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Andreas Schmidt – Hass ist meine Liebe

Andreas Schmidt – Hass ist meine Liebe

Mia Sommer und Björn Lassner ermitteln zusammen mit anderen in Wuppertal. Eines Abends werden sie zu einem Brunnen in einem Luxusviertel der Stadt gerufen. Darin hat man eine angesehene Psychologin gefunden, die offenbar ertrunken ist. Würgemale und Druckstellen deuten darauf hin, dass sie unter Wasser gedrückt und ermordet wurde.

Der Leser erfährt, dass der Täter noch in der Nähe des Tatortes ist, als die Polizei anrückt und kann ihn dabei beobachten, wie er vom Tatort flieht, nachdem er gesehen hat, was die Beamten dort tun.

Björn Lassner hat zu dieser Zeit Schwierigkeiten mit seiner Frau, die vor lauter Eifersucht auf Mia gar nicht bemerkt, dass diese lesbisch ist und mit einer anderen Frau zusammenlebt, also ihren Mann Björn überhaupt nicht begehrt.

Mia bemerkt, dass etwas in Björns Ehe schiefläuft und rät ihm, seiner Frau zu sagen, dass sie mit Männern nichts anfangen kann. Er aber denkt, dass seine Frau ihm dann antworten wird, dies sei eine billige Ausrede und dass sie daraufhin noch eifersüchtiger werden wird.

Das Team um Mia und Björn ermittelt zunächst beim Ex-Mann von Tessa Winkler – dies war der Name der Psychologin – der den Ermittlern verheimlicht, dass Tessa vor einiger Zeit ein kleines Mädchen überfahren hat, das auf die Straße lief, als sie betrunken Auto fuhr. Das Mädchen starb an den Folgen des Unfalls und Tessa war ihren Führerschein los.

Obwohl Adrian Winkler durchaus nicht unschuldig wirkt, kann man ihm nicht nachweisen, dass er seine Ex-Frau getötet hat; und die Ermittlungen in diese Richtung laufen ins Leere.

Dann aber geschieht plötzlich ein zweiter Mord. Opfer ist eine in Wuppertal bekannte Frau namens Ana Legova, Chefchoreografin beim Wuppertaler Tanztheater. Sie kommt auf der Holsteiner Treppe zu Tode, und die Polizei weiß zunächst nicht, ob es sich um einen Unfall oder um Mord handelt.

Auch in diesem Fall ist zunächst der Lebensgefährte der Frau dringend tatverdächtig, ein Mann namens Gregor Ivanov, ehemaliger Strafgefangener, mit dem Ana Legova noch im Strafvollzug zusammenkam.

Nach einiger Zeit wird Mia Sommer dann klar, dass er unschuldig ist, und das Ermittlungsteam, das längst aus einer ganzen Reihe von Beamten besteht, muss wieder nahezu bei Null anfangen.

Schließlich tauchen die Ermittler immer tiefer in das Leben der Opfer ein und entdecken in ihrem Liebesleben unheimliche Übereinstimmungen, die ursächlich für die Taten sein könnten. Aber die Ermittlungen dauern am Ende so lange, dass noch weitere Morde wahrscheinlich werden. Mia und ihrem Team läuft die Zeit davon, während der Mörder frei herumläuft und eventuell weitere Taten plant.

Andreas Schmidt erzählt mit Hass ist meine Liebe eine Geschichte über einen Serienmörder, dessen Motiv für seine Morde recht ungewöhnlich, um nicht zu sagen abartig ist. Am Ende tötet er vor allem deshalb, weil er die Liebe einer Frau, die er verloren hat, zurückgewinnen will.

Das Ermittlerteam, das eine Reihe von Beamten umfasst, die aus verschiedenen Dezernaten stammen, ist recht groß, ein Umstand, der bei Serientaten durchaus Usus sein könnte, den Leser aber zunächst ein wenig überrascht.

Die Hauptcharaktere Mia Sommer und Björn Lassner sind sympathisch, kompetent und recht unterschiedlich, ergänzen einander aber sehr gut. Ihre private Vita könnte in weiteren Kriminalromanen fortgeführt werden, die der Autor wohl auch plant.

Neben der intensiven Interaktion der Helden zeigt uns Andreas Schmidt auch seine Heimatstadt und insbesondere deren Hauptattraktion, die Schwebebahn, die Wuppertal eine ganz besondere Note verleiht und in der vorliegenden Geschichte auch Schauplatz diverser Szenen ist.

Fazit:

Der Erzähler schildert in seinem Roman die Serientaten eines Psychopathen und die Arbeit eines recht großen Polizeiteams um die Hauptcharaktere Mia Sommer und Björn Lassner.

Das Ganze ereignet sich in einer besonderen Stadt, die man bisher noch nicht als Schauplatz von Kriminalgeschichten kennt.

Ich kann diesen Krimi dem Leser empfehlen, der spannende Geschichten mit komplexen Ermittlungen an extravaganten Handlungsorten mag.

Der Autor:
Andreas Schmidt wurde 1969 in Wuppertal geboren. Schon in seiner Jugend schrieb er Texte für die regionalen Medien. Am Ende der 90er Jahre verfasste er nebenberuflich Beiträge für verschiedene Heftroman-Formate wie Geisterjäger John Sinclair, Jessica Bannister und Jerry Cotton.

1999 erschien sein erster Krimi mit dem Titel In Satans Namen. Später veröffentlichte er zahlreiche Regionalkrimis, zum Beispiel im Gmeiner Verlag und einige historische Romane im Aufbau Verlag unter seinem Pseudonym Susanne von Berg. Sein Titel Hass ist meine Liebe ist der Auftakt zu einer neuen, düsteren Krimireihe.

Er lebt und arbeitet in Wuppertal.

Quellen:

Bilder:

  • Cover des Romans. Mit freundlicher Genehmigung der Droemer Knaur GmbH & Co. KG.
  • Foto des Autors. Copyright: Susanne Bagatzki. Ebenfalls mit freundlicher
  • Genehmigung der Droemer Knaur GmbH & Co. KG.

(ww)

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