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Al Capone – Band 25

Al Capone
Band 25
Ein Bankier wird gestohlen!

1. Kapitel
Die Entführung des Bankiers

Giacomo Florio hat soeben bei Al Capone angerufen, um ihm die erste Nachricht der neuen Sekretärin Shoemakers über Ed Weller mitzuteilen. Eveline Ahrens meldete sich am Apparat und Giacomo bat sie, ihrem Chef Folgendes auszurichten: »Miss Walsh hat herausgefunden, dass Ed Weller heute Nachmittag vom Untersuchungsgefängnis zum Gebäude des Chicago Herald gebracht wird, um einen Lokaltermin mit Rekonstruktion des Mordes abzuhalten, wegen dem ihn die Polizei verfolgt und das Gericht angeklagt hat. Der Termin ist für 16:30 Uhr angesetzt. Es ist anzunehmen, dass dieser Weller schon um vier Uhr aus dem Gefängnis abgeholt werden wird.«

Kaum hatte Giacomo Florio das Gespräch mit Eveline Ahrens beendet, suchte diese, getreu der Anordnung, die ihr Scarface gegeben hatte, auf der Wählscheibe des Apparats die Nummer, die er ihr genannt hatte.

Sie musste Al Capone sofort von der Mitteilung machen, die Giacomo Florio ihr soeben durchgegeben hatte.

Ihr Ed würde aus dem Gefängnis geholt werden, um einen Lokaltermin am Ort des furchtbaren Verbrechens durchzuführen, dessen man ihn fälschlich beschuldigte.

Das Gericht und die Kriminalbeamten würden darauf bestehen, dass er ihnen in realistischer Weise genau zeigt, wie er es angestellt hat, Mister Benson Beltman zu ermorden. An diese Tat hätten seine bisher unbefleckten Hände niemals gedacht!

Das würde eine weitere traurige Station auf dem bitteren Leidensweg sein, den der unglückliche Weller zu durchschreiten hatte.

Capone hatte Eveline ja strikt befohlen, ihm alles durchzusagen, was Florio ihr per Telefon mitteilen würde. Das junge Mädchen schickte sich nun an, das zu tun, auch wenn es ihr nicht gelingen würde, Scarface im Augenblick wenigstens irgendetwas zugunsten ihres Geliebten unternehmen zu lassen.

Am anderen Ende der Leitung meldete sich jemand, dem das Mädchen, wie verabredet, den falschen Namen Cäcilia angab.

Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, dann vernahm sie schon die Stimme des Schmugglerkönigs selbst.

»Sie sagen, heute Nachmittag um vier Uhr wird Ed Weller aus dem Gefängnis abgeholt, weil ein Lokaltermin im Gebäude des CHICAGO HERALD abgehalten werden soll? Es ist gut, ich werde versuchen, alles zu tun, was in meiner Macht steht, um den Jungen herauszuholen. Warten Sie auf mich, bis ich komme, um Sie abzuholen, wie ich Ihnen das schon vorhin gesagt habe.«

»Sie meinen, ich soll hierbleiben?«

»Es ist meiner Ansicht nach das Beste!«

»Oh, ich muss Ihnen nun aber sagen, dass mein Herz von einem neuen Unglück getroffen worden ist …«

»Sprechen Sie nicht weiter, Cäcilia! Ich weiß schon, was geschehen ist. Die Bank Ihres Vaters wurde überfallen, und er wurde von kühnen Gangstern verschleppt, die ihn sicherlich erpressen wollen.

Aber trotz alledem, meine liebe Freundin, ich wiederhole nochmals: Verlassen Sie nicht eher die Wohnung von Benjamino Gigli, als bis Alfonso Capone Sie abholt!«

»Gut, dann werde ich noch warten!«, erwiderte das junge Mädchen in nicht gerade zustimmendem Ton. Ihr Entschluss, dem Befehl des Schmugglerkönigs zu gehorchen, schien nicht besonders fest zu sein.

Nachdem Al Capone seine Mahnung noch einmal ernst wiederholt hatte, fügte er hinzu.

Wir müssen nun zurückgreifen und unseren Lesern erzählen, was sich am Tag vorher abgespielt hat und wie es gelang, den Bankier Ahrens zu entführen.

Wir erinnern uns: Ahrens war mit einem der angeblichen Polizisten ins Auto gestiegen, um den Überfall auf seine Bank auf dem Polizeipräsidium zu melden.

Das Bewusstsein, dass die fürchterliche Gefahr der Ausplünderung seiner Bank glücklich gebannt war, hatte in ihm eine gewisse aufgeregte, nervöse Freude hervorgerufen.

Er musste sprechen, alles herauslassen, was ihm auf dem Herzen lag. Er wollte sich mit dem Sergeanten unterhalten und wandte sich diesem zu.

Doch dieser gab ihm entweder gar keine oder nur einsilbige Antworten. Der Beamte, der vorher so viel gesprochen hatte, war auf einmal mürrisch und schweigsam geworden.

Auch die anderen Polizisten verhielten sich ruhig. Plötzlich verspürte der Vater Evelines ein unbehagliches Gefühl, ohne zu wissen warum.

Mechanisch sah er aus dem Fenster des Wagens und glaubte zu bemerken, dass dieser auf einem falschen Weg fuhr, nicht auf dem Weg zum Polizeipräsidium.

Was bedeutete das? Warum machten sie diesen Umweg?

»Wir fahren verkehrt, Sergeant!«, sagte Ahrens zu dem Mann, der neben ihm saß.

»Im Gegenteil, richtig!«, erwiderte der Angeredete kurz.

»Auf diesem Weg? Das ist doch nicht möglich!«

»Aber trotzdem fahren wir hier lang!«


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