Al Capone – Band 30
Al Capone
Band 30
Al Capone rettet seinen Feind
1. Kapitel
Eine aufregende Flucht
Unsere Leser erinnern sich: Im letzten Augenblick gelang es Ed Weller, Eveline, die Tochter des Bankiers Ahrens, davor zu bewahren, ihren Vater zu erschießen. Durch eine Luke in der Decke des großen Zimmers im Roten Haus waren die drei mit Hilfe von Miss Dynamit in das obere Stockwerk entkommen.
Währenddessen durchfegten buchstäblich unten die Kugeln der Gangster den Sitzungssaal. Sie hatten die dünne Wand durchschlagen. Wären unsere vier Helden noch unten im Zimmer gewesen, dann wäre es ihnen schlecht ergangen.
Der Bankier lag nun oben auf dem Fußboden; nur sein Gesicht, von der Gummimaske befreit, bewegte sich.
»Wir müssen so schnell wie möglich aus diesem Haus hier heraus!«, sagte Miss Dynamit und öffnete gleichzeitig ein Fenster, das zur Straße führte.
Um auf die Straße hinunterzukommen, mussten sie etwa sieben bis acht Meter hinunterklettern.
Ed Weller war selbstverständlich derselben Meinung wie die unerschrockene Pistolenschützin, dass sie nicht eine Minute länger hier bleiben durften.
Miss Dynamit ließ ihren suchenden Blick durch das Zimmer schweifen, ob sie vielleicht etwas finden könne, das ihnen die Flucht erleichtern würde. Plötzlich stieß sie einen Freudenschrei aus.
Was sie brauchten, hatten sie!
An einem dicken Haken in der Wand hing zusammengerollt eine Strickleiter. An beiden Enden war sie mit Stahlhaken versehen, sodass man sie ans Fensterbrett anklammern konnte.
Zweifellos hatten sich die Bootleger diese Strickleiter zurechtgelegt, um sie stets zur Hand zu haben, falls sie einmal gezwungen sein sollten, eilig die Flucht zu ergreifen.
Rasch machte sich Ed Weller daran, die Strickleiter aus dem Fenster hinabzulassen.
Die berühmte Revolverschützin, die vorhin vorsichtig die Bombe neben sich auf den Fußboden gelegt hatte, schoss nun, während Ed Weller die Haken der Strickleiter am Fensterbrett befestigte, mehrmals mit ihrem Revolver durch die Luke ins Zimmer hinunter. So sollte bei den Bootleggern, die immer noch mit den Maschinengewehren das Feuer fortsetzten, der Eindruck erweckt werden, dass sie den Kampf noch nicht aufgegeben hätten und noch jemand lebte, gegen den sie noch zu kämpfen hätten.
Diese List hatte auch den gewünschten Erfolg: Die Leute von der North-Side-Bande, die gerade mit dem Schießen aufhören wollten, fingen wieder an zu feuern, während Ed über die Strickleiter hinunterkletterte und den unbeweglichen Bankier Ahrens mit hinunternahm.
Seine Tochter half ihm dabei. Währenddessen hielt sich Weller, der Muskeln wie Herkules besaß, mit einer Hand an der Strickleiter fest und packte mit dem freien Arm den Bankier, dessen Gewicht durch die schwere Rüstung, in die man ihn gezwängt hatte, noch erhöht war.
Es war eine enorme Anstrengung, die eigentlich über seine Kräfte ging. Er vollbrachte eine jener Leistungen, zu denen einen nur die Not oder die Verzweiflung treiben, von denen man nachher, wenn sie vollbracht sind, selbst nicht mehr weiß, wie man sie überhaupt hat schaffen können.
Miss Dynamit war auch nicht untätig geblieben und verfeuerte ein Magazin nach dem anderen. Die Gangster antworteten jedes Mal mit einem neuen Kugelregen.
Hymie Weiß hatte sich eingebildet, dass Miss Dynamit, wenn er mit seinem Maschinengewehrfeuer den Bankier, dessen Tochter und Ed Weller zur Strecke gebracht hatte, nicht so dumm sein und kein Interesse daran haben würde, die Bombe zur Explosion zu bringen – umso weniger, als sie ja noch nicht einmal die Gewissheit hatte, ob ihre Feinde überhaupt von den Splittern getroffen werden würden. Er hielt es daher für das Wahrscheinlichste, dass die gefürchtete Revolverschützin versuchen würde, sich auf die beste Art in Sicherheit zu bringen.
Als Miss Dynamit sah, dass Eveline Ahrens durch das Fenster über die Strickleiter hinausgeklettert war, hörte sie mit dem Schießen auf und kletterte ebenfalls hinterher.
Es dauerte nicht lange, dann waren unsere vier Helden unten auf der Gasse, die zu dieser Stunde vollkommen verlassen dalag. Miss Dynamit hatte die Bombe nicht oben liegen lassen, sondern sie vor dem Aussteigen aus dem Fenster wieder in den kleinen Koffer getan, in dem sie sie hergebracht hatte. Mit diesem Koffer in der Hand war sie auf die Straße hinuntergestiegen.
Die vollständige Story steht als PDF, EPUB, MOBI und AZW3 zur Verfügung.
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