Das Märleinbuch 3
Peter Kling
Das Märleinbuch für meine lieben Nachbarsleute
Leipzig, Weygandsche Buchhandlung, 1799
Zweites Märlein
Es war einmal ein großes Schloss. Große Herren hausten da und schöne Damen. Wäre ein Märleinschreiber hingekommen, er hätte es das Schloss der Feen genannt.
So aber war es nur das Schloss eines vornehmen Grafen, der der Freude alles opferte, denn er war der Letzte seines Stammes. War Frau Hedwig gleich noch jung von Jahren, so war sie doch schon zehn Jahre in der Ehe, ohne ein Kindlein zu wiegen, und hoffte die Freuden der Mutter nimmer zu genießen.
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Das Märleinbuch 2
Peter Kling
Das Märleinbuch für meine lieben Nachbarsleute
Leipzig, Weygandsche Buchhandlung, 1799
Erstes Märlein
Im Wald am Fichtelgebirge lebte einmal ein Köhler, ein Mann, der viel erfahren, viel gelitten und schon ein schneeweißes Härlein hatte vor Alter.
War der Hospes aller Unholde, die um ihn herum schwärmten, und wurde ihm kein Leid getan, denn ihn schützte ein Geist, der mächtiger war als alle.
Das Märleinbuch 1
Peter Kling
Das Märleinbuch für meine lieben Nachbarsleute
Leipzig, Weygandsche Buchhandlung, 1799
Vorrede
Ich hätte es wahrlich nie gewagt, Märlein zu schreiben, sie öffentlich vor der ganzen Welt zu erzählen, und wäre zu empfindlich gewesen, mich rezensieren zu lassen, weil man von einer Jungfer nicht mehr spricht als nach ihrem Hochzeitstag, und die christliche Liebe den Strohkranz der Sünderin lieber sieht als den bräutlichen Myrtenkranz des unschuldigen Mädchens.
Ich habe zwar immer große und kleine Kinder am schönen Sommerabend außen vor meiner Tür versammelt Weiterlesen
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