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Weil du böse bist

Peter Sultani
Weil du böse bist

Thriller, E-Book, ePub, dotbooks Verlag, München, Mai 2014, 543 Seiten, 6,99 Euro, ISBN: 9783955204150

In München treibt ein Mörder sein Unwesen, der es Hauptkommissar Craan nicht leicht macht. Außer Botschaften wie »NK Ich bin mitten unter euch« hinterlässt er keine verwertbaren Spuren. Nur bei der Wahl seiner Opfer scheint er wählerisch zu sein, denn er tötet schwangere Frauen auf bestialische Weise und entfernt die Föten.

Lediglich der dritte Mordfall betrifft keine Schwangere und stellt Craan somit vor ein Rätsel. Der Abgrund aus Wahnsinn und Boshaftigkeit wird immer größer, der Hauptkommissar findet sich bald selbst mittendrin wieder. Hat er überhaupt eine Chance, den Täter, der weiterhin unsichtbar bleibt, zu überführen?

Der Inhalt klingt nach einem wirklich vielversprechenden Psychothriller der übelsten Sorte und bis auf ein paar Längen, in denen die Leser zusammen mit Craan auf der Stelle treten, erfüllt er die Erwartungen auch. Und doch bleibt ein kleiner bitterer Beigeschmack, weil es dem Autor meines Erachtens nicht gelingen will, seinen Charakteren Leben einzuhauchen. Der Roman reduziert sich damit auf eine spannend erzählte Ermittlungsgeschichte, ohne dass man sich wirklich in eine der Figuren hineinversetzen kann.

Die Ermittlungsgeschichte und auch die Monströsität der Verbrechen entschädigen allerdings für die oberflächlichen Charaktere. Da steht ein Kommissar und soll ohne den geringsten Anhaltspunkt einen psychopathischen Mörder finden. Es gibt noch nicht einmal ein Motiv für die Taten. Ist eine Lösung des Problems überhaupt möglich? Peter Sultani offeriert eine Möglichkeit, die sehr umstritten ist, und verlässt sich sehr auf Craans Nase. Nun, manchmal vielleicht zu sehr, aber zu dem Zeitpunkt möchte man als Leser eigentlich nur noch wissen, wer denn nun der Täter ist und was ihn zu solch grausamen Taten bewegt.

Fazit:
Insgesamt kann ich dieses Buch empfehlen. Allerdings nur Lesern mit starken Nerven, denn die Morde an Schwangeren und deren ungeborenen Kindern ist thematisch keine leichte Kost. Dafür ist es umso interessanter zu erfahren, wie Craan den Fall am Ende zu lösen vermag, indem er sich ganz auf das Böse konzentriert, und das man sich als Leser von Beginn an eingelassen hat.

(ab)