst du mich mit so großen Augen an? Willst du mich um etwas fragen?«

Eulenspiegel bedachte sich kurz und sagte: »Ja, Herr, ich will Euch fragen: Welches ist besser? Der Mensch tut das, Weiterlesen

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 48. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kommt wieder nach Braunschweig und wird Lohgerber.

chon einige Jahre waren verstrichen, dass Eulenspiegel in Braunschweig nicht gewesen war. Nein, sagte er zu sich selbst, jetzt muss ich wieder hin, sonst könnten die Leute glauben, Eulenspiegel sei tot. Er ging also von Leipzig nach Braunschweig und nahm bei einem Gerbermeister Arbeit, welcher ihn aber nicht kannte.

Einige Tage danach wurde der Meister zu Gast gebeten und trug Eulenspiegel auf, das Leder gar zu machen und sprach: »Siede den Tubben voll Leder gar.« Eulenspiegel fragte:» Was soll ich für Holz dazu nehmen?«

Der Meister lachte und sagte spöttisch: »Das ist eine Frage! Wenn ich kein Holz mehr hätte, so könntest du wohl Weiterlesen

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 47. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel näht zu Leipzig eine Katze in ein Hasenfell und verkauft sie an einen Kürschner für einen Hasen.

ulenspiegel war den Kürschnern wegen des Geruchs der Felle nicht gewogen und suchte Gelegenheit, ihnen aufs Neue einen Schelmenstreich zu spielen. Als er von Aschers­leben nach Leipzig kam, so erfuhr er, dass die Kürschner zu Fastnacht eine große Zusammenkunft hätten, wobei die löbliche Gilde zu Abend speiste und ein Hasenbraten nicht fehlen dürfe.

Jetzt ist es Zeit, dachte Eulenspiegel, wieder einen Possen zu spielen. Er nahm deshalb die Katze sei­nes Wirts, ließ sich von der Wirtin ein frisches Hasen­fell geben und nähte die Katze hinein, steckte sie in einen alten Sack, zog Weiterlesen

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 46. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel gibt sich in Aschersleben für einen Kürschnergesellen aus.

ls Eulenspiegel nach Aschersleben kam, hatte er kein Geld mehr. Er sah sich um, ob nicht jemand einen Gesellen nötig hätte. Es war niemand als ein Kürschner, der eines Gesellen bedurfte. Bei diesem meldete sich Eulenspiegel und gab sich für einen Kürschnergesellen aus.

Als er nun vom Meister in Arbeit genommen war und die Pelze mit zubereiten helfen sollte, war er den Geruch nicht gewohnt und sagte: »Pfui, pfui, du bist so weiß wie Kreide und riechst so übel wie Dreck.«

Der Kürschner sprach: »Riechst du das nicht gern?«

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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 45. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel erschreckt einen großprahlerischen Wirt in Eisleben mit einem toten Wolf.

ach der vorigen Begebenheit kam Eulenspiegel nach Eisleben und hielt sich daselbst eine Zeit lang auf. Als er daselbst herbergte, kamen drei reisende Kaufleute aus Niedersachsen, welche nach Nürnberg wollten, spät abends an. Der Wirt fragte die Reisenden, warum sie denn so spät ankämen. Die Kaufleute erzählten, dass sie unterwegs in sehr großer Lebensgefahr gewesen waren. Ein sehr großer Wolf habe sie verfolgt, und sie wären nur mit Mühe entkommen. Der Wirt, der gewöhnlich über alles einen beißenden Spott führte, äußerte sich auch diesmal auf eine spöttische Weise und lachte die drei Reisenden aus, dass sie sich vor einem Wolf gefürchtet hätten. Dies verdross die Männer, die doch Todesangst ausgestanden hatten, und sie dachten an eine Wiedervergeltung.

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