Rübezahl – Das Glück durch Scherben
Rübezahl
Der Berggeist des Riesengebirges
Sagen und Schwänke neu erzählt nach R. Münchgesang
Das Glück durch Scherben
Es war ein harter Winter, da machten zwei arme Weber aus selbst gefertigtem Leinen einen tragbaren Pack, nahmen den starken Knotenstock in die Hand und gingen zusammen über die Berge Böhmen zu. Zu Hause litten sie mit Frau und Kindern Not, denn der Herbst war sehr karg gewesen, aber in Böhmen sollte es besser sein. Es konnte immerhin sein, dass einer zu Ostern dort Hochzeit machte, und da kann man in Böhmen gutes Hausmacherleinen wohl brauchen, wie anderswo auch. Aber viel Mut und Zuversicht hatten die beiden armen Teufel nicht, und mit leerem Magen, dünner Kleidung und schadhaften Schuhen reiste sich’s im Winter schlecht. Weiterlesen
Rübezahl – Der Wegweiser
Rübezahl
Der Berggeist des Riesengebirges
Sagen und Schwänke neu erzählt nach R. Münchgesang
Der Wegweiser
Zwei Handwerksburschen waren auf dem Gebirge angelangt und unterhielten sich laut und lebhaft, um sich die Zeit zu verkürzen, aber auch, um sich gegenseitig zu belehren und, wenn es nottäte, zu bekehren. Es waren keine von der gewöhnlichen Sorte, sie trugen sich fein, hatten gute Manieren und wollten für etwas Besseres gelten.
Dabei war der eine ein Schneider, der andere ein Buchdrucker, der Erstere aus Sachsenhausen vor Frankfurt am Weiterlesen
Rübezahl – Ein schlechtes Geschäft
Rübezahl
Der Berggeist des Riesengebirges
Sagen und Schwänke neu erzählt nach R. Münchgesang
Ein schlechtes Geschäft
Hoch im Gebirge stand eine geräumige Baude an der Straße, die von Prag aus nach Breslau führt und von vielen Wanderern und Fuhrleuten tagtäglich benutzt wird. Der Besitzer, Jobst hieß er, hatte eine schöne Erbschaft gemacht und seine Frau, die Kathrine, auch, und während sie früher einfach und anspruchslos gewesen waren, zog mit dem Besitz jetzt der Habsuchtsteufel in ihre Herzen. Sie wollten nicht nur wohlhabende Leute sein, sondern die reichsten auf dreißig Wegstunden im Umkreis. Also richteten sie eine Gastwirtschaft ein, damit die vielen Wanderer, die vorbei mussten, da einkehrten und ihnen ihr Geld ließen.
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Rübezahl – Der arme Heinrich
Rübezahl
Der Berggeist des Riesengebirges
Sagen und Schwänke neu erzählt nach R. Münchgesang
Der arme Heinrich
Als Heinrich Weise zwanzig Jahre alt war, sah er aus wie ein 25- oder 26-Jähriger, so groß war er, so kräftig und gesund. Kein Wunder, dass die Mutter ihre helle Freude an ihm hatte, glich er doch ganz dem verstorbenen Vater und war dazu ihr einziges Kind. Zudem war er in der kleinen Wirtschaft sehr tüchtig und auch sonst ein folgsamer und braver junger Mensch, wie wenige im Gebirge. Die Mutter hätte gar nicht gewusst, wie sie ohne ihn hätte fertig werden sollen.
Rübezahl – Der Pillendoktor
Rübezahl
Der Berggeist des Riesengebirges
Sagen und Schwänke neu erzählt nach R. Münchgesang
Der Pillendoktor
Vor Zeiten wohnte in Krummhübel ein Bader, der aus Görlitz stammte und sich in den Kopf gesetzt hatte, die Kunst der Ärzte zu betreiben, von der er freilich nichts verstand. In seiner Stube grinste den Besuchern ein Totenkopf entgegen, dann hatte er noch einige ausgebalgte Vögel auf Gestellen, mehrere dicke Bücher in Schweinsleder gebunden, dazu Nadeln, Zangen und Sägen, wie sie die Ärzte brauchen, auch Büchsen und Dosen geheimnisvollen Inhalts. Gern ließ er sich Herr Doktor nennen, brachte es auch dahin, dass viele Leute ein großes Zutrauen zu ihm hatten.
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