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Lizzie Borden

Lizzie Borden wurde am 19. Juli 1860 in Fall River, Massachusetts geboren. Nach dem Tod ihrer Mutter übernahm ihre erst elfjährige Schwester die Erziehung. Der Vater Andrew heiratete ungefähr ein Jahr später noch einmal. Die Familie war wohlhabend, lebte aber spartanisch und zurückgezogen. Den Töchtern war, außer wohltätige Veranstaltungen wahrzunehmen, nicht viel gestattet. Ihre Stiefmutter redeten sie mit »Mrs. Borden« an.

Am 4. August 1892 wurde Lizzies Stiefmutter Abby im Gästezimmer des Hauses ermordet aufgefunden. Etwa 18 axtähnliche Einstichwunden wies sie in ihrem Rücken auf auf. Andrew Bordens Leiche lag im Erdgeschoss, ebenfalls mit einem axtähnlichen Gegenstand ermordet. Die kriminaltechnischen Untersuchungen befanden sich  zu diesem Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen. Der Vergleich der Menge an geronnenem Blut der Opfer zeigte, dass die Frau etwa zwei Stunden vor ihrem Mann ermordet worden war.

Emma Borden, ein weiterer Gast des Hauses und das Dienstmädchen konnten als Täter ausgeschlossen werden, da sie Alibis aufwiesen. Nur Lizzies Aussagen, wo sie sich während der Tatzeit aufgehalten hatte, waren widersprüchlich. Im Haus fand die Polizei ein Beil, das zu den Wunden der Opfer passte und mit Asche gereinigt wurde. Die gefundene Tatwaffe und die Beobachtung einer Nachbarin, die Lizzie beobachtete, wie sie ein Kleid mit braunen Flecken verbrannte, führten zu ihrer Verhaftung. Sie beteuerte ihre Unschuld und nahm sich den besten Verteidiger, Andrew Jackson Jennings. Die Geschworenen waren Männer, die nicht daran glaubten, dass eine junge, hübsche Frau so ein brutales Verbrechen verübt hatte. Nach nur einer Stunde Beratung wurde sie freigesprochen. Der Fall selbst und die Urteilsverkündung erregten große Aufmerksamkeit.

Lizzie und Emma zogen nach dem Freispruch in das Haus Maplecroft und führten mit dem Vermögen ihres Vaters ein angenehmes Leben. Bis zu ihrem Tod wurde Lizzie, die sich von da an Lizbeth nannte, von den Bürgern Fall Rivers geächtet.

Zu welchem Zeitpunkt folgender Reim entstand, ist nicht bekannt:

Lizzie Borden nahm eine Axt

Und schlug den Vater vierzigmal

Als sie sah, was sie getan,

Die Mutter einundvierzigmal.

Ihr Verteidiger sicherte nach der Verhandlung das Beil, blutige Kissenbezüge und andere Gegenstände und verwahrte sie auf seinem Dachboden. Viele Jahre später wurden auf diesem Dachboden Zeitschriften entdeckt, die Jennings während des Borden Falls gesammelt hatte. Kurator Michael Martins von der Fall River Historical Society veröffentlichte diese neuen Informationen in seinem Buch Parallel Lives: A Social History of Lizzie Borden and her Fall River.

Lizzie Borden starb am 1. Juni 1927. Es wird vermutet, dass sie auf dem Oak Grove Cemetery begraben wurde. Der Tathergang wurde niemals geklärt und die Legende lebt bis heute weiter. Ereignisse und Legenden wie diese interessieren die Menschen. Eine amerikanische Heavy-Metal-Band benannte sich nach Lizzie Borden, Drehbücher, Romane und Songs wurden über Lizzie und die Morde geschrieben. 1992 entstand aus dem Haus, wo die Morde geschahen, ein Bed and Breakfast, mit dazugehörigem Museum und Souvenirshop. In historisch eingerichteten Räumen können Gäste in der Vergangenheit schwelgen.

Quellen:

Copyright © 2012 by Andrea Hoch