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Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 62

Der Pferdehirt von Dierberg, an dem der Tod vorbeigegangen ist

Im Dorf Dierberg bei Lindow geht die Sage von einem Pferdehirten, der sich zu Lichtmess sehen lässt.
Dies verhält sich so: Ein alter Pferdehirt, der in seinem früheren Leben nicht viel getaugt hatte, weidete einst einige Pferde.

Da er durch die Hitze des Tages sehr erschöpft war, legte er sich unter einer hohen Eiche nieder und schlief ein. Als er wieder aufwachte und die Pferde heim trieb, wunderten sich alle Leute, dass die Pferde ohne Hirten kamen. Als er nach Hause kam, sah ihn seine Frau nicht. Sie wunderte sich auch, dass der Hund, der sonst nie von seinem Herrn wich, ohne ihn kam.

Als der Knecht sich schließlich die Schuhe auszog, erblickte ihn seine Frau sofort. Als er die Schuhe untersuchte, fand er Blütenstaub des Farrenkrautes darin, den er aber nicht herausbekommen konnte. Als er die Schuhe wieder anzog, waren sie auf einmal fest angewachsen und er konnte sie nicht mehr ausziehen. Als nach einiger Zeit der Tod kam, um ihn abzuholen, ging er an ihm vorüber, ohne ihn zu sehen.

So soll der Mann noch immer herumlaufen und sich oft an der sogenannten Bäke sehen lassen, wo die Chaussee zum dritten Mal den Wasserbach schneidet.

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